Franz-Josef Körner - Die Irin

  • Eintauchen in das 14. Jahrhundert


    Dieser erste Teil der Irinnen-Trilogie entführt die Leser in das Spätmittelalter des 14. Jahrhunderts. Es ist die Zeit des als „100-jähriger Krieg“ bekannten Erbfolgekrieg um die Krone Frankreichs zwischen England und Frankreich sowie die Rivalitäten rund um die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches.


    In genau diesem Schlamassel lernen wir die Hauptfigur Sinead sowie Colin, ihren Geliebten und ihren alten, versoffenen Vater kennen, der vor seinem Tod noch ein letztes Mal seine Heimat, die Grüne Insel Irland sehen will. Auf dem Weg dorthin erleiden sie Schiffbruch. Sinead überlebt, Vater und Colin verschwinden in der rauen See.


    Mit diesem dramatischen Auftakt beginnt die Reise von Sinead, auf der sie dem böhmischen Königssohn Wenzel, der einmal als Kaiser Karl IV. Geschichte schreiben wird, das Leben. Sie wird mittels einer gefälschten Urkunde als Prinzessin hofiert und schlittert in Venedig in das Attentat auf den Dogen. Wenig später findet sie sich in einer belagerten Stadt, in der die Pest wütet, wieder. Es scheint, als ob sie mit ihrer düsteren Selbsteinschätzung, dass ihr Tod und Verderben auf dem Fuß folgt, recht behält.


    Meine Meinung:


    Dieser historische Roman ist nicht nur die Geschichte einer Frau, die ihrer Wurzeln beraubt ist, sondern eine Geschichte über das 14. Jahrhundert, das durch zahlreiche Kriege, Epidemien und Zerwürfnissen gekennzeichnet ist.


    Manchmal wendet sich der Roman daher von Sinead als Hauptfigur zu Wenzel ab.


    Hin und wieder sind die Unglücksfälle, die Sinead zustoßen doch ein bisschen viel. Das meiste überlebt sie ohne großartige Blessuren. Selbst der Pest bietet sie die Stirn. Dass Colin, nicht nur den eingangs erwähnten Schiffbruch überlebt und nunmehr Berater am englischen Königshof ist, immer zu Unzeiten auf- und untertaucht, macht diesen Roman recht spannend. Diese toxische Liebesbeziehung wird vermutlich kein gutes Ende nehmen. Das werden wir im zweiten Band der Trilogie „Die Knochentänzerin“ lesen können.


    Fazit:


    Wer historische Romane mit fundierten Informationen über dramatische Zeiten und einer romantischen Liebesgeschichte schätzt, wird dieses Buch, das von mir 4 Sterne erhält, mögen.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)