Henning Boetius - Lauras Bildnis

  • Henning Boetius, Lauras Bildnis



    Von Amazon kopiert:
    Der Restaurator eines kleinstädtischen Kunstmuseums entdeckt zufällig im Keller des Gebäudes ein offenbar außerordentliches Gemälde aus der Frührenaissance: Das Porträt einer schönen jungen Frau zieht ihn sofort in seinen Bann. In der Folge arbeitet er wie ein Besessener an der Wiederherstellung des Bildes. Um dieselbe Zeit kommt die junge Kunststipendiatin Laura in die Stadt. Auch sie übt magische Anziehungskraft auf den Museumsangestellten aus. Als dieser zusehends Ähnlichkeiten zwischen seinen beiden Angebeteten entdeckt, beginnt ein verwirrendes Spiel zwischen realer Person und Bild, in dem sich obendrein eine berühmte Liebesgeschichte zu spiegeln scheint: die Romanze des berühmten Renaissancedichters Francesco Petrarca mit Laura de Sade, seiner angebeten „Donna Laura“. Offenbar hat der Restaurator deren einziges erhaltenes Porträt entdeckt und anscheinend war ihr der Maler ebenfalls in großer Leidenschaft zugetan, wie die freigelegten Beschädigungen beweisen. Der Kampf des Restaurator um eine authentische Wiederherstellung des Bildes verbindet sich immer mehr mit seinem Wunsch, sich der lebenden Laura anzunähern ...


    "Boëtius entschlüpft kein einziger pedantischer oder hölzerner Satz. Auf weich gefederter Prosa gleitet der Leser durch das Buch. Noch wo er belehrt wird, fühlt er sich unterhalten."
    FAZ


    "Eine spannende und vergnüglich erzählte Geschichte!"
    Salzburger Nachrichten


    Über den Autor
    Henning Boëtius, geboren 1939, lebt in Berlin. Er ist Autor zahlreicher, von der Kritik hochgelobter Romanbiographien und der Kriminalromane um den holländischen Inspektor Piet Hieronymus. Sein Roman »Phönix aus Asche« wurde in 13 Länder verkauft; die Filmrechte wurden vom Hollywood-Studio Universal erworben.



    Eine Liebesgeschichte der Gegenwart, die mit einer historischen Liebesgeschichte verknüpft scheint und mit der Geschichte eines Gemäldes; zwei Menschen, die wie ihre "Vorbilder" nicht mit-, aber auch nicht ohne einander leben können; dazu eine Menge Wissenswertes über Gemälderestaurierung: Ein Stoff, der mir gefällt, vor allem, wenn er in einer schönen, poetischen Sprache erzählt wird. Ein gefühlvolles, aber nicht überladenes Buch.


    Der Hauptteil des Buches ist in eine Rahmenerzählung eingebettet: Als Ich-Erzähler schildert der Restaurator, der vor seinem Liebesschmerz nach Frankreich geflüchtet ist, zwei neuen Freunden die Geschichte seiner Liebe und der Restaurierung des Bildes in sechs abendlichen Episoden. Ob diese Erzählart glücklich gewählt ist, bezweifle ich. Es ist etwas künstliches, aufgesetztes an diesen allabendlichen Treffen, andererseits sind die beiden Zuhörer wichtig für den weiteren Fortgang der Geschichte.
    Die Liebesgeschichte selbst wirkt stellenweise hektisch: Dauernd ist einer der beiden oder beide zusammen unterwegs, mal nach Wien, nach Australien (Laura ist Australierin), zu den Eltern, zu Fortbildungen, usw. Als Leser tut man sich mitunter schwer, zu verfolgen, wer jetzt wann wohin und wozu unterwegs ist. (Interpretationskünstler werden vermutlich die Zerrissenheit der Beziehung symbolisiert sehen ;) ) Auch fehlt mir eine Portion Erotik; man erfährt von der sexuellen Beziehung, aber sie ist nicht knisternd zwischen den Zeilen spürbar.


    Was dem Autor m.E. sehr gut gelungen ist: Die Restaurierung eines Gemäldes - das Vorgehen des Restaurators, die Möglichkeiten, die sich ihm bieten, die Materialien, die er braucht, die Gefahren, die er umgehen muss -, so zu erzählen, dass man interessiert und gefesselt ist: Keine sachlichen Vorträge, sondern erzählte Handlung.


    Dies war bestimmt nicht das letzte Buch von Henning Boetius, das ich gelesen habe.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Danke Marie! Zeihe das Buch auf meiner Wunschliste nach vorne. Es steht schon viel zu lange darauf! :uups:

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +