Douglas Hofstadter - Ich bin eine seltsame Schleife

  • Klappentext:


    Der Gödel, Escher, Bach" für alle!

    Zitat

    >Unsere Ichs sind keine wasserfesten Einheiten. Mein Bewusstsein schwappt ins Gehirn meiner Verwandten, ins Gehirn von Menschen, die ich gute kenne und umgekehrt.< Douglas Hofstadter

    Zitat

    >Ich bin eine seltsame Schleife< ist bester Hofstadter: Ernsthaft, tief, übervoll mit Ideen; und die Erfahrung des Lesens selbst ist BEstandteil der Argumentation - wenn nämlich unsere Seelen die Seelen von anderen Menschen in sich aufnehmen können, dann kann >Ich bin eine seltsame Schleife< Hofstadters Seele in unsere transportieren.


    Zitat

    Über Douglas Hofstadters "Gödel, Escher, Bach":
    >...natürlich die Bibel der Computerkultur<


    Gero von Randow, Die Zeit

    Eigene Beurteilung:


    In den Jahren 1988 und 1989 las ich in dieser Reihenfolge "Metamagicum", "Gödel, Escher, Bach" und "Einsichten ins Ich" und war zumindest von den ersten beiden Titeln absolut begeistert. Und nahm viel aus diesen Büchern in mein Studien- und Arbeitsleben mit. Als dann nach langen Jahre - ja Jahrzehnten - wieder einmal ein etwas dickerer Hofstadter auf den Markt kam, landete dieser natürlich sofort auf meiner Wunschliste.


    Das Buch ist dick. 528 Seiten, von denen allerdings ein guter Teil Apparat (Endnoten und Bibliographie) darstellen. Der Hauptteil beschäftigt sich mit der Frage, was eigentlich Identität ausmacht, was also ein "Ich" genau ist. (Deswegen wollte Herr Hofstadter das Buch auch zunächst "Ich ist eine seltsame Schleife" nennen, was sicher passender, aber schlechter zu vermarkten gewesen wäre.)


    Anhand viele Beispiele und Analogie und ausgehend vom Grundlegendsten zum immer Komplexeren zeigt Hofstadter seinen Leserinnen und Lesern, was ein "Ich", ein "Bewusstsein" oder auch eine "Seele" sein könnten, wie diese Begriffe oft missverstanden werden und wie sie sich auf verschiedene Lebewesen anwenden lassen. Dabei ist er humorig und in der Regel sehr freundlich - außer wenn es um Mücken geht - und beweist in dieser Weise - und auch durch viele darstellerische Aspekte - die Frau Held zu guten Teilen mit in die Übersetzung rettet - -, dass "Schleifenhaftigkeit" überall auftritt, wo es "Bewusstsein" gibt und dass "Seelen" immer irgendwie miteinander verbunden sind.


    In diesem Buch leitet der Autor sehr viele Gedanken direkt aus seiner Biographie ab und seine zusätzliche Lebenserfahrung - und höchstwahrscheinlich auch seine Erfahrungen als Lehrender - haben ihm eine Menge seiner früheren ironischen Angriffslust genommen, aber wer seinhem Denken hier zum ersten Mal begegnet, sollte auf jeden Fall eine Menge Gewinn aus seinen Gedanken und der Art ihrer Darstellung ziehen können. :study: :thumleft: