Kurzbeschreibung (amazon):
Warum tun Frauen sich das an?
Warum verheimlichen sie eine Schwangerschaft so lange, bis sie in der Badewanne oder im Wald entbinden müssen?
Warum sind wir blind für die Not dieser Frauen?
Leila Moysich berichtet von Begegnungen mit Frauen, die ihre Schwangerschaft verbergen, und damit in eine aussichtslose Situation geraten.
Es sind keine Außenseiterinnen, es sind Frauen wie du und ich.
Es ist die Frau, die ihr Kind aussetzt, weil sie glaubt, keine gute Mutter sein zu können.
Es ist die Frau, die ein Kind erwartet und selbst noch ein Kind ist.
Es ist die die Schwangere, die fürchtet, von der Familie verstoßen zu werden, wenn sie von dem Kind erfährt - das sind einige der verzweifelten Mütter, von denen Leila Moysich erzählt. Sie erzählt aber nicht nur von Verzweiflung, sondern auch davon, wie es gelungen ist, Frauen davon zu überzeugen, ihrem ungewollten Kind trotz allem das Leben zu schenken.
"Eine Mutter muss das Recht haben, unter gesunden, medizinischen Umständen ihr Kind auf die Welt zu bringen." - Mariele Millowitsch
Zur Autorin:
Leila Moysich, geboren 1979, arbeitet seit dem Jahr 2000 für das Projekt Findelkind des SterniPark e.V. Hamburg.
Meine Meinung:
Ich habe lange überlegt, ob ich das Buch unter Sachbuch oder Sonstiges einstelle, denke aber, hier ist es besser untergebracht.
Dieses Buch habe ich durch Zufall (Flohmarkt) in die Finger bekommen und bin mit gemischten Gefühlen an das Thema gegangen, da ich selbst keine Kinder habe und man sich schnell Meinungen zu Themen macht, von denen man nicht selbst betroffen ist .
In dem Buch werden die unterschiedlichsten Beispiele von Frauen aus verschiedenen Schichten aufgezeigt, die in ausweglosen Situationen keinen Ausweg mehr wußten und sich an Sternipark wandten.
Frauen die sich überfordert fühlen, die ihre Schwangerschaft bis zur Geburt verheimlichen, Mütter die selbst noch Kinder sind oder aus religiösen Familien kommen und ein uneheliches Kind zum Ausschluß aus dem Familienverband führen würde, Frauen die mit einem behindertem Kind keine Zukunft sehen, ... .
Zusätzlich erfährt man viele rechtliche Hintergrundinformationen.
Aber, das ganze Buch über, im Vordergrund steht die "anonyme Geburt", der ich, vor dem Buch, absolut ablehnend gegenüberstand.
Für mich war einfach vom Kopf her das Wichtigste, dass jedes Kind das Recht hat, ab einem gewissem Alter über seine Wurzeln Bescheid zu wissen und im Falle einer lebensbedrohlichen Krankheit, die Erzeuger zu einer eventuellen Knochenmark- oder Organspende befragt werden können.
Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, ist mir klar, dass es viele dieser Kinder ohne die anonyme Geburt nicht geben würde, aber nicht durch Abtreibung, sondern durch Kindstötung oder Aussetzung.
Für viele dieser Frauen sind staatliche Beratungsstellen keine Alternative und werden aus den unterschiedlichsten Gründen nicht angenommen und somit SterniPark der letzte Ausweg.
Ein sehr informatives Buch, dass ich eigentlich von Herzen weiterempfehlen möchte =D> , jedoch ist der Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig.