Originaltitel: Murder Being Once Done" 1972
Inspector Wexford, alt, übergewichtig, "burnt out" verbingt eine Art Erholungs- und Abspeckungsurlaub bei seinem Neffen in London, der auch Inspector ist. (seltsam, dass der "alte" Wexford, 30 Jahre später immer noch ermittelt, aber das nur nebenbei)
Natürlich kann er nicht einfach so herumsitzen und Joghurts löffeln, sondern er ermittelt auf eigene Faust in einem Fall seines Neffen. Eine juge Frau wird tot in einem Friedhof gefunden, niemand weiß, wer sie ist, denn sie hat sich einen neuen Namen gegeben.
Wexford löst den Fall, sein Selbsbewusstsein ist gestärkt, er hat ein paar Kilo abgenommen und er weiß, dass er immer noch mehr kann als die "Jungen"
Das Buch hat mir nicht so sehr gefallen, Rendell greift hier zwei gesellschaftliche Themen auf einmal auf; die Adoption "unehelicher" Kinder und das Sektentum einiger religiöser Gemeinschaften.
Meiner Meinung nach verheddert sich sie da ein bisschen, zumal die Psyche Wexfords auch noch einen zu großen Raum einnimmt. Der Fall wird nicht so klar herausgearbeitet wie sonst üblich bei Rendell.
Natürlich wird der Leser in guter britischer Kriminaltradition mehrfach aufs Glatteis geführt, aber man wird nicht mitgerissen sondern nimmt das eher Achsel zuckend zu Kenntnis.
Eher ein schwächerer Roman von Ruth Rendell