Zum 175. Geburtstag von Wilhelm Busch...

  • Eins, zwei, drei! Im Sauseschritt...
    ... läuft die Zeit, wir laufen mit.


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    Mit seinem bissigen Humor ist Wilhelm Busch einer der bekanntesten deutschen Zeichner und Humoristen. Seine Bildergeschichten waren Vorbild für die ersten modernen Comiczeichner. Einige seiner Sinnsprüche sind fest in unserer Sprache verankert. Als Dichter und Maler ist Busch hingegen weniger bekannt. Am 15. April wäre er 175 Jahre alt geworden.


    Die Bildergeschichten von Wilhelm Busch strotzen vor Schadenfreude und enden nicht selten mit dem Tod. Die bekanntesten Figuren Max und Moritz werden "Fein geschroten und in Stücken" von Gänsen gefressen, die fromme Helene geht im Suff in Flammen auf und der böse Rabe Hans Huckebein erhängt sich im Strickzeug der alten Tante. Mit diesen Geschichten wurde Wilhelm Busch schon zu Lebzeiten bekannt, auch wenn sie anfangs nur "Produkte des drängenden Ernährungstriebs" waren, wie er selber sagte. Mit wenigen Strichen schaffte er es, unverwechselbare Charaktere zum Leben zu erwecken.

    Selbstporträt von Wilhelm Busch
    Ungezogene Kinder, prügelnde Paare...
    Neben der vordergründigen Komik steckt in den Geschichten immer eine tiefere Ebene. Wie kein anderer verstand es Wilhelm Busch, die Schwächen der Menschen und Verlogenheit der bürgerlichen Welt zu durchschauen und mit spitzer Feder treffend auf Papier zu bringen: Ungezogene Kinder, prügelnde Ehepaare, versoffene Pfarrer und Tierquäler sind immer wiederkehrende Themen. Dabei wäre Busch am liebsten Maler geworden. Tatsächlich hinterließ er auch mehrere tausend Zeichnungen, Landschaftsbilder und Ölgemälde. Allerdings verhinderte er, dass auch nur ein Werk zu seinen Lebzeiten ausgestellt wurde. Dennoch konnte er vom Malen nicht lassen. Die Motive dafür fand er unter anderem in seinem Geburtsort Wiedensahl, nahe Hannover. Hier wurde Wilhelm Busch am 15. April 1832 als ältestes von sieben Kindern geboren. Mit neun Jahren wurde er seinem Onkel übergeben, der in Ebergötzen eine Pfarrei leitete. Ihm verdankt Busch seine ausgezeichnete Schulbildung.

    Lehrer Lämpel aus "Max und Moritz"
    Karriere mit "Max und Moritz"
    Es entsprach dem Wunsch des Vaters, dass Wilhelm Busch eine Ausbildung zum Maschinenbauer begann. Bald brach er die Lehre jedoch ab und schrieb sich an der Düsseldorfer Kunstakademie ein. Aber auch hier wurde er nicht glücklich. Er ging nach Antwerpen und später nach München, wo es zu der entscheidenden Wende in seinem Leben kam. Der Verleger Kaspar Braun entdeckte ihn als Zeichner für seine humoristische Wochenschrift "Fliegende Blätter" und den "Münchner Bilderbogen". 1865 verkaufte Busch dem Verleger die Rechte für die Geschichten von "Max und Moritz", die ihn berühmt und den Verleger reich machten. Dank weiterer Bildergeschichten wie "Hans Huckebein", "Die fromme Helene" oder "Fipps der Affe" wurde auch Busch ein wohlhabender Mann. In den letzten 40 Jahren seines Lebens zog sich der Künstler immer weiter aus dem öffentlichen Leben zurück. Trotz der Isolation entstanden zahlreiche Gedichte, die für Buschs große Kenntnis in die menschliche Seele sprechen. "Wilhelm Busch war ein scheuer Mensch", so FIGARO Literaturredakteur Michael Hametner," wahrscheinlich eben weil er die Menschen so genau kannte."
    Gehorchen wird jeder mit Genuß
    Den Frauen, den hochgeschätzten,
    Hingegen machen uns meist Verdruß
    Die sonstigen Vorgesetzten.


    Nur wenn ein kleines Mißgeschick
    Betrifft den Treiber und Leiter,
    Dann fühlt man für den Augenblick
    Sich sehr befriedigt und heiter.


    Als neulich am Sonntag der Herr Pastor
    Eine peinliche Pause machte,
    Weil er den Faden der Rede verlor,
    Da duckt' sich der Küster und lachte.
    Wilhelm Busch
    Befriedigt (aus "Zu guter Letzt")

    Am 09. Januar 1908 starb Wilhelm Busch an Herzversagen in Mechtshausen, nahe dem Harz. In Erinnerung bleibt er weder als verunsicherter Sonderling, noch als Maler oder großartiger Volksdichter, sondern als Schöpfer der Lausejungen "Max und Moritz". Viele Zitate aus seinen Bildergeschichten gingen in den deutschen Sprachgebrauch ein. Die Wahrheit des Spruches "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr" konnte er selbst zwar nicht überprüfen, folgende Weisheit aus der "Frommen Helene" dagegen schon: "Es ist ein Brauch von Alters her: Wer Sorgen hat, hat auch Likör."


    Quelle: MDR-FIGARO


    Gruss Bonprix ;)

  • Danke Bonprix für diese Erinnerung, er ist doch einer der Grössten und für alle hier noch ein kleiner Spruch:


    Also lautet ein Beschluß:
    Daß der Mensch was lernen muß. -
    Nicht allein das Abc
    Bringt den Menschen in die Höh';
    Nicht allein in Schreiben, Lesen
    Übt sich ein vernünftig Wesen;
    Nicht allein in Rechnungssachen
    Soll der Mensch sich Mühe machen,
    Sondern auch der Weisheit Lehren
    Muß man mit Vergnügen hören.


    Mara :bounce:

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker: