Tom Wolfe : Ich bin Charlotte Simmons

  • Ich bin Charlotte Simmons ist ein Campusroman, der amüsant die Situation an US-Elite Colleges schildert.


    Charlotte wächst in einem kleinen „hintlerwäldlerischen Dorf“ in den Blue Ridge Mountains auf und die Lehrerin provezeiht ihre eine große Zuklunft. Ihre Eltern (insbes. ihre Mutter) sind tief puritanisch religös. Charlotte schließt die Highschool in ihrem winzigen Nest in den Blue Ridge Mountains als Beste ab und erhält ein
    Stipendium für Dupont in Pennsylvania. Dupont ist ein Elite College an der US-Ostküste.


    Charlotte ist überglücklich, endlich darf sie in das Paradies der Gelehrsamkeit ziehen. An dieser bedeutenden Universität erwartet sie erstmals auf Gleichgesinnte zu treffen. Doch kaum hat sie ihr Studium begonnen, merkt sie, dass das College-Leben mehr auf schicke Klamotten, sich bis zur Besinnungslosigkeit
    besaufen und natürlich Sex abzielt. Sie lernt eine völlig neue Welt kennen. Schon bald umwerben sie drei Männer: ein "Nerd", der die Welt revolutionieren
    möchte; ein "Anabolika-Trottel", der einzige weiße Basketballspieler im Uni-Team; und ein auf seinen Vorteil bedachter Frat-Boy.

    Charlotte erwählt den Falschen - und braucht lange, um die „Schande“ zu überwinden und zu sich selbst zurückzufinden.


    Das Buch schildert für mich auf spannende, unterhaltende Art 2 Seiten; zum einen die Zustände an US-Colleges und zum anderen das Erwachsenwerden von Charlotte Simmons.


    Scheinheilig legt das College nach außen Wert auf die Bildung seiner Studenten, während es intern alles daran setzt, dass die Sportler wie der Charlotte umwerbende Basketballstar, mühelos und ohne wissenschaftliches Studieren mit Hilfe von Tutoren durch das Studium getragen werden.
    Mir war vor dem Buch zwar klar, dass der Lebensweg von einem Teil der Amerikaner sehr puritanisch-religös ist. Mit der Figur der Charlotte Simmons und ihrer Gedankenwelt konnte ich aber die Konfrontation mit unserer modernen Welt und die damit verbundene Anpassung von Charlotte sehr gut mitempfinden und miterleben.


    Das Buch lebt nicht so sehr von der eigentlichen Handlung, sondern der genialen Sprache. Kein klischeehafter Teenie-Collegeroman, sondern für mich ein
    wirklich gut geschriebener, unterhaltsamer Roman.

  • Vielen Dank für den Tipp. Ich wollte schon immer mal etwas von Tom Wolfe lesen und bin im Moment auch sehr von dem Thema Colleges/Internate angetan.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Charlotte stammt aus einer 900-Seelen-Gemeinde in North Carolina und hat ein Stipendium an der traditionsreichen Dupont-Universität erhalten. Sie freut sich auf den Olymp der Gelehrsamkeit.
    Aber schnell wird ihr dann klar, was wirklich zählt. Schicke Klamotten, Besäufnisse und natürlich Sex.
    Drei Männer bemühen sich um ihre Gunst. Der Basketballstar JoJo, sowie der "coole" Hoyt und dann Adam, ein verkappter Intellektueller.
    Charlotte steht auch in Dupont unter dem Einfluß ihrer religiösen Mutter.


    Sie erwählt dann von den drei männlichen Wesen den Falschen und braucht lange um anschließend ihren Selbstverlust zu kompensieren.


    Tom Wolfe wird auch als "Amerikas Zeitgeist" bezeichnet. Sein Campusroman hält leider nicht ganz das was man von Wolfe erwartet. Das Buch geht in rasantem Tempo los verliert dann aber nach zwei Dritteln dieses Tempo. Der Schluß des Buches ist banal aber vielleicht musste ja ein Happy End her.


    Es ist kein schlechtes Buch, leicht zu lesen - aber man hat im Leben nichts versäumt, wenn man es nicht gelesen hat.


    Aufgrund seines Umfanges leider nicht für die U-/oder S-Bahn geeignet.