Thomas Merton - Christliche Kontemplation / New Seeds of Contemplation

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    Christliche Kontemplation war eines der zentralen Anliegen Thomas Mertons, um das er sich in seiner persönlichen, oft schmerzvollen und radikalen Gottessuche zeitlebens bemüht hat. Ein erstes Buch über Kontemplation veröffentlichte er bereits 1949. Die jetzt vorliegende stark erweiterte Fassung beschreibt ausführlich verschiedene Wege und zeigt, wie der Mensch trotz Widrigkeiten in die Kontemplation finden kann. Die Übersetzung von Bernardin Schellenberger – selbst langjähriges Mitglied des Trappistenordens wie Thomas Merton – ermöglicht einen neuen Zugang zu einem der bedeutendsten Texte der neuzeitlichen Mystik.


    Über den Autor (Quelle Klappentext)
    Thomas Merton (1915 – 1968) war katholischer Priester und Trappistenmönch, einer der bedeutendsten Mystiker des 20. Jahrhunderts und weltweit vielfach gelesener spiritueller Schriftsteller. Merton beschäftigte sich intensiv mit östlichen Religionen, engagierte sich politisch für Frieden und Abrüstung und gegen Rassismus.
    In den letzten Lebensjahren zog er sich innerhalb des Klosters als Eremit in eine Klause zurück und widmete sich hauptsächlich dem Schreiben. Er verfasste rund 60 Bücher und Hunderte von Aufsätzen zu Kontemplation, Spiritualität und über Themen des Mönchslebens.


    „Merton ist ein Künstler, ein wahrer Meister.“ (Thich Nhat Hanh)


    Für mich ist das vorliegende Werk das erste, das ich vom großen spirituellen Trappistenmönch und Autor gelesen habe. Dabei handelt es sich um „ein Buch mit mehr oder weniger unzusammenhängenden Gedanken, Überlegungen und Aphorismen über das innere Leben“, wie der Einführung von Bernardin Schellenberger zu entnehmen ist.
    Der Leser darf sich also keine systematische Darstellung oder gar eine Anleitung zur Kontemplation erwarten. In 39 Kapiteln werden in lockerer thematischen Reihenfolge kürzere Texteinheiten zusammengestellt, die man als eine Art von inspirierendem Impuls lesen könnte.
    Das erste Drittel des Buches hat mir, unter diesem Aspekt gelesen, sehr gut gefallen, da ich viele Ausführungen Mertons durch eigene Erfahrungen bestätigt fand. Er geht sehr intensiv auf das Thema ein und beschreibt besonders ausführlich, was „Kontemplation“ eben nicht ist. Diese Überlegungen haben mir sehr gut gefallen und zeigen einmal mehr, wie schwierig, wenn nicht beinahe unmöglich es selbst für einen großen Mystiker und Schriftsteller ist, die richtigen Worte für diese ganz besondere Art der Erfahrung zu finden.
    Nach diesem durchaus vielversprechenden Einstieg in die Lektüre ist Thomas Merton leider in eine zu belehrende Art des Schreibens verfallen, die mir nicht mehr zugesagt hat. Mystik und Kontemplation darf meiner Ansicht nach nie als allgemein gültige oder endgültige Wahrheit dargestellt werden, da jeder Mensch damit seine ganz persönlichen Erfahrungen macht. Da es keinen vorgezeichneten Weg gibt, der beschritten werden müsste, können selbst die bedeutendsten Meister nichts Endgültiges darüber aussagen.
    In dieser Hinsicht waren mir die Texte dieses Buches, abgesehen von den ersten rund 150 Seiten, zu festgelegt, zu sehr einer Wahrheit verpflichtet, die wohl für viele spirituell Suchende Gültigkeit haben mag, aber bei weitem nicht für alle.
    Da dieser Aspekt bei den hier zusammengestellten Texten nicht ausreichend berücksichtigt wurde, konnte mich die Lektüre nicht gänzlich zufriedenstellen.

    Liebe Grüße von Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study: