Arturo Pérez-Reverte - Der Club Dumas

  • Ich habe gestern den Film dazu gesehen, kenne allerdings das Buch nicht dazu und habe mich heute hier im Forum mal auf die Suche gemacht... :wink:
    Ich weiß nicht, ob es ich noch lesen werde, ich glaube eher nicht.


    Hat noch jemand den Film gesehen?

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • Ja ich habe auch den Film "Die neun Pforten" mit Johnny Depp damals zum ersten mal gesehen und fand ihn ganz interessant auch wenn er eher düster war. Habe mir auch schon die DVD dazu besorgt. :)


    Habe mir heute den Roman dazu geholt, mal sehen wann ich dazu komme ihn zu lesen, beim durchblättern entdeckte ich das die Holzschnitte die man in dem Buch im Film zu sehen bekommt auch hier als Abbildungen vorhanden sind, was ich ganz toll finde! :thumleft:



    MFG: John.

  • Also ich habe nun auch völlig unvoreingenommen das Buch zur Hand genommen - inzwischen habe ich die ersten 250 seiten gelesen und schaue erst jetzt hier rein, was ihr so dazu meint.
    Ich schaue das vor allem deshalb, weil ich mit dem Gedanken spiele, es wegzulegen... mir gefällt auch der Schreibstil nicht, die Handlung kommt mir so schleppend vor und mit den Figuren kann ich wenig anfangen: Corso ist ein unsympathischer Held, der einfach alles weiß (was auf mich ziemlich unrealisitisch wirkt), das mysteriöse Mädchen ist für mich nicht unbedingt "mysteriös", sondern irgendwie nervig (keine Ahnung warum :-? ) und die anderen... alle sind mir unsympathisch. Außerdem sind gleich zwei geheimnisvolle Figuren (das Mädchen und der Mann mit der Narbe) einfach zu viel!
    Man erfährt kaum etwas über die Personen und sie bleiben mir dadurch so fern, dass ich mich auch gar nicht für sie und ihre Geschichte interessiere. Und was der Autor über Die drei Musketiere schreibt kommt so trocken und hölzern daher, dass ich an mich halten muss, das nicht einfah zu überblättern....


    Alles in allem ist das Buch für mich wohl eher eine Enttäuschung. Aber vielleicht hätte ich "vorgewarnt" sein sollen, denn ich habe den Film gesehen, dessen Ende mir so gar nicht gefallen hat... das wird beim Buch jetzt wohl nicht viel anders sein, wie ich hier lese. :( Allerdings gefielen mir die Figuren im Film wesentlich besser, sie wirkten irgendwie glaubhafter und sympathischer (was nicht nur aber auch an Johnny Depp lag :wink: ).


    Mal sehen, ob ich es noch weiter mit diesem Buch aushalte oder mich doch dazu durchringe, es wegzulegen und ohne das Ende auszukommen.

  • Das Buch habe ich vor ca 2 Jahren auf Anraten meines Freundes gelesen.
    Ich kenne weder die Filme, noch die anderen Bücher, nichts von alledem. Vielleicht konnte ich deshalb in das Buch nicht reinfinden. Mir blieb der Sinn der Handlung verborgen, für die Charaktere konnte ich mich überhaupt nicht erwärmen, alles in allem hab ich mich durch das Buch hindurchgequält.
    Sehr schade, denn der Klappentext klingt eigentlich sehr vielversprechend.

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











  • Es war ein Zufall, dass ich dieses Buch überhaupt gekauft habe, aber jetzt – im Nachhinein – kann ich aufrichtig sagen, dass es ein glücklicher war, denn es handelt sich bei Arturo Pérez-Revertes Der Club Dumas eindeutig um eines der besten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Mich persönlich hat diese Geschichte wirklich begeistert! :thumleft:

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Eigene Inhaltsangabe und Meinung:


    Lucas Corso, überzeugter Single und zu tiefen Gefühlen nicht fähig, ist ein klassischer Bücherjäger. Im Auftrag von reichen Bibliophilen sucht und sammelt er teure und seltene Exemplare. Sein Freund Flavio La Ponte, Buchhändler, hilft ihm bei der Arbeit.


    Flavio hat ihm gerade ein paar handgeschriebene Seiten von Alexandre Dumas gegeben, um ein Gutachten über die Echtheit der Papiere anfertigen zu lassen, als auch Varo Boras ihm einen brisanten Auftrag erteilt: Er soll das Buch "Die neun Pforten in das Reich der Schatten" unter die Lupe nehmen und mit den zwei anderen noch auf der Welt existieren Exemplaren vergleichen. Dieses Buch soll angeblich Luzifer selbst mitgeschrieben haben und beinhaltet eine Beschwörungsformel.


    Lucas Corso macht sich auf den Weg nach Spanien und wird dabei von Irene Adler begleitet. Aber auch andere Schatten folgem ihn und sehr bald merkt er, das er in ein Spiel verwickelt ist, wo bald niemand mehr weiß, was Realität und was Fiktion ist.


    Mein Fazit:


    Ich habe an dieses Buch sehr hohe Erwartungen gesetzt - bedingt durch den Film mit Johnny Depp.


    Tatsächlich muss man sich an den Schreibstil erst gewöhnen. Die ersten dreißig bis vierzig Seiten war der Autor damit beschäftigt, Titel und Namen berühmter Werke zu nennen. Es ist etwas mühseelig, denn im Grunde werden die Werke im Laufe des Buches etwas näher beschrieben. Wenn man das erste Drittel ungefähr geschafft hat, wird es spannend, denn dann eröffnen sich einem spannende und auch witzige Situationen. Der trockene Humor des Autors hat vieles wieder gut gemacht, was Anfangs schief gelaufen ist.


    Lucas Corso ist eine verschrobene Figur, mit der man erst warm werden muss. Er ist zu tiefen Gefühlen nicht fähig, dennoch trauert er einer alten Liebe nach. Seine Gedanken vertreibt er stets mit Gin und er ist eigentlich nirgends sesshaft. Aber dennoch hat er sympathische Seiten, lässt sich die Butter vom Brot nicht nehmen und weiß einen diskreten Dienst durchaus zu schätzen. Seine wahre Aufrichtigkeit gilt den Büchern.


    Der Autor erweckt dem Leser den Eindruck, das es sich um eine Geschichte mit zwei Fäden handelt. Tatsächlich gibt es zwei verschiedene Geschichten. Die Auflösung ist dem Autor meines Erachtens nach nicht gelungen, das kam mir irgendwie zu nichtssagend rüber.


    Dies ist ein Buch über die Liebe zu den Büchern, zu den alten und seltenen Büchern, die nicht in jedermanns Hand gehören. Einige Stellen diesbezüglich haben mich sehr berührt. Einige Sätze haben mich zum Nachdenken angeregt und werden immer irgendwie in meinem Kopf bleiben. Somit hat der Autor für mich sein Werk unvergessen gemacht, wenn es auch nicht das Meisterwerk ist.


    Es bekommt 3 von 5 Punkten.


    Veröffentlicht am 03.03.09!

  • Als ich erfahren habe, das dies hier der Roman zu dem Film "Die neun Pforten" ist (einer meiner Lieblingsfilme), habe ich mir das Buch gekauft und gelesen. Die Holzschnitte die man vom Film her kennt sind auch im Buch vorhanden, was dem Buch für mich persöhnlich noch mal einen gewissen Wert gibt. Sehr interessant fand ich auch das es durch das Dumas-Manuskript einen zweiten Handlungsstrang gab, neben den neun Pforten, sodass mir nie langweilig beim lesen wurde, da es mehr zu entdecken gab als im Film. Ich fand den Schreibstil zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber im Endeffekt hat dies meinem Lesespaß nicht getrübt. Wer den Film mag, die Figuren von Dumas' Musketieren kennt und mag der wird meiner Meinung nach super unterhalten werden. Also mich hat dieses Buch total angesprochen und daher :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne von mir :thumleft:

  • Was für ein tolles Buch!!! Das schon mal vorab.


    Und das gilt gar nicht mal für die Handlung, sondern für die vielen Passagen über Bücher, Schriftsteller. Besonders empfehlenswert für Dumas-Freunde und insbesondere für Freunde der drei Musketiere. Die haben sicher ihre helle Freude daran. Dabei muss man die Musketiere nicht zwingend kennen, aber für die, die es tun, ist es sicher ein i-Tüpfelchen.
    Schon auf der ersten Seite gibt es einen Toten. Er wurde erhängt. Oder war es Selbstmord? Auf dem Boden liegt ein Buch, "Der Graf von Bargelonne", in dem eine Textstelle markiert ist:


    Zitat


    "Sie haben mich verkauft", murmelte er. "Man erfährt alles!"
    "Ja, am Ende erfährt man alles", erwiderte Porthos, der rein gar nichts erfahren hatte.


    Der Beamte wundert sich:

    Zitat

    "Seltsam, das mit dieser Seite... Ich lese zwar wenig", sagte er, "aber dieser Porthos war doch einer von den... Wie hießen sie noch gleich? Athos, Porthos, Aramis und d'Artagnan", zählte er mit dem Daumen an den Fingern einer Hand ab und verharrte dann nachdenklich. "Schon komisch. Ich habe mich immer gefragt, warum man sie die drei Musketiere nennt, wenn es in Wirklichkeit doch vier waren."


    Ja, um die drei Musketiere geht es in diesem Buch sehr viel und natürlich um ihren Schöpfer, Alexandre Dumas. Und es geht ganz allgemein um Bücher, um ihre Sammler, ihren Wert, ach, über die ganze schöne Welt der Bücher. Obwohl, die Jagd auf Bücher ist halt nicht nur schön, sie kann auch gefährlich werden, lebensgefährlich.


    Das muss Lucas Corso am eigenen Leib erfahren. Er ist so ein Bücherjäger, er verdient damit sein Geld. Seine Auftraggeber sind Antiquare, Buchhändler und Sammler. Von ihnen wird er auf die Jagd nach prachtvollen Erstausgaben, skurrilen Sonderauflagen und wertvollen Wiegendrucken geschickt.
    Derzeit kümmert er sich um zwei bibliophile Kostbarkeiten: ein okkultes Buch, dessen Drucker vor Jahrhunderten auf dem Scheiterhaufen endete. Drei Stück soll es davon noch geben. Und Lucas Corso soll herausfinden, ob sie alle echt sind. Und auch von einem Kapitel eines Originalmanuskriptes von Alexandre Dumas soll er die Echtheit prüfen.
    Und damit beginnt sein Abenteuer, bei dem er von einem Auto fast überfahren wird und er sich manchmal regelrecht verfolgt fühlt. Und dann ist da noch ein junges Mädchen mit grünen Augen, das ihm immer wieder über den Weg läuft und sich sehr rätselhaft gibt.


    Für mich als Buchliebhaber ist die eigentliche Geschichte fast unerheblich. Viel schöner sind die Gespräche über alte Bücher, Erklärungen, wie sie früher hergestellt wurden, auch wie man sie fälschen kann. Ich lerne verrückte Büchersammler kennen, die ihre Bücher fast schon krankhaft lieben. Die leiden, wenn sie eins verkaufen müssen. Was brauche ich da noch eine Handlung.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 84 von 80 - geschafft :)

  • Hm! Ich habe das Buch vor Jahren gelesen. Seitdem steht es im Regal und ich schleiche schon wieder seit Monaten darum herum und bin unschlüssig, es wieder zu lesen. Damals war ich am Ende etwas enttäuscht.


    Nachdem ich allerdings Eure Beiträge gelesen habe, sind mir wieder Einzelheiten eingefallen, die mir doch gefallen haben. Jetzt steht es als nächstes auf der Liste!


    Danke! :lol:


  • Ein Roman der es verstand mich phasenweise zu fesseln, aber auch gewaltige Längen hatte und ein Ende das mich etwas ratlos zurück lässt.

    Ohne den Film "Die neun Pforten " zu kennen, nahm ich mir aus meinem SuB das Buch "Der Club Dumas " von Arturo Perez-Reverte zu lesen vor. Der Klappentext versprach ein mysteriöses Krimierlebnis vor bibliophilem Hintergrund.

    Tatsächlich gab es bereits auf den ersten Seiten einen Toten und einen Hinweis auf einen Text aus der Feder Alexandre Dumas dem Fortsetzungsroman

    " Die drei Musketiere " zugehörig.

    Lucas Corso ein " Bücherjäger" , also jemand der für Geld seinen Auftraggebern kostbare Buchschätze zu besorgen weiß, wird von einem Freund gebeten eben jenen handgeschriebenen Text auf seine Echtheit hin zu überprüfen.

    Parallel hierzu erhält Corso von einem zwielichtigen einflussreichen Antiquar den Auftrag, ein kostbares okkultes Buch von dem es wissentlich nur noch drei Exemplare gibt und nur eines davon original zu sein scheint, mit den übrigen Exemplaren zu vergleichen.

    Corso macht sich also auf den Weg um die Besitzer der beiden anderen Ausgaben aufzusuchen und merkt schon bald, dass er selbst in Gefahr ist.

    Es beginnt eine Verfolgung durch Europa und bald weiss man nicht mehr so genau was real ist und was fiktiv.

    Die beiden Aufträge überschneiden sich und Corso empfindet seine Rolle bald als marionettenähnlich in einem undurchsichtigen Spiel voller Intrigen.

    Eigentlich wäre der Plot recht spannend und phasenweise hat mich das Buch auch zu fesseln verstanden. Die ausschweifenden dazwischengeschobenen Schilderungen, sei es aus der Welt des Buchdrucks oder andere bibliophile Themen betreffend, haben mich in meinem Lesefluss jedoch etwas behindert.

    Es gibt sicher interessierte Leser die gerade diese Passagen an dem Buch sehr schätzen, hierzu gehöre ich nicht.

    Dennoch habe ich nicht aufgegeben. Der Schluss war für mich dann doch überraschend und lässt mich mit einigen offenen Fragen zurück.

    Insgesamt ein phasenweise durchaus spannendes Leseerlebnis voller Mystik, ein bisschen Erotik, ein bisschen Schaudern und das alles vor der Ahnung, dass irgendwie der Teufel seine Finger mit im Spiel hat , oder?