Jennette McCurdy - I'm glad my Mom died: Meine Befreiung aus einer toxischen Beziehung / I'm glad my Mom died

  • Jenette McCurdy zeigt, wie sehr sich schöner Schein und Realität oft unterscheiden. Wenn man sich ihre Bilder von der Zeit, aus der sie erzählt, ansieht, kann man sich kaum vorstellen, was damals hinter den Kulissen passiert ist. Obwohl ich beim genauen Hinschauen fand, dass ihr Lächeln manchmal künstlich wirkte, gerade wenn es ein Bild war, auf dem sie gemeinsam mit ihrer Mutter zu sehen ist. Aber das kann genauso gut daran liegen, dass ihr diese Auftritte auf dem roten Teppich nicht gefallen haben.


    Das Leben im Elternhaus muss schrecklich gewesen sein: kein Platz, überall Krempel und die Mutter, die die Atmosphäre im Haus bestimmte. Die ihre Krankheit benutzte, um ihre Familie zu manipulieren, aber auch um sich interessant zu machen. Mütter, die ihre Kinder dazu drängen, ihre nicht erfüllten Träume zu leben, gibt es viele. Bei Jenette waren es nicht nur die Träume, sondern viel mehr. Ihr ganzes Leben drehte sich um ihre Mutter, der sie verzweifelt versuchte, zu gefallen und der sie nie genug war.


    Beim Lesen ist mir aufgefallen, dass sich niemand gegen die Mutter zur Wehr gesetzt hat, dabei war ihr Verhalten mehr als extrem. War es die Erleichterung, dass es nur Jenette getroffen hatte und die anderen Familienmitglieder in einem relativen Frieden gelassen wurden? Ich kann nicht verstehen, dass niemand eingegriffen hat. Sicher ist es nicht leicht, weil sich so eine Dynamik langsam aufbaut und man sie erst erkennt, wenn es eigentlich zu spät ist. Trotzdem gab es immer wieder Momente, in denen der Vater ihr ein kleines bisschen Freiraum verschafft hat. Aber mehr als diese kleine Geste gab es nicht.


    Jenettes Geschichte macht betroffen, besonders weil sie wahrscheinlich nur eine von Vielen ist. Aber sie ist eine von Wenigen, die darüber sprechen.

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