Alfred Hackensberger - Lexikon der Islam-Irrtümer. Vorurteile, Halbwahrheiten und Missverständnisse von Al-Qaida bis Zeitehe

Dieses Buch habe ich bei einem Bummel durch unsere kleine aber sehr gut sortierte Buchhandlung in der Stadt gefunden.

Da ich selbst Muslima bin und oft versuche, den Menschen klar zu machen, dass der Islam nicht dem Bild, das leider durch Fanatisten und Medien verursacht wird, entspricht, habe ich bei diesem Buch natürlich sofort zugegriffen.

Ich muss sagen, es ist einfach spitze!

Kurz zum Autor:
Geboren 1959 in München, verbrachte Alfred Hackensberger nach Aufenthalten in New York und Hamburg drei Jahre in Tanger. 2003 zieht er nach Beirut um, wo er als Journalist über den Bombenanschlag auf Rafik Hariri, die „Zedernrevolution“ oder den Koran und Hisbollah berichtete. Seine Artikel erschienen in Die Zeit, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Rundschau und dem Standard in Wien.
2005 kehrt Alfred Hackensberger nach zwei Jahren erneut in die legendäre marokkanische Hafenstadt Tanger zurück.
Dort arbeitet er heute für Die Zeit, Neue Züricher Zeitung, Der Standard, WoZ, Taz, Jungle World oder auch für die Online-Magazine Telepolis oder Qantara.
Derzeit berichtet Hackensberger aus Beirut wieder über den Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah aus den Kriesengebieten im Libanon.
Quelle: www.heinz-wohlers.de

Derzeit lebt Hackensberger mit seiner Familie in Tanger (Marokko) und dass er sich in der islamischen Welt gut auskennt, merkt man in jedem Satz. In dem Buch bespricht er einige Irrtümer, die sich in den Köpfen der westlichen Welt festgesetzt haben, stellt diese als These auf und widerspricht ihnen mit fundierten Quellen und eigenen Erfahrungen. Was mir daran sehr gefallen hat, ist, dass er nicht lediglich sachlich darstellt, sondern auch persönlich und oftmals recht ironisch und sarkastisch erzählt. Das lockert das Lesen auf und lässt bei den einzelnen Berichten auch eine gewisse Spannung aufkommen.
So erfährt der Leser, dass Homosexualität im tiefislamischen Saudi Arabien keine Seltenheit ist und dort nicht selten "heftige Parties" gefeiert werden. Hackensberger taucht mit dem Leser in eine Welt ein, die wir alle nur mit dem 11. September und unterdrückten Frauen assoziieren und zeigt die andere Seite der Medaille.

Mein Fazit: jeder, der sich nicht nur mit Berichterstattung der Medien und dem damit geschürten Hass zufrieden geben möchte, sollte mal in dieses Buch reinlesen oder es sich vielleicht auch kaufen.