Anne Hoffmann - Vom Mut des ersten Fisches, der das Wasser verlässt

  • Mut machende, einfühlsam geschriebene Geschichte


    Der 16jährige Felix übernimmt viel Verantwortung für seine kleine Schwester. Seine eigenen Wünsche sind in den Hintergrund gerückt, aber die Sehnsucht, Freunde zu finden, wird immer stärker. Zufälligerweise trifft er die gleichaltrige Lina, die stark und furchtlos auftritt und sich eine Hexe nennt. Die beiden erkunden zusammen eine verlassene Villa, in der es spuken soll. Obwohl sie so gegensätzlich sind, finden sie in ihren Gesprächen nicht nur viel über den anderen heraus, sondern auch über sich selbst, über Beziehungen und Freundschaft.


    Das Layout des schönen Covers mit seiner düsteren Atmosphäre ist sehr gelungen, ich sehe im außergewöhnlichen Titel eine Entwicklungsspirale und einen Anhänger und meine Neugier war sofort geweckt.

    Die Autorin ist ihren Figuren sehr nah und es gelingt ihr von Beginn an, authentische Protagonisten entstehen zu lassen, die nicht nur emotional berühren, sondern mich auch gedanklich beschäftigen, um so mehr, da die Geschichte aus Felix' Ich-Perspektive erzählt wird.

    Anne Hoffmanns Schreibstil ist klar, lebendig und sehr unterhaltsam, da Felix über Selbstironie verfügt und Dialoge nicht nur ernst, sondern auch witzig sein können.


    Nicht nur Felix' und Linas Entwicklung zu verfolgen, ist spannend, sondern auch die Spukgeschichte um die alte Villa. Ich konnte mir diesen gruseligen Lost Place durch die gelungene Beschreibung bildlich vorstellen.


    Anne Hoffmann schreibt einfühlsam, warmherzig und Mut machend über die Aufarbeitung von Verletzungen und das Erkennen und Aussprechen von Gefühlen. Mich hat das Buch begeistert und ich kann 'Vom Mut des ersten Fisches, der das Wasser verlässt' uneingeschränkt empfehlen.

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