Christiane und Goethe von Sigrid Damm

  • #mal ganz kurz off topic* :idea:


    @Karthause


    Wäre es dir recht, wenn ich den Thread dieser kleinen, aber feinen Leserunde =D>, die ich übrigens mit grossenm Interesse verfolge, in den >Leserunden-Bereich< verschieben würde.
    Ich finde, diesen Platz dort hat eure Runde "verdient"... :thumleft:


    Gruss Bonprix :wink:

  • @Bonprix
    Ich habe nichts dagegen, Wirbelwind und Fezzig sicher auch nicht. Aber diese Leserunde wurde nicht von mir initiiert, ich habe nur den Thread eröffnet. Die Einladung dazu kam von Wirbelwind.

  • Hallo zusammen,
    vom 7. Kapitel fehlen mir zwar noch 20 Seiten, aber ich lege trotzdem schon mal los.
    Nachdem Goethe Christiane geheiratet hat, will er sie in die Weimarer Gesellschaft einführen. Seine Wahl fällt auf kein adliges Haus, sondern auf die zugereiste Johanna Schopenhauer. Diese durchschaut Goethes List, denkt sich aber, wenn er ihr seinen Namen gibt, können wir ihr wohl eine Tasse Tee anbieten. Mir gefällt ihre großzügige, sympathische Art.
    Die Autorin erwähnt wie minutiös Christiane nun berichtet wer vom Hofstaat, von Prinzen, Prinzessinen, adligen Damen und Herren in Weimar oder in Karlsbad ihr Blicke gönnt, sie begrüßt, Worte an sie richtet, Grüße an Goethe bestellt, findet es aber weniger interessant. Schade, denn nun haben wir so viel über ihre Ablehnung gelesen, dass ich das recht unterhaltsam empfunden hätte.
    Die negativen Bemerkungen läßt sie doch auch nicht weg.
    So behauptt Charlotte von Stein Goethe wäre ein anderer Mensch, spricht vom armen Goethe. Christianes Erhebung zur Ehefrau wertet sie als Sieg seiner Mägdenatur - gemein wie immer.
    Charlotte von Schiller nennt Christiane ein Nichts von Leerheit und Plattheit. Außerdem bezeichnet sie sie als dicke Ehehälfte.
    Christiane besucht Goethes Mutter in Frankfurt. Sie freut sich, dass Goethe ein so liebes, herrlich unverdorbenes Gottesgeschöpf gefunden hat. Beide sprechen davon welch Genie der Gute ist, und dieser fühlt sich natürlich sehr geschmeichelt.
    Um so mehr freue ich mich anschließend auf die Biografie über Goethes Mutter. Ich denke sie ist eine sehr herzliche Person. Karthause, ich schreibe dazu eine Rezension, schön dass du das Buch auch bekommen hast. Vielleicht haben wir auch damit einen Glückstreffer gelandet, wer weiß.
    Am 13. Oktober 1808 stirbt Goethes Mutter. Christiane regelt die Erbschaftsangelegenheiten wohl sehr feinfühlig und zur Zufriedenheit von Goethe.
    Am Theater hat Goethe Probleme, besonders wegen eines erkrankten Sängers. Carl Augusts Mätresse ist Schauspielerin und versucht über ihn kleine Machtkämpfe bis die reg. Herzogin sich einschaltet. Nun kann Goethe wieder eigenmächtig entscheiden, was ihn sichtlich erleichtert.
    Neue Gerüchte werden genährt, weil Goethe die Nähe zu jüngeren Frauen sucht, das Ehepaar noch öfters getrennt lebt und wegen der Sommeraufenthalte Goethes in Karlsbad. Christiane beklagt sich, weil ihr Verhältnis zur Weimarer Gesellschaft immer noch schlecht ist. Goethe versucht zu helfen. Er wählt Frau von Wolzogen als Verbündete und diese lädt Christiane zu ihren Teegesellschaften ein. Dort trifft sie sogar auf Charlotte von Stein. Na diese Begegnung muß ja äußerst liebenswürdig sein.
    Sehr aufschlußreich finde ich auch die Berichte über das Arbeitsverhältnis der Diener und Köchinnen sowie die Zeugnisse von Goethe. Ein Schmunzeln kann ich mir oft nicht verkneifen.
    Jetzt bin ich gerade bei Goethes "Wahlverwandtschaften" - ein enormer Publikumserfolg, den aber Empörung und Skandal krönt.
    Auch mir macht diese Minirunde viel spaß - wie Karthause freu ich mich stets wieder etwas Neues von euch zu lesen. Material haben wir echt genug. :D
    Liebe Grüsse
    Wirbelwind

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Hallo Bonprix,
    was sollte ich dagegen haben?! :lol: :D
    Gruß Wirbelwind

