Lechner Eurobooks (Vlg.) - Anonymus: Single Küche

  • Die leichte Küche Single Küche Das moderne Kochbuch für alle,
    die schnell und leicht kochen wollen; Lechner Eurobooks 1997; 160
    Seiten; ISBN: 3-85049-499-3




    "Gerichte für eine Person lassen sich abwechslungsreich und
    phantasievoll gestalten. Komplette Mahlzeiten, Snacks für zwischendurch
    oder Gerichte mit und ohne Fleisch: die Single - Küche bietet eine
    bunte Vielfalt und viel Platz für eigene Ideen," berichtet die
    Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel und verspricht über 70
    Rezepte mit dazugehörigen Fotos. Alle Mengenangaben seien für eine
    Person berechnet. Tips und Tricks zur Küchenausstattung und
    Vorratshaltugn kommen hinzu.


    Das Kapitel mit den Tips und Tricks für den Singelhaushalt ist
    eindeutig zu kurz geraten. Wo kann man singlegerecht einkaufen? Was
    macht man mit Resten - was kann man wie lange einfrieren? Ist
    Tiefkühlkost und Dosenfutter eine Alternative? Wann kann man die
    Mikrowelle einsetzen? Sollten Senioren anders einkaufen als
    Berufstätige? Allein schon solche Fragen werden nicht beantwortet. Es
    wäre schon sinnvoll, mehr als 2 Seiten dafür zu verwenden.


    Auch das Kapitel "Salatkräuter" umfaßt nur 2 Seiten. Hier werden
    Kräuter wie Ysop, Pimpinelle, Sauerampfer, Majoran oder Brunnenkraut
    vorgestellt. Ich hätte mir hier ein paar illustrierende Zeichnungen
    gewünscht, die die Kräuter plastisch vorstellen.


    Und die Rezepte? Was ist von ihnen zu halten? Es gibt zwar (auch)
    bekannte Gerichte wie Himmel und Erde, Reibekuchen oder Kaiserschmarrn.
    Titel wie "Muscheln in Weinsud", "Folienkartoffeln mit Kaviar", "Wilder
    Spargel mit pochierten Eiern", "Fenchel im Hemd" oder "Entenbrustfifelt
    mit Steckrüben und Apfel" - hier gibt es eine exklusive und
    anspruchsvolle Küche, die schon eine gewisse Liebe zum Kochen verlangt.
    Die Rezepte sehen so aus, als seien sie schnell und einfach
    zuzubereiten. Man muß aber schon mehr als Grundkenntnisse besitzen, um
    hier mithalten zu können, also beispielsweise wissen, was sich hinter
    Begriffen wie "Garam Masala", "Tandoori - Paste", "Vinaigrette",
    "blanchieren" oder "porchieren" verbirgt.


    Ich frage mich schon, wer zur Zielgruppe dieses Buches gehört. Lese ich
    als Mann das Buch, vergeht mir ganz schnell die Lust. Fertigsuppen,
    Pizza, Fertiggerichte zum Aufwärmen - im Zweifelsfall kann ich mir auch
    die aufwärmen. Wenn ich mich an meine Junggesellenzeit erinnere, wäre
    ich jedenfalls nie auf den Gedanken gekommen, mir eines dieser
    aufwendigen Gerichte zuzubereiten. Ich frage mich schon, ob hier
    Gastronomen eine Idee erhalten sollen, wie sie ein Gericht für den
    einzelnen Gast zubereiten können - würde das Sinn machen? Keine Ahnung.
    Wirklich brauchbar schein mir das Buch jedenfalls nicht zu sein.