Marc Jansen - Unter Druck

  • Kurzbeschreibung


    Fünf Fässer, tief in der Elbe versenkt. Und darin fünf Leichen – Der zweite Fall für Polizeitaucherin Svea Roth beginnt mit einer grausamen Entdeckung

    Bei einem Tauchgang in der Elbe entdeckt Polizeitaucherin Svea Roth fünf Fässer. Nach der Bergung finden die Beamten in jeder der Tonnen eine Leiche. Unter ihnen ist auch eine junge Frau, die Tochter von Reinhold Ziegler, alleinerziehender Vater und Mitglied in Sveas Tauchclub. Sie war Programmiererin, hatte jedoch in der letzten Zeit kaum noch Kontakt zu ihrer Familie. Warum mussten sie und die anderen Opfer auf so grausame Weise sterben? Svea Roth ist fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden – und gerät dabei selbst in tödliche Gefahr.

    Der zweite Fall für Polizeitaucherin Svea Roth und ihren Kollegen Jan Brixn



    Autor


    Marc Jansen ist das Pseudonym des Schriftstellers und Drehbuchautors Derek Meister. Er wurde 1973 hoch im Norden Deutschlands geboren und studierte Film- und Fernsehdramaturgie. Die Nordsee zog ihn schon als Kind magisch an, und noch heute findet er seine Inspirationen auf langen Wanderungen am Strand. Marc Jansen schreibt seine Krimis gerne bei Seewind oder im Strandkorb an der Elbe.



    Meine Meinung


    Svea Roth, Polizeitaucherin, geschieden, lebt auf einem Hausboot und trauert immer noch um ihre verstorbene Tochter Lena. Der Teamleiter der Bereitschaft Karl Hansen benötigt ihre Hilfe. Zusammen mit Lars entdeckt sie bei einem Tauchgang in der Elbe ein leckes Boot mit fünf Fässern und in jedem Faß befindet sich eine Leiche, nackt mit einer Schnur um den Hals . Es sind insgesamt vier männliche Leichen und eine weibliche. Alle wurden zur selben Zeit schossen und alles weist in Richtung Hinrichtung. Svea erkennt die weibliche Leiche. Es handelt sich um Yvette Ziegler, deren Vater ihr Mentor bei ihrer Ankunft in Deutschland war und mit ihr im selben Tauchclub ist. Yvette hatte zu ihrer Familie derzeit keinen Kontakt, arbeitete als Programmiererin und hatte oftmals Geldprobleme. Vielleicht könnte hier eine Gemeinsamkeit mit den anderen Opfern zu suchen sein? Nach und nach werden die anderen Leichen identifiziert und es verdichten sich die Anzeichen auf den Hafen und Drogengeschäfte. Doch ganz so einfach stellen sich die Ermittlungen schlußendlich doch nicht heraus, denn es gibt einige Twists, die dann alles nochmals verändern.



    Von Derek Meister habe ich schon einige Bücher gelesen, die mir sehr gut gefielen, deshalb war ich neugierig, was er unter seinem Pseudonym Marc Jansen plant. Den ersten Band dieser Reihe kannte ich nicht, das stellte aber kein Problem dar. Einzig, ich wußte nicht, ob es zu dem Tod der Tochter ein besonderes Vorkommnis gab. Daher war mir die ständig eingeflochtene Trauer um ihre Tochter Lena etwas zuviel, ebenso das Privatleben samt Waschbär. Sehr gut beschrieben fand ich die Atmosphäre des Hamburger Hafens, hier fühlte ich mich mitgenommen. Anfangs wurden etliche Baustellen aufgemacht - organisierte Kriminalität, Drogen und mafiaähnliches Vorgehen sind keine neuen Themen im Krimigenre, aber den Plot fand ich gut durchdacht. Insgesamt war mir dieser Band etwas zu ruhig, erst im letzten Drittel zog das Tempo an und es wurde richtig spannend. Ich hätte allerdings gerne mehr über das Thema „Tauchen“ erfahren. Das Cover finde ich gut gelungen und stimmig zum Inhalt.


    Ich hatte unterhaltsame Lesestunden, der Krimi ließ sich flüssig lesen und ich empfehle ihn gerne weiter.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Marc Jansen - Unter Druck - Der zweite Fall für Polizeitaucherin Svea Roth“ zu „Marc Jansen - Unter Druck“ geändert.
  • Fesselt mit seinen unerwarteten Wendungen bis zur letzten Seite

    Vor wenigen Tagen habe ich den ersten Fall dieser Reihe rund um Polizeitaucherin Svea Roth gelesen. Die unbewältigte Trauer um ihr kleine Tochter Lena, die vor zwei Jahren gestorben ist, hält sie nach wie vor fest gefangen. Es scheint, als sie aktuell nicht 100% dienstfähig ist. Dabei steht ihr Team vor ziemlichen Herausforderungen und unter großem Druck seitens der Politik, denn im Hamburger Hafen wird ein versenktes Sportboot gefunden, in dem sich fünf, in Fässer gefangene Leichen befinden. Die weibliche Leiche ist Yvette Ziegler, die Tochter eines Hochseekapitäns und Tauchklubkollegen von Svea.


    Ob der Brutalität mit der die fünf erschossen worden sind, liegt der Verdacht nahe, dass hier die OK, also die organisierte Kriminalität ihre schmutzigen Finger im Spiel hat. Als dann endlich der Laptop von Yvette, die eine begnadete Programmiererin gewesen sein soll, endlich gefunden und entschlüsselt worden ist, zählt buchstäblich jede Sekunde, um ein weiteres Verbrechen zu verhindern.


    Meine Meinung:


    Dieser zweite Krimi mit Svea Roth hat mir ein wenig besser gefallen, als der erste. Allerdings halte ich es für höchst problematisch, dass eine Polizeitaucherin, die unter einem PTBS leidet (und etwas anderes ist die extreme Trauer um die tote Tochter nicht), weiterhin an so schwierigen Einsätzen teilnimmt. Ihre eigene Sicherheit und die des Teams kann hier nicht mehr gewährleistet werden, da es immer wieder zu kurzfristigen Flashbacks kommen kann und auch kommt. Hier verstößt, meiner Meinung nach, Sveas Vorgesetzte gegen seine Sorgfaltspflicht. Doch immerhin, im Zuge der Ermittlungen, wird auch Svea klar, dass sie professionelle Hilfe braucht. Ich denke, das wird Teil eines dritten Bandes sein, in dem die Leser dann (hoffentlich) die Umstände rund um Lenas Tod erfahren werden. Bislang gibt es ja nur kurze Andeutungen und Spekulationen, zumal ja Sveas Mutter in Kolumbien ermordet worden ist.


    Doch zurück zum aktuellen Fall. Spannend ist beschrieben, wie gewiefte Hacker in das Computersystem von Schiffen eindringen kann und die Möglichkeiten, die sich für Kriminelle daraus ergeben.


    Schmunzeln muss ich wieder über Maigret, den Waschbären, der auf Sveas Hausboot Orgien mit Chips feiert.


    Die Charaktere dürfen sich weiterentwickeln, was mir in Serien immer gut gefällt.


    Fazit:


    Diesen Krimi, der auch einen Einblick in den Hamburger Hafen gibt, den man üblicherweise als Tourist nicht zu sehen bekommt, bewerte ich mit 4 Sternen.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)