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  • An neuer Stelle - einen guten Morgen.
    Habe das 7. Kapitel beendet.
    Zwischen Christiane und Goehte kommt es zu Spannungen. Offentsichtlich nimmt Christiane Goethes "Äuglein" doch nicht so leicht hin wie er es gerne darstellt. Was willst du denn mit allen Äuglein anfangen, fragt sie ihn und ich mich auch. :wink: Schließlich ist er schon im "Rentenalter". Besonders das Äuglein Bettine von Arnim, für den an "Dichtung und Wahrheit" arbeitenden Goethe unverzichtbar zur Darstellung seiner Kindheit, erweist sich als sehr aufdringlich. Es kommt zum heftigen Streit zwischen ihr und Christiane, worauf sich Goethe auf die Seite seiner Frau stellt und den Kontakt abbricht. Der Klatsch blüht erneut. Doch Goethe bleibt hart. Als sie sich im Januar bei ihrer Fahrt durch Weimar bei ihm meldet, empfängt er sie nicht.
    Christiane ist vorübergehend stark beeinflußt durch ihren Umgang mit dem Adel, sodass sie über das Bürgertum herzieht und ihre eigene Herkunft zu vergessen scheint, aber der Alltag holt sie schnell auf den Boden der Realitäten zurück.
    Goethe betätigt sich als Vorleser am Hofe, schreibt Huldigungsgedichte, was der von ihm so geschätzte Beethoven kritisiert. Goethe versucht damit das Gleichgewicht der Waage zwischen dem Altherbrachten und seiner Hingezogenheit zu Napoleon zu halten. Das macht ihn einsam. denn die Stimmung ist antinapoleonisch.
    Das 8. Kapitel, ein traumatisches Jahr, habe ich bereits begonnen, will aber abwarten bis ich von euch etwas höre.
    Liebe Grüsse
    Wirbelwind

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  • Hallo liebe Mitleser,


    gleich zu Beginn des 7. Kapitels wird Christiane ja in die Gesellschaft eingeführt, ich will das auch nicht weiter ausbreiten, aber mit einem Satz hat Frau Schopenhauer meine Sympathie gewonnen:


    Zitat

    "Wenn Goethe ihr seinen Namen gibt, können wir ihr ja wohl eine Tasse Tee geben."


    Daran sollten sich Frau v. Stein und Frau v. Schiller ein Beispiel nehmen sollen. Für diese Damen der Gesellschaft fehlen mir nun schon die passenden Worte. Diese intriganten, missgünstigen, arroganten und eifersüchtigen Ziegen, kämen sie in einem Roman vor, würde ich sagen, da hat der Autor wohl sehr dick aufgetragen. Aber in diesem Kapitel können wir lesen, was Goethe zu dieser Zeit von den Frauen hielt, "Es ist unglaublich, wie der Umgang der Weiber herabzieht."


    Gefreut hat mich, dass er sich nach der Auseinandersetzung zwischen Bettine und Christiane auf die Seite seiner Frau stellt. Es muss schon sehr heftig gewesen sein. Denn gern zieht er sich ja in seine Räumlichkeiten zurück.


    Nikolaus Meyer wollte von Bremen nach Weimar ziehen, dort sollte er Weimarischer Rat werden. Goethe teilte die Freude seiner Frau darüber nicht. Und plötzlich kommt der Umzug nicht zustande. Ein Schelm, der böses dabei denkt. Ja, Goethe hat so seine Beziehungen bei Hofe.


    Diese Beziehungen nutzt er auch geschickt, als es darum geht, seinen Sohn an sich zu binden. Er wünscht ihn sich als Stellvertreter für seine Weimarer Angelegenheiten. So wird August beim Kammer-Kollegium Assessor. Goethe schreibt an Caroline von Wolzogen, dass sein Sohn eine Stellung erhalten hat , "wo er nach nach seinem Talent und seiner Gemütsart, ganz wohl platziert ist." S. 400. Er schreibt nicht, das er im Hintergrund die Fäden gezogen hat. Er ist nur ein stolzer Vater.


    Nun geht es gleich wieder zum Buch, schade, es bleiben nur noch gut 100 Seiten.

  • Nun habe ich auch das 8. Kapitel beendet.


    Rein historisch gesehen ist das Jahr 1813 recht turbulent, das wirkt sich auch auf die Familie Goethe aus. Die Völkerschlacht nahe Leipzig, wechselnde politische Konstellationen und nicht zuletzt die ständigen Truppenbewegungen bringen Unruhe und Unsicherheit. Christiane drängt Goethe, Weimar zu verlassen. Dafür ist er ihr letztlich dankbar. Sein Weg führt ihn über Jena, Meißen, Dresden bis ins böhmische Teplitz. Dort bleibt er 4 Monate. Nach der Völkerschlacht wiederholen sich die Vorkommnisse von 1806. Weimar wird wieder von Brandschatzung und Vernichtung bedroht. Aber das Haus am Frauenplan bleibt verschont.


