Marion Knaths - Vom Krebs gebissen

  • Autor/in: Marion Knaths
    ISBN -10: 3455095461
    ISBN-13: 978-3455095463
    Verlag: Hoffmann und Campe
    Genre: Erfahrung
    Seitenanzahl: 142



    Kurzbeschreibung
    Mit 25 Jahren erhält Marion Knaths, beruflich erfolgreich und voller Zukunftspläne, eine niederschmetternde Diagnose: Morbus Hodgkin im letzten Stadium. Trotz oder gerade wegen aller pessimistischen Prognosen nimmt die junge Frau den Kampf gegen die Krankheit auf.


    Genau zehn Jahre nach ihrer Krebserkrankung, dem laut Rückfallstatistik gefährlichen Jahr, kündigt Marion Knaths ihr Arbeitsverhältnis und schreibt dieses Buch. Entstanden ist der eindrucksvolle Bericht eines Überlebenskampfes. Mit zuweilen komischer Respektlosigkeit schildert sie ihre Erfahrungen – mit guten und weniger guten Ärzten, den Raffinessen des Gesundheitssystems, verschiedenen Formen der Angst, körperlichen Veränderungen und wissbegierigen Kindern. Dieses Buch erzählt nicht nur vom Sieg über eine tödliche Krankheit, es gibt auch Angehörigen und Freunden eine Orientierung, wie man mit Schwerstkranken leben und ihnen helfen kann, selbst wenn jede Hoffnung bereits verloren scheint.


    Meinung
    Mit „ Vom Krebs gebissen“ ist Marion Knaths ein Buch gelungen was schonungslos & ehrlich das Thema Krebs in die Köpfe der Leser hämmert.
    Frau Knaths ist keine eigentliche Autorin und man darf auch keine brillante Literatur erwarten, aber das ist es gerade was das Buch wohl wochenlang auf den Bestseller des Spiegels schaffte.


    Man erfährt nix medizinisches über den Krebs sondern einfach den Leidensweg der Marion Knaths. Sie überlebt, und sagt selber die letzten 7 Jahre waren meine schönsten Jahre.


    Unfähige Ärzte und Therapien werden angesprochen, die Bevormundung von Patienten, unnötige Testversuche für Statistiken, sie nimmt kein Blatt vor dem Mund und so wird man als Leser mitgerissen in das Leben der Autorin,


    Aber auch der Stur-kopf wird gezeigt, wie sie sich gegen medizinische Notwendigkeiten wehrt und damit großes Glück hatte doch gesunden zu können. Denn trotz des Lungenkrebses raucht sie munter weiter und schlägt jeden gutgemeinten Rat aus.


    Übelkeit wird als kotzen bezeichnet und ihre Stuhlprobleme deutlich angesprochen und doch hat man nicht das Gefühl das da jemand von etwas ekeligen schreibt sondern man nimmt das ganze schockierend auf was mit einen Krebspatienten passiert.


    Als ihr die Haare ausfallen und ein Kind sie auf der Straße so erblickt, sagt es: „Die ist vom Krebs gebissen worden“ Aber auch als sich wieder ein leichter Flaum bildet hat sie keine Ruhe denn fremde Menschen streicheln ihr ohne Vorwarnung über den Kopf. Später wird sie erklären das auch sie dieses einmal tun musste, und das man sich als Mensch wohl dieses Drang nicht entziehen kann.


    Ich selber habe viele Menschen aus meiner Familie an Krebs verloren und mir war zwar die Behandlung klar doch wie es innen aussieht, weiß ich wohl erst durch dieses Buch.


    Ich kann dieses Buch einfach nur empfehlen. Ob nun als Lektüre zwischendurch oder als Betroffener. Dieses Buch wird jeden auf seine Weise in sein Bann ziehen.

  • Mit 25 Jahren erhält Marion Knaths die Diagnose Morbus Hodgkin. Im Endstadium. Ihre Chance, die Krankheit zu besiegen, steht bei 50%. Aber es wird ein hartes Jahr für sie, sagt ihr Arzt.
    Wie hart, das ahnt sie zu dem Zeitpunkt noch nicht.
    In dem Buch, das sie 10 Jahre nach ihrer Genesung schrieb, beschreibt sie Wirkungen und Nebenwirkungen der Chemo, von einfühlsamen Ärzten und von solchen, die wohl lieber Metzger geworden wären. Der Kampf mit der Krankenkasse wegen der Zuzahlung für eine annehmbare Perücke. Und vor allem die Auswirkungen der Knochenmarktransplantation.


    Oft mit Galgenhumor geschrieben, konnte ich mir manches Mal das Lachen nicht verkneifen. Nur damit es mir ein paar Seiten später wieder im Hals stecken blieb.
    Eigensinnig ist sie. Auf vieles will sie einfach nicht verzichten. Obwohl ihre Lunge schon schwarz durch die ganzen Tumore ist, versucht sie es nur ein einziges Mal, sich das Rauchen abzugewöhnen - sie scheitert nach kurzer Zeit.
    Das Buch ist in keiner zeitlichen Reihenfolge geschrieben. Sie hat einfach unterschiedliche Ereignisse in kurzen Kapitel aufgeschrieben. Der Schreibstil ist nicht besondern geschliffen. Die meisten Dinge in dem Buch nennt sie unverblümt und direkt. Kotzen ist kotzen und so nennt sie es auch. Selbstmitleid gibt es nicht.
    Doch gerade dadurch fand ich das Buch besonders einprägsam.
    Mit etwa 140 Seiten ist das Buch auch eher schnell gelesen, wobei ich zwischendurch schon immer wieder kleine Pausen einlegen musste.


    Einige ihrer Entscheidungen kann ich nicht nachvollziehen - wie zum Beispiel ihre Entscheidung, das Rauchen nicht aufzugeben (wobei ich mich da auch leicht tue, denn ich bin schon seit fast 10 Jahren Ex-Rauchern ^^). Aber das muss ich auch nicht. Ich habe keine Ahnung, wie ich in ihrer Lage reagiert hätte.
    Doch durch ihre schnoddrige Art hat sie mir vieles näher gebracht, woran ich vor dem Lesen nicht gedacht habe. Und deshalb bin ich verdammt froh, das ich das Buch gelesen habe.


    Fazit: Heftig, aber direkt auf den Punkt gebracht. Empfehlenswert für jeden, der sich mit Krebserkrankungen beschäftigen will / muss.