Hiermit möchte ich meine Favoriten in Bezug auf Vampirromane vorstellen, eines meiner Lieblingsgenres. Einige sind recht alt und mittlerweile schwer erhältlich, aber es lohnt sich. Die meisten Neuerscheinungen treffen keineswegs meinen Geschmack. Zu anspruchslos, zu klischeeversessen, zu langweilig. Die Entwicklung tendiert immer mehr zu farblosen Massenprodukten. Aber so ergeht es wohl fast allem heutzutage.
Hier meine Auswahl:
„Der Vamp“ Nancy Baker, (ISBN 3548243134)
Eine alte Schuld ereilt den berühmten Schriftgelehrten Simon Donovan auf dem Sterbebett: Seine ehemalige Geliebte fordert Tribut für ihre Dienste. Sein Sohn tritt schließlich die lange Reise zu der geheimnisvollen Frau aus der Vergangenheit an. Was dieser nicht weiß: Die kühle Schöne ist ein Vampir...
Meine Meinung:
Seit langem mal wieder rausgeholt und neu gelesen. Eine einfache, deshalb umso schönere Geschichte. Gerade mich als Malerin hat sie gefangen genommen, denn während des Lesens wünschte ich mir, selbst zu jenem alten Haus in der Wildnis zu reisen, um in staubigen Ateliers der Kunst zu frönen. Eher anspruchsvoll, mit leisen Tönen und ohne Schockeffekte, ist es eine sehr angenehme, träumerische Reise. Vor allem für Künstler nett zu lesen.
„Der Vampir“ Tom Holland, (ISBN 3548253474)
Rebecca ist eine junge Literaturwissenschaftlerin auf der Suche nach den verschollenen Memoiren von Lord Byron. Auf ihrer Suche danach stößt sie zwar nicht auf diese, dafür aber auf Byron selbst! Dieser ist nicht tot, sondern seit zweihundert Jahren als Vampir unsterblich. Da Rebecca durch Umwege in die Familie Byrons gehört, erzählt er ihr seine Lebensgeschichte und enthüllt ein schreckliches Geheimnis...
Meine Meinung:
Poetische, altmodische Sprache. Sehr schön und leidenschaftlich, wenn auch manchmal etwas schwere Kost. Eines meiner Lieblingsbücher, und das seit vielen Jahren. Man muss allerdings etwas übrig haben für Klassik, Poetik und metapherlastige Erzählweise. Ich jedenfalls konnte wunderbar in die Geschichte eintauchen und mich an der opulenten Sprache erfreuen. Wie ich finde, wird hier eine der schillernsten Vampirfiguren beschrieben, die sogar (und hier kann man die Fantasie spielen lassen) auf gewisse Tatsachen beruht.
„Verlorene Seelen“ Poppy Z. Brite, (ISBN 3404134176)
Die drei Vampire Zillah, Molochai und Twig vagabundieren durch die USA und frönen ausgelassen der Leidenschaft, in vielerlei Hinsicht. Erfrischend anders, ohne die üblichen Klischees, faszinierend, etwas bizarr und rebellisch. Für mich ein Klassiker. Einziger Kritikpunkt: Einige ekelhafte Einlagen diverser Körperflüssigkeiten, an denen ich mich störte. Ansonsten mal was anderes.
„Unheimliche Ferne“ (ISBN 3404135946) und „Ägyptische Nacht“ (ISBN 3404136462) von Tanith Lee
Die schillernde, faszinierende Geschichte einer Vampirfamilie. Farbenfroh, opulent und angenehm seltsam. Sie verzichtet glücklicherweise auf gängige Klischees und wirft auf die Blutsauger in ein ganz anderes Licht. Inspirierte sehr zu unseren eigenen Büchern.
"Blutgesang" von Nancy Baker (ISBN: 3404122917)
Die Studentin Ardeth Alexander wird entführt und in eine ehemalige Irrenanstalt gesperrt. Dort trifft sie auf Rossokow, den Vampir, der für sadistische Pornofilme mißbraucht wird. In einem orgiastischen Rausch bietet sie sich Rossokow dar...
Meine Meinung:
Längst nicht so platt wie es auf dem Klappentext erscheint, sondern ebenfalls ein faszinierendes Buch mit einer schönen, interessanten Geschichte. Enthält zudem eine der erotischsten Wandlungsszenen.