    Der Sohn der beiden schließt sich den Freischärlern an. Goethe setzt alles daran, dass August von der Liste gestrichen wird. So wird dieser nur als Zivilperson wegen der Kriegsfournage nach Frankfurt geschickt und kann gleichzeitig auch nach dem Erbe der Großmutter sehen. Doch der Einsatz Goethes für seinen Sohn wird spätere Folgen haben.


    Gedanklich ist Goethe im Jahr 1814 auf der Flucht, er ist "gedanklich ausgewandert". Er beschäftigt sich mit China und arbeitet an dem "West-östlichen Diwan""West-östlicher Diwan". Christiane bleibt von seinen Arbeiten ausgeschlossen. "Sie hat von sich aus intellektuell und lebenspraktisch keine Möglichkeit, diesen Neuansatz Goethes mitzuvollziehen." (S. 431) So vergrößert sich der Abstand zwischen beiden.


    Goethe widmet den jungen Frauen wieder mehr Aufmerksamkeit, wie zu Beginn jeder neuen Schaffensphase. Seine neue Muse ist die 24-jährige Caroline Ulrich. Christiane reagiert laut Riemer mit Übellaunigkeit und Eifersucht. Ich kann es ihr nicht verdenken.


    Interessant fand ich noch die Stelle, als sich Goethe recht bedingungslos um einen Orden bemüht. Der österreichische Genaral Colloredo hat ihn gezwungen, seinen napoleonischen Orden abzulegen. Nun benötigt er dringend einen von den Siegermächten. Die Dankesrede formuliert er bereits im Jahr 1813, auf den Orden muss er allerdings noch 2 Jahre warten. Ihm wir das Commandeurs Kreuz des Österreichisch-Kaiserlichen Leopoldi-Ordens in Gnaden verliehen. Die Dankesrede fällt anders aus, als die vorbereitete. Las ich in der ersten Rede seinen untertänigen Dank heraus, so sehe ich in der neuen Rede zwar auch Dank, aber eher die Selbstverständlichkeit, die ihn zu neuen Leistungen auffordert. Auch Goethe ist eitel, der Orden steht ihm seiner Meinung nach gut zu Gesicht.


    Im Jahr 1815 erkrankt Christiane schwer. Goethe hat darunter gelitten, schreibt er an Willemer. Aber da er sich in seiner Schaffensphase verjüngt fühlt, wendet er sich innerlich von ihr ab. Auch in späteren Zeiten werden die häufiger auftretenden Anfälle Christianes von ihm ferngehalten und bagatellisiert. So schickt er sie nach Jena, seine Arbeitsruhe soll schließlich nicht gestört werden. Gesundwerden ist die Bedingung für ihre Rückkehr. In Weimar gilt aber nicht ihr sondern Goethe das Mitgefühl der Gesellschaft.


    Nur wenige Tage nach Christianes Abreise, er kann kaum ärztliche Befunde kennen, beschließt er für sie einen Kuraufenthalt in Karlsbad. Ihre Meinung dazu war wohl wieder einmal nicht von Bedeutung. Goethe entscheidet eigenmächtig, nur seine Meinung scheint zu zählen ob es um das Wohl der Frau oder des Sohnes geht.


    Nun habe ich noch ein Kapitel vor mir. Heute Nachmittag gehts in die Natur, mit Buch versteht sich. Bis bald! :wink:

  • :pale: Schluchz, mein Beitrag ist verschwunden, als mein Browser abgestürzt ist. :cry:

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  • Auch ich habe das 8. Kapitel beendet und vom 9. Kapitel nur noch 30 Seiten. So langsam beschleicht mich Wehmut.
    Genau genommen hat Karthause schon alles Wichtige zusammengefasst. Hier also nur noch einige Ergänzungen.
    Goethes Sohn hat eine Duellforderung. Das könnte böse ins Auge gehen. Bald wird klar, dass August als Zielscheibe dienen soll. Mal wieder setzt sich Goethe für den Sohn ein - er ist zufrieden über den Ausgang der bewußten Ehrensache. Doch was er für erledigt hält, arbeitet unterschwellig weiter.
    Überhaupt läßt er dem Sohn kaum Luft zum Atmen - nur seine Meinung zählt.
    Goethe und Christiane entfernen sich immer mehr voneinander.
    Christianes Kräfte lassen nach, aber er will davon nichts wissen; ist viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Am 9. Januar 1815 fällt sie in eine schwere Ohnmacht, hat Koliken. Ein Schlaganfall ist nicht auszuschließen. Am 4.Ferbuar ein erneuter Anfall. Goethe spielt den Ernst der Lage herunter. Vorboten des Todes bedrohen seinen schöpferischen Zustand. Er will, die ihn gefährdenden, aufhaltenden, ablenkenden Bilder nicht vor Augen haben. Krankheit verletzt sein ästethisches Empfinden, seine Künstlernatur ist die Ursache - für mich eine billige Ausrede.
    Er schickt Christiane zur Badekur nach Böhmen ohne sie vorher zu fragen. Schon längst steht fest, dass ihre Krankheit auch seelischen Hintergrund hat. Ihr Umfeld scheint taub und blind zu sein. Nicht sie wird bedauert, sondern Goethe. Ihm allein gehört alles Mitgefühl.
    Was empfindet Goethe im Innersten? Nennt man sein Verhalten Fürsorge oder gar Liebe? Ich bezweifle das sehr, aber wahrscheinlich ist er zu so starken Gefühlen nicht fähig. Für ihn gibt es nur eines - reisen,weg von allem unangenehmen.
    Im 9. Kapitel spitz sich die Lage zu.
    Mehr heute Abend.
    Gruß Wirbelwind

