Beatrix Mannel: Der Brautmörder

Ich habe jetzt fast hundert Seiten gelesen und bin bisher eher nicht begeistert. Das Buch ist... nicht unbedingt mein Fall.
Der Klappentext verspricht einen Thriller in der Medienwelt. Es geht um die Radiomoderatorin Marlene, die von Heilbronn nach München zieht und dort eine Nachtsendung moderiert, die den Namen "Nachtmahr" trägt und von den Ängsten der Menschen handeln soll. Doch nicht nur mit den Ängsten der Hörer muss Marlene sich befassen - auch ihre eigenen Ängste treten mehr und mehr in den Vordergrund, als ein Fremder beginnt, sie mit Nachrichten zu terrorisieren. Offenbar ist ein Verrückter hinter ihr her... doch was hat er vor?

Klingt so weit erstmal ganz spannend, wenn auch nicht nach gänzlich Neuem.
Gut ist, dass es einige Passagen gibt, die aus der Sicht des Irren geschrieben sind (auch nicht neu, aber immer wieder spannend).
Auch die Handlung an sich ist spannend, schade ist nur, dass das Buch so viele Klischees bedient:
1. Marlene selbst, deren Freund auf tragische Weise verstarb und die deswegen keinem Mann mehr trauen kann, aber eine Romantikerin auf der Suche nach dem Glück ist.
2. Die Chefin, die eine miese Karrierezicke ist und jeden rumschubst.
3. Marlenes beste Freundin, die man ganz einfach dadurch beschreibt, dass sie das genaue Gegenteil von Marlene ist.
Will heißen: die Charaktere sind meiner Meinung nach wirklich viel zu klischeehaft und man schließt sie nicht so leicht ins Herz. Marlene als Identifikationsfigur wird einem durch Allerweltweisheiten wie "Aber welche Frau findet sich schon sexy" zwar ans Herz gelegt, aber mir ist das echt zu viel...
Es fällt schwer, das Buch zu lesen, wenn man fast alle Hauptfiguren nicht mag, da kann der Plot noch so gut sein...

Vielleicht wird's ja noch...

Ich kann nur sagen: endlich ausgelesen!
Das Buch ist meiner Meinung nach total bescheuert. Der Täter ist - für eingefleischte Krimifans - schon nach Seite 10 ersichtlich, aber man denkt: das kann's ja wohl nicht sein, was für ne offensichtlich gelegte falsche Fährte...

Radiomoderatorin Marlene Popp ist aus irgendeinem Grund offenbar ins Visier eines Killers geraten, der junge Frauen umbringt, die er zuvor als seine "Bräute" bezeichnet. Marlene wird ständig mit Anrufen terrorisiert und jemand geht in ihrer Wohnung ein und aus und hinterlässt ekelhafte "Geschenke" wie zum Beispiel eine tote Ratte in einem Brautkleid (!). Zweifellos ein originelles Geschenk, leider genauso blödsinnig wie viel Anderes in dieser Handlung.
Keine symathischen Charaktere.

Unglaubwürdige Handlungsstränge (so wird Marlene zum Beispiel durch eine Privatdetektivin überwacht, weil ihr Vater sicherstellen möchte, dass es seiner Tochter in der großen Stadt München gut geht...) und eine Handlung, die an Logik manchmal doch zu wünschen übrig lässt.
Stellt euch vor, ihr habt in eurer Wohnung ein wirklich ekelhaftes Beweisstück dafür gefunden, dass der Mörder einer euch bekannten Person in eurer Wohnung war - oder vielleicht noch ist. In Panik rennt ihr aus dem Haus und seht natürlich entsprechend fertig aus. Doch das hindert euch nicht daran, dass ihr kurz darauf in eure Wohnung zurückkehrt. Warum? Nun, ihr wolltet - in Panik! - zum Mann eurer Träume flüchten, doch ihr musstet feststellen, dass ihr ungeschminkt seid...

Unterhaltungswert hat es, aber eher auf der ungewollten Seite.
Ein "Thriller", der nicht nur fast jedes Klischee dieses Genre bedient, sondern auch noch mit einer Reihe klischeehafter Charaktere (Männer sind sowieso alle potenzielle Mörder / Perverse) zu bieten hat.

Nichts für mich.

@Bibliomania:
Dann war das Buch ja doch noch zu etwas gut!
Aber ehrlich, das war eine der Textstellen, die mich wirklich richtig aufgeregt hat.