Peter Straub - Schattenstimmen / In the night room

  • Peter Straub - In the night room (2004)


    "Willy Patrick, respected author ot the award-winning novel "In the night room", thinks she is losing her mind.
    She is drawn helplessly into the parking lot of a warehouse, knowing somehow that her daughter, Holly, is being held in the building.
    But this is impossible - Willy´s daughter is dead.


    On that same day, author Timothy Underhill, who has been struggling with a new book about a troubled young woman, is confronted with the ghost of
    his nine-year-old sister, April.
    Soon, after he begins to receive eerie, fragmented e-mails from people he knew in youth - people now dead. Like his siter, they want urgently to tell him something.
    When Willy and Tim meet, the frightning parallels between Willy´s tragic loss and the story in Tim´s manuscript suggest that they must join forces to confront the evils surrounding them."


    Das Buch war für mich ein Spontankauf. Ich bin kein Fan von Peter Straub und werde es wohl auch nie werden.


    Die Story an sich ist nicht schlecht:



    Bis zu diesem Zeitpunkt fand ich dieses Buch spannend und konnte es kaum weglegen.
    Nachdem das Geheimnis gelüftet ist erscheint mir das Buch eher ein wenig larifari. Tim weiß alles und zögert immer wieder Willy die ganze Wahrheit zu erzählen.
    Während die Geschichte weiter läuft erfährt sie es dann und sie begeben sich auf die Reise wieder gutzumachen, was Tim falsch gemacht hat.
    Eher unspektakulär und leider genau so wie ich es von Peter Straub kenne und mich trotzdem zu diesem Fehlkauf entschieden habe.
    Heißer Anfang, danach leider viel heiße Luft.
    Wenn man sich durch die 369 Seiten Recyclingpapier gequält hat endet das Buch noch unspetakulärer. Der "Showdown" zu berichtigen was falsch lief läuft nebenher ohne große Spannungsmomente.


    Als ich das Buch eben weggelegt habe war ich enttäuscht das aus einem wirklich guten Anfang ein solch enttäuschender Verlauf und auch Ende folgte.


    Fazit ist, ich kann das Buch nicht einmal einem Genre zuordnen. Ein bisschen Horror, ein bisschen Fiction, ein bisschen Thriller, ein bisschen Liebesroman.


    Noch dazu anzumerken ist, dass der schriftliche Verkehr den Tim Underhill mit seinem Guide, zumindest in der englischen Version des Buches, sehr schwer
    zu verstehen ist. Durch fehlende Wörter, falsch geschriebene Wörter, Buchstaben durch Zahlen ersetzt musste ich die komplette Konversation zwei mal lesen.
    Einmal um die fehlenden Wörter und zahlen zu interpretieren und einmal um den Inhalt komplett zu verstehen. :D


    Das Buch als Erstauflage erscheint im Dezember 2006 beim Heyne-Verlag in der deutschen Fassung.


    Dieses Buch wurde mit dem "Bram Stoker Award" ausgezeichnet. Eine Auszeichnung die für mich schwer nachvollziehbar ist.

  • Mir geht es wie dir, ich bin auch kein Fan von Peter Straub und werde auch NIE werden. Alles von ihm höärt sich auf den Klappentexten immer so wahnsinnig spannend an und beim lesen des Buches wird man dann sehr enttäuscht. Ich habe bis jetzt 2 Bücher von Peter Straub gelesen und fand sie beide wirklich schlecht.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Ich werde bei Straub ungern das Gefühl los, dass er in Richtung King spazieren möchte aber irgendwann einfach Halt macht.


    Insgesamt habe ich, glaube ich, vier Bücher gelesen. Zwei, bei denen ich nicht mal mehr den Namen weiß (muss man sich mal vorstellen !) und das Gemeinschaftsbuch mit Kind "Der Talismann".
    Mit dem Talismann hatte ich auch arge Probleme und die Unterschiede was wer von Beiden geschrieben hat sind einfach gravierend.


    Mich würde nur wirklich interessieren warum der Mann Erfolg hat. :-k

  • Zitat

    Original von Sleepy
    Mich würde nur wirklich interessieren warum der Mann Erfolg hat. :-k


    Nun, weil der Mann schlicht gut schreiben kann. (Und nein, er will übrigens nicht "Richtung King spazieren".)


    Gruß
    Ute

  • Was ist das jetzt? Eine Horrorroman, ein Thriller, eine Fantasygeschichte, oder ist es vielleicht von all dem ein bisschen? Peter Straub hat einen eindrucksvollen und spannenden Roman geschrieben, bei dem es schwerfällt, ihn in eines der bekannten Genres einzuordnen. In jedem Fall ist es ein Buch, mit dem der Leser auf eine wunderbare Weise unterhalten wird. Peter Straub vermeidet die deftigen Töne eines John Saul, schreibt nicht so abgeklärt wie ein Dean Koontz und braucht sich auch nicht hinter seinem Kollegen Stephen King zu verstecken. Die Geschichte die Peter Straub erzählt, und man merkt, dass ihm das Erzählen Freude macht, ist anfangs etwas verwirrend, aber man liest sich sehr schnell in des Geschehen im Buch ein. Die ganze Lesezeit fragt man sich, wie er das Buch wohl zu Ende bringen wird, welcher Schluss für dieses Buch vorgesehen sein könnte – und dann muss man am Ende feststellen, dass er es geschafft hat, uns einen Schluss zu präsentieren, der einfach nur gut ist. So und nicht anders hätte dieses Buch enden dürfen. Obwohl er seine Figuren gekonnt ausmalt, bleibt für die Fantasie des Lesers noch eine Vielzahl von eigenen Gestaltungsmöglichkeiten. Straubs Ideenvielfalt verdient ein besonderes Lob. Nichts wirkt wie lästige Routine, man könnte wirklich den Eindruck haben, hier schreibt jemand, dem es Spaß macht, anderen Menschen seine Geschichten zu erzählen – ob es so ist weiß ich nicht, aber das Buch hat mir jedenfalls diesen Eindruck vermittelt. Es soll ja auch noch Autoren geben, bei denen der Leser im Vordergrund steht und nicht die Befriedigung des eigenen Egos.
    Wobei ich jetzt sehe, dass ich die Eingangsfrage immer noch nicht überzeugend beantwortet habe. Vielleicht ist es ganz einfach aber auch nur ein wirklich gutes Buch, ein Buch mit welchem man keine Zeit verschwendet und das von mir das Prädikat „Sehr lesenswert“ erhält.