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









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  • Also auf ein Neues. Erstmal zu Kapitel 7:


    Zitat


    Die Autorin erwähnt wie minutiös Christiane nun berichtet wer vom Hofstaat, von Prinzen, Prinzessinen, adligen Damen und Herren in Weimar oder in Karlsbad ihr Blicke gönnt, sie begrüßt, Worte an sie richtet, Grüße an Goethe bestellt, findet es aber weniger interessant. Schade, denn nun haben wir so viel über ihre Ablehnung gelesen, dass ich das recht unterhaltsam empfunden hätte. [..]


    Christiane ist vorübergehend stark beeinflußt durch ihren Umgang mit dem Adel, sodass sie über das Bürgertum herzieht und ihre eigene Herkunft zu vergessen scheint, aber der Alltag holt sie schnell auf den Boden der Realitäten zurück.


    Christiane steckt in einer neuen Situation - herausfordernd, aufregend und beängstigend. Verständlicherweise ist sie überfordert, reagiert gezwungen und verlegen. Sie ist in der neuen-alten Gesellschaft einsam, hält sich aber an Goethes Ratschläge, viel zu unternehmen und sich zu vergnügen. Für ihren Charakter spricht, dass sie sich nur kurzfristig in den Verlockungen des adligen Lebens verliert. Wenn wir ehrlich sind, wäre es uns doch wahrscheinlich auch so ergangen, das beste daraus machen zu wollen. Goethe ist weiterhin viel abwesend und sie muss sich selbst zurechtfinden. Daraus leiten sich bei mir weitere Zweifel an der Auffassung der Autorin ab. Ist die Eheschließung wirklich hauptsächlich Legitimation seiner Freiheit? Verändert sich so viel? Er kann weiterhin bequem leben, Christiane kümmert sich um alles ohne zu klagen und auch die Kontakte zu jüngeren Frauen sind neu. Er hat schon immer gern geflirtet und sich hofieren lassen. Auch wenn ich mir vorstelle, dass solches Verhalten eine Ehefrau von Zeit zu Zeit stört, kennt Christiane es doch nicht anders. Ich kann mir vorstellen, dass sie sich häufig ehrlich über ihn amüsiert. Sein Verhalten gibt ihr doch auch Freiheiten - und zumindest bei Männern scheint sie beliebt zu sein.


    Zitat

    Nikolaus Meyer wollte von Bremen nach Weimar ziehen, dort sollte er Weimarischer Rat werden. Goethe teilte die Freude seiner Frau darüber nicht. Und plötzlich kommt der Umzug nicht zustande. Ein Schelm, der böses dabei denkt. Ja, Goethe hat so seine Beziehungen bei Hofe.


    Hier scheint Goethe zu merken, dass auch er nicht gegen Eifersucht gefeit ist. 8-[


    Zitat

    Besonders das Äuglein Bettine von Arnim, für den an "Dichtung und Wahrheit" arbeitenden Goethe unverzichtbar zur Darstellung seiner Kindheit, erweist sich als sehr aufdringlich. Es kommt zum heftigen Streit zwischen ihr und Christiane, worauf sich Goethe auf die Seite seiner Frau stellt und den Kontakt abbricht. Der Klatsch blüht erneut. Doch Goethe bleibt hart. Als sie sich im Januar bei ihrer Fahrt durch Weimar bei ihm meldet, empfängt er sie nicht.


