Jetzt habe ich das in der Lesenacht begonnene Buch beendet und will Euch meine Meinung dazu nicht vorenthalten.
Zum Inhalt
Primo Levi berichtet hier über seine Erlebnisse im KZ Auschwitz und zwar von seiner Fahrt nach Auschwitz bis zur Befreiung duch die Russen. Sein zweites Buch über seine Kriegserlebnisse Die Atempause schließt sich zeitlich ganz genau daran an. Er schilder relativ nüchtern seinen KZ-Alltag, berichtet von den Problemen mit Hunger und Kälte, wie man "Privilegien" erhält und was für Raffinessen sich der ein oder andere einfallen lässt, um das Leben in irgendeiner Weise erträglicher zu machen.
Natürlich sind Demütigung, Qual und Tod an der Tagesordnung - Levi hält sich aber nicht mit detaillierten Beschreibungen auf, sondern erzählt vielmehr vom eigen Seelenleben, von der Abstumpfung und der Gefühlstaubheit, die so nach und nach um sich greift, je länger man im Lager ist.
Das Buch ist untergliedert in verschieden Kapitel, in denen episodenhaft Begebenheiten geschildert und Einzelschicksale dargestellt werden - es wird in groben Zügen skizziert, was er (Levi selbst) in der kurzen Zeit der Bekanntschaften über diese anderen Menschen erfährt, was er mit ihnen erlebt.
Meine Meinung
Nachdem ich die beiden Bücher in verkehrter Reihenfolge gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass es eigentlich auch keine Rolle spielt. Es gibt zwar den ein oder anderen Verbindungspunkt, aber wie schon in der Rezension von "Die Atempause" erwähnt, können beide auch eigenständig behandelt werden.
Mir persönlich hat "Die Atempause" besser gefallen, aber ich kann schlecht sagen, woran das liegt. Vielleicht habe ich einfach genug von dem Thema...
Auf jeden Fall ist es ein lohnenswertes Buch über die Zustände im KZ, über die verschiedenen Häftlinge dort und wie ein jeder dort den Kampf ums nackte Überleben kämpft.
Dass Levi so wenig emotional schreibt, gerade das gefällt mir an seinen Büchern, denn es wirkt damit alles so deutlich und klar, irgendwie bewegender. Auf jeden Fall ein großartiges Buch und auch heute noch irgendwie spannend, obwohl ja jeder schon Bilder dazu in seinem Kopf hat und man auch von vorneherein weiß, wie es "ausgeht".