    Bettine Arnim geht mir so auf den Geist! Sie mag ja vielleicht eine unkonventionelle Person gewesen zu sein, aber sympathisch war sie sicher nicht. Sie übertreibt ihre Anhänglichkeit:
    - nennt ihn "den Göttlichen" (wie Charlotte von Stein ihn als "den Meister" bezeichnet (auch das muss Goethe gehörig geschmeichelt haben :pukel: )
    - benimmt sich wie seine Ehefrau, kümmert sich um Mutter und Sohn
    - und Goethe und Bettine "duzen" sich in den Briefen - zu einer Zeit, als er seine Frau in den privaten Briefen siezt (später kommen die beiden allerdings zum "du" zurück)


    Ich finde es schade, dass die Autorin darauf weniger eingeht. Irgendwie entstand bei mir der Eindruck, dass sie die von Arnim bewundert und Christiane im Unrecht sieht. Aber das ist nur meine persönliche Meinung, lasst euch nicht beeinflussen.


    Allerdings hatte ich auch schon früh das Gefühl, dass Goethe von der kleinen auch genervt ist:


    Zitat

    "Der Mutter Brief hat mich weit mehr erbaut als der Brief von Bettinen."


    Frau Damm beschränkt sich an der Stelle nurauf Wielands und Christianes Reaktion. Dass Goethe hier Kritik äußert, nimmt sie gar nicht wahr.


    ---


    Die Arbeitszeugnisse, die Goethe schreibt, fand ich ziemlich harsch. Hält er sich doch sonst häufig zurück, schreibt er hier alles auf, was ihn störte und vermiest damit einigen Angestellten die Chance auf eine gute Anschlussposition. Wie wären wohl die Zuegnisse in Christianes Worten ausgefallen?


    ---


    Wir werden jetzt grillen. Den zweiten Teil des 7. Kapitels kommentiere ich danach! Versprochen!

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  • Ach herrje Fezzig- das ist sehr ärgerlich! Nichts mehr zu retten?
    Gruß Wirbelwind

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  • Ah, da bist du ja wieder!
    Ja die Bettine von Arnim ist eine sehr unsympathische Person. Also ich interpretiere Sigird Damm so, dass Goethe zunächst rein "künstlerisch" sie braucht, aber dass sie ihn dann nervt.
    Also bis später.
    Gruß Wirbelwind

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  • Zitat

    Original von Wirbelwind
    Ja die Bettine von Arnim ist eine sehr unsympathische Person. Also ich interpretiere Sigird Damm so, dass Goethe zunächst rein "künstlerisch" sie braucht, aber dass sie ihn dann nervt.


    Ja, so ähnlich sehe ich das auch. Obwohl ich das Gefühl hatte, dass er sie anfangs noch erfrischend und unkonventionell fand. Schön fand ich die Anekdote, als "das Äuglein" bei Goethe blieb und er sie auf einen Kometen aufmerksam machte und


    Zitat

    "dazu ein Fernrohr nach dem andern herbeiholte."
    (S. 396)


    Ich bin übrigens seit heute mittag mit dem Buch durch. Ein Fazit ziehe ich dann abschließend in der eigentlichen Rezension, aber bis dahin ist noch vieles zu "besprechen".


    2. Hälfte des 7. Kapitels


    Goethes Meinung zu Frauen und den Geschlechterrollen klingt in der Theorie sicher klasse und fand bestimmt viele Anhänger, aber: kann er nicht weiter blicken und erkennen, dass seine Beziehung zu Christiane anders ist? Ich finde Theorien, die in der Praxis nicht funktionieren, immer nervig und zeitraubend.


    Für alle, die nicht wissen worum es geht:

    Zitat

    Das männliche Prinzip ist für ihn das schöpferische, reiche, selbständige, gebende, das weibliche das empfangende, bedürftige, aneignende und abhängige.
    (S. 374)


    Schaut man sich seine Probleme im Alltag an, erkennt man, dass auch er (das männliche Prinzip) abhängig, empfangend und bedürftig ist. So einfach, wie er es darstellt, ist das Leben nunmal nicht. Hier spricht ein Mann, der von Frauen müde ist. Vielleicht auch zunehmend unter Selbstzweifeln leidet (er wird älter) und den Sündenbock woanders sucht?!


    Das 7. Kapitel hat mich noch neugieriger auf die "Wahlverwandtschaften" gemacht. Gestern stand ich schon am Regal in der Buchhandlung und habe in drei verscheidene Ausgaben reingelesen. Ich werde wohl nicht um den Kauf des Romans herumkommen. Nach der Handlung zu schließen, ist es kein Wunder, dass die Reaktionen hochschäumen und fast skandalöse Ausmaße erreichen.


    Sigrid Damm zitiert die Spekulationen von Wilhelm Grimm:


    Zitat

    "Der Architekt ist natürlich Engelhardt, in welchen die Vulpius verliebt gewesen."
    (S. 381)


    Habe ich die Stelle überlesen, an der die Autorin auf diesen Mann eingeht, oder fehlt sie tatsächlich? Schade, dass sie hierauf nicht weiter eingeht und sei es lediglich, um dieses Gerücht (?) zu dementieren. Dies war eine der Stellen an denen ich nicht ganz glüklich mit dem Titel der Recherche war: "Christiane und Goethe". Ich habe es streckenweise leider so empfunden als verlöre Sigrid Damm ihr Ziel aus den Augen und setze Goethe in den Mittelpunkt, indem sie solche Gelegenheiten Christiane näher zu bestimmen, nicht nutzt. Mir geht es beim Kommentieren ebenfalls so, dass es leichter ist, über den Ehemann zu spekulieren als über Christiane.


    Als Reaktion auf die Kritik flüchtet Goethe nach Böhmen, wo er der deutschen "Literatur und Gelehrsamkeit" entfliehen will. Das fand ich interessant, denn er selbst gehört doch zu den "Göttern", die die Regeln aufstellen. Selbst betroffen, kann er es nicht ertragen...


    1811 lernt Christiane Frau von Recke kennen, eine echte Freundin. Mein Herz ging für sie auf!

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  • Bisher bin ich nicht auf die politische Situation eingegangen. Mir ist bewusst, wie wichtig dieser Aspekt für das Leben in Weimar ist, aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Also springe ich einfach mutig in Kapitel 8:


    1813 drängt Christiane ihren Mann, Weimar zu verlassen und gibt ihm so quasi die "Erlaubnis", sich aus der neuerlichen Bedrängung durch fremde Truppen zu befreien. Sie bleibt und kümmert sich um das Leben am Frauenplan. Dieses Verhalten ist für mich ein Zeichen dafür, dass sie ihre Rolle als Beschützerin noch immer ernst nimmt. Und Goethe reist. Seine Position ist prekär - zwischen dem Geltungsstreben in der adligen und bürgerlichen Gesellschaft einerseits und seiner persönlichen Begeisterung für Napoleon. Wieder mal ein Auftakt für eine Doppelexistenz. Das Ausmaß und zunehmende Verstellen wird erst im Laufe der nächsten Jahre richtig sichtbar.
    Außerdem möchte er es ruhig und fände es am besten, wenn jeder ruhig mit den anderen Leben könnte. Er lässt sich von dem allgemeinen Patriotismus und der Kriegsbegeisterung nicht anstecken und isoliert sich und seine Familie damit zusätzlich. Seine Ansichten sind einfach unzeitgemäß und versucht, sich zu durchzulavieren.


    Ich finde es auch immer wieder beleidigend, wie Goethes Kritiker seine Fehler Christiane anlasten. Selbst für Dinge, zu denen sie nichts kann. Man versucht, sich die Illusionen über ihn zu bewahren. Auch hier hat Christiane Sündenbockfunktion. Sie ist ein allzu leichtes Opfer.


    1814 flüchtet Goethe in seine Leidenschaft China. Eine Leidenschaft, die sich im "West-östlichen Diwan" niederschlagen. So verhindert er, den zunehmend schlechteren Gesundheitszustand seiner Frau wahrnehmen zu müssen. Doch es geht ihr immer schlechter. Sie ist nicht mehr so belastbar, verfällt wieder in ihre depressiven, düsteren Momente. Trotzdem nimmt sie sich auch wieder zusammen und versucht den Schein zu wahren.


    Übrigens finde ich den Riemer auch unmöglich - lästert wie die adligen "Damen". Ich sehe ihn förmlich vor mir, immer als dünkelhafter Schatten um die beiden. Und dann die Aussage, in der er nicht mal versteckt, dass er Christianes Tod begrüßen würde. Reichlich unverschämt! Wie häufig hat sie ihn wohl durchgefüttert oder "bedient"?!


    Zitat

    Original von Wirbelwind
    Goethes Sohn hat eine Duellforderung. Das könnte böse ins Auge gehen. Bald wird klar, dass August als Zielscheibe dienen soll. Mal wieder setzt sich Goethe für den Sohn ein - er ist zufrieden über den Ausgang der bewußten Ehrensache. Doch was er für erledigt hält, arbeitet unterschwellig weiter.
    Überhaupt läßt er dem Sohn kaum Luft zum Atmen - nur seine Meinung zählt.


    Das ist mir auch aufgefallen. Es liegt in Goethes charakter begründet, aber letztendlich macht er genau das, wogegen er sich bei seinem Vater gewehrt hat, oder?


    Zitat

    Original von Karthause
    Im Jahr 1815 erkrankt Christiane schwer. Goethe hat darunter gelitten, schreibt er an Willemer. Aber da er sich in seiner Schaffensphase verjüngt fühlt, wendet er sich innerlich von ihr ab. Auch in späteren Zeiten werden die häufiger auftretenden Anfälle Christianes von ihm ferngehalten und bagatellisiert.


    Wie schrecklich muss es für Christiane gewesen sein!?! Keine richtige Unterstützung, immer stark sein müssen und sich verstellen. Sie tut mir sehr leid! Was für ein trauriges Ende...

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  • Hallo Maedels! Ich verfolge mit grossem Interesse Eure kleine Leserunde à trois und habe den Eindruck, Euch gefaellt das Buch genauso gut wie mir.


    Ich moechte kurz etwas zu den Spekulationen Siegrid Damms sagen. Auch ich habe mich gefragt, ob sie nicht manchmal voreilige Schluesse zieht, aber zunaechst bezeichnet sie ihre Biographie ja ausdruecklich als eine Recherche, und dann hat sie natuerlich den Briefwechsel zwischen Christiane und Goethe ganz gruendlich studiert, der ihr wahrscheinlich eine gewisse Basis fuer ihre Vermutungen liefert. Es waere natuerlich ideal, die Briefe parallel zur Biographie zu lesen, aber das waere auch sehr zeitaufwendig. Uebrigens waeren auch die Literaturkritiker nicht so begeistert von dem Buch gewesen, wenn es nicht Hand und Fuss gehabt haette. Ihr kennt ja die Kritiker!


    Was Bettina von Arnim betrifft, meine ich mich erinnern zu koennen, dass Damm deren Verhalten als frech und provozierend geschildert hat. Und Goethe hat hier ganz kompromisslos zu seiner Frau gestanden und Bettina des Hauses verwiesen.


    Ja, die schwierige Ehe zwischen Christiane und Goethe! Muss ein Genie notwendigerweise egoistisch und ruecksichtslos sein, um sein Werk schaffen zu koennen? Und waere Christiane mit einem anderen Mann gluecklicher geworden? Immerhin konnte sie an Goethes Seite in einigem Luxus leben, hatte einen begabten und beruehmten Mann, lernte viele interessante Leute kennen. Letzten Endes wissen wir nicht, was sie einander waren, wie die einzelnen Stunden ihres gemeinsamen Lebens verliefen. Zumindest ist es Siegrid Damms Verdienst, dass sie uns Goethes bisher uebergangene Ehefrau nahegebracht und ihr einen kleinen Platz in unserem Herzen zugewiesen hat (zumindest in meinem).


    Gruss mofre

    :study: Zsuzsa Bánk - Die hellen Tage

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer
















  • Hallo mofre,
    hallo zusammen,
    ich habe das Buch nun fertig gelesen. Ja es begeistert mich und deshalb habe ich mich um so intensiver damit beschäftigt. Über den Tod von Goethes Sohn August 1830 weiß ich so gar nichts. Werde wohl im Anschluß nach mehr Information suchen. Auch will ich nun von "Dagmar von Gersdorff, Goethes Mutter" lesen, einer Frau bei der ich die Herzenswärme zu finden hoffe, die Goethe offentsichtlich stark zu fehlen scheint.
    Das 9. Kapitel, in dem hauptsächlich die Krankheit und das Sterben Christianes beschrieben wird, läßt mich erschüttert und nüchtern dreinblickend, was Goethes Person anbelangt, zurück.
    Auf Krankheiten reagiert er eh abweisend und seine Äußerungen hierzu habe ich bereits in vorherigen Kommentaren herausgefildert. Dementsprechend ist sein Verhalten auch jetzt bei der Erkrankung und dem langsamen Sterben seiner Frau. Zuerst vertieft er sich oder besser versteckt er sich in seine Arbeit, dann legt er sich wegen Unpäßlichkeit ins Bett. Ein Kleinkindverhalten - wenn ich rauskomme ist alles wieder gut. Das Kümmern überläßt er anderen, deren Zahl recht gering ist.
    Die Dienstboten sind noch relativ neu im Haushalt und ich nehme an die Begleiterscheinungen der Krankheit (durchbissene Zunge, epileptische Krämpfe etc.) erschrecken sie auch. Die wenigen Freunde helfen wo sie können, aber der Anblick muß doch sehr erdrückend gewesen sein. Sterben hat nun mal nichts Erheiterndes. Warum nirgends Unterlagen über Schmerzmittel zu finden sind, ich deshalb davon ausgehen muß, dass keine verabreicht wurden, schmerzt mich zutiefst. Das hat Christiane wirklich nicht verdient!
    Dass die zukünftige, wohl von Goethe arrangierte Ehe seines Sohnes nur nach dem Tode von Christiane stattfinden kann, weil sie von deren Seite nie akptiert worden wäre - eine Tatsache, die ich nur als ekelhaft, sehr überheblich, arrogant und selbstgerecht bezeichnen kann.
    Auf der Trauerfeier erscheint Goethe nicht und nach Auflösung des Friedhofs gerät ihr Grab völlig in Vergessenheit. Der Goethegesellschaft ist es zu verdanken, dass es Jahre später wenigstens eine Gedenktafel gibt.
    Ob Christiane mit einem anderen Mann glücklicher geworden wäre, ist rein spekulativ, denn sie liebte ihn ja sehr, war bereit alles für sein Wohl zu tun. Auch die Frage, ob ein Genie notwendigerweise egoistisch und rücksichtslos sein muß um sein Werk schaffen zu können, bedarf keiner Beantwortung, denn diese Eigenschaften liegen wohl in Goethes Natur.
    Für mich hat dieses Buch dazu beigetragen einiges an Glanz um seine Person (manches wußte ich bereits aus anderen Biografien) zu verlieren. Als Mann halte ich ihn eh für indiskutabel - natürlich aus heutiger Sicht betrachtet.
    Ein endgültiges Fazit zum Buch folgt.
    Gruß Wirbelwind

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  • Zitat

    Original von mofre
    Ich moechte kurz etwas zu den Spekulationen Sigrid Damms sagen.


    Sehr interessant - fast alles, was du ansprichst, wollte ich in meinem Fazit ansprechen und werde es an der Stelle auch tun.

    Kapitel 9:


    Goethe reist und reist und reist...


    Er lernt Marianne Jung/Willemer kennen, eine Frau, die seinen Geschmack trifft und zudem noch einen Intellekt zeigt, den er bewundern kann. Kann mir eine von euch erklären, was genau die Chiffrenbriefe sind? :?:
    Sie muss eine sehr beeindruckende Person gewesen sein. Schon ihr Werdegang ist außergewöhnlich. Wer hätte gedacht, dass zu der Zeit in Deutschland Menschen verkauft wurden!


    Findet ihr, dass sie Christiane äußerlich ähnelt?


    In diesem Kapitel endlich die Erklärung, wieso Goethe am 01. Juni (zu Christianes Geburtstag) nie anwesend ist - sie feiern erst am 6. August. War das nicht auch das inkorrekte Datum in Christianes Taufschein?


    Mir hat gut gefallen, dass hier nochmal eine Bilanz gezogen wird und detailliert auf die Tagebuchaufzeichnungen von Goethe und Christiane eingegangen wird. Das Ende ist erschütternd und in seiner Härte verletzend. So ein Ende wünscht man doch niemandem!


    Schade, was nach Christianes Tod mit der Familie geschieht. Alles scheint zu auseinanderzufallen... Der zentrale Punkt fällt weg. Niemand "erdet" die beiden Männer mehr.


    Ich habe das Buch sehr genossen - insbesondere, da ich schon lange nicht mehr mit so viel innerer Beteiligung gelesen habe. Danke für alle, die das Buch so wärmstens empfohlen haben und Dank auch an Karthause und Wirbelwind, mit denen das Lesen noch intensiver wurde! :thumright:

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  • Hallo Fezzig,
    um deine Frage bezüglich der "Chiffrenbriefe" genau beantworten zu können, habe ich mich im Google umgesehen und bin dort unter Chiffrenbriefe - "Dem aufgehenden Vollmonde" auf eine sehr interessante Seite gestossen. Dort erfährt man auch neben der Beantwortung deiner Frage mehr über Marianne. Leider weiß ich im Augenblick nicht wie ich den Link hier reinbringe, sorry. :uups:


    Hier nun mein versprochenes Fazit.
    Das Buch hat mich vom ersten Augenblick an emotional mitgerissen und begeistert.
    Die von der Autorin gewählte erzählerische Form hat mit dazu beigetragen - der Puls des Lebens war deutlich zu spüren.
    Wegen der Fülle an Informationen war ich gezwungen langsamer zu lesen, um so intensiver wurde das Lesevergnügen.
    Mein kleiner Kritikpunkt Sigrid Damm würde Lücken von Quellen mit Spekulationen und eigener Meinung füllen, wird von ihr im Nachwort entkräftet. Mag sein, dass das Erzählerische zu diesem Eindruck führte. Auf jeden Fall liefert sie ein dichtes Gesamtbild.
    Somit verleihe ich dem Buch aus meiner Sicht satte, zufriedene und überzeugte 5 Sterne.


    Ich danke Mofre (Rezi) und allen positiven Stimmen, die dazu führten, dass ich auf dieses Buch aufmerksam wurde.
    Mein besonderer Dank gilt meinen beiden Mitlesern Karthause und Fezzig, die durch ihr lebhaftes Zutun, Anregungen zum Zurückblättern und manchmal auch zum neu Überdenken beitrugen. =D>
    So stelle ich mir eine gelungene Leserunde, wovon es noch ganz viele geben möge, vor. :thumleft:


    Gruß Wirbelwind


    :study: Dagmar von Gersdorff, Goethes Mutter

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.