Anna Johannsen - Enna Andersen und das weite Land

  • Enna Andersen und das weite Land ist mittlerweile der sechste Band dieser Reihe, und auch wenn die Autorin in jedem Buch alle relevanten Zusammenhänge neu zusammenfasst, empfehle ich, alle Bände in der Reihenfolge zu lesen, das erhöht auf jeden Fall das Lesevergnügen und natürlich das Gefühl, liebe Bekannte wieder zu treffen. Auch in diesem Buch stimmt wieder alles. Das Privatleben der Ermittler ist gut beschrieben und alle Charaktere entwickeln sich weiter, wachsen einem quasi ein bisschen ans Herz.

    Wobei ich bei diesem Buch finde, dass der Fokus mehr auf den Ermittlungen liegt als auf dem Privatleben der Ermittler. Es geht um eine Familientragödie, die nach vielen Jahren des Vergessens wieder aktuell wird.

    Natürlich gibt es auch wieder richtig spannende Momente, aber was mir an dieser Serie besonders gefällt, ist, dass die Ermittlungen sehr ruhig ablaufen. Es werden viele Spuren verfolgt, die aber eher durch Kombinationsgabe und Bauchgefühl als durch Verfolgungsjagden gelöst werden. Das ist spannend, aber auch entspannend. Auch in diesem Buch gibt es einige zwielichtige Gestalten und tiefe Abgründe, die man auf den ersten Blick nicht vermutet.

    Fazit: Ein weiterer toller Teil der Reihe um Enna und ihr Team. Liebenswert und spannend, typisch norddeutsch und sehr alltäglich beschriebene Charaktere in einem verzwickten Fall.

  • mellidiezahnfee Bitte denk an eine Inhaltsangabe bei einer Erstrezension, sonst kann niemand deine Meinung über die erzählte Geschichte einordnen. Danke :wink:

    Zitat von Amazon

    In Butjadingen, dem Land zwischen Nordsee, Jadebusen und der Wesermündung, werden durch Zufall die sterblichen Überreste von zwei Menschen gefunden. Die DNA-Analyse führt die Polizei zu einem alten Kriminalfall: Vor zwanzig Jahren haben die Ermittler einer SoKo vergeblich versucht, den Großbauer Tjark Feddersen und seine Frau Eefke zu finden.

    Enna Andersen will den Fall gemeinsam mit ihrem Team neu aufrollen. Schnell gerät der Bruder des Opfers erneut unter Verdacht. Der Streit um das Hoferbe stellte seinerzeit das stärkste Motiv für eine mögliche Gewalttat dar. Eine andere Spur führt zu Feddersens politischem Engagement und Korruptionsvorwürfen.

    Als der verdächtigte Bruder mit Erstickungsanzeichen tot aufgefunden wird, sehen sich Enna und ihr Team plötzlich nicht nur mit dem Cold Case, sondern auch mit einem Mörder in der Gegenwart konfrontiert.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Dieser Regionalkrimi beinhaltet 41 Kapitel und erzählt überwiegend von Hauptkommissarin Enna Andersen. Ich kenne die Vorgängerbücher nicht und bin trotzdem sehr gut in das Buch hinein gekommen. Ich war sofort mitten im Geschehen da die Story gleich auf den ersten Seiten über den Cold Case Fall berichtet. Die Protagonisten passen dabei sehr gut in die Story hinein und sind meiner Meinung nach authentisch dargestellt. Die Atmosphäre ist in diesem Krimi eher ruhig so wie auch der leichte und bildhafte Schreibstil. Der Schwerpunkt steht hier bei den Ermittlungen und Befragungen, actionreiche Szenen wird der Leser weniger finden. Zwischendurch hören die Ermittlungen aprut auf und es geht ohne Hinweis in das Privatleben von Enna Andersen hinein. Dies erforderte für mich persönlich etwas an Konzentration weil ich mich dann umstellen musste. Trotzdem war diese Story spannend zu lesen weil ich neugierig war wie die Ermittlungen verlaufen. Aber auch das Kompetenzgerangel und die Korruptionsvorwürfe innerhalb der SoKo war spannend mitzuverfolgen. Dazu gibt es einiges an Lokalkolorit was für mich persönlich informativ zu lesen war. Ab ca. der Mitte des Buches erhöht sich die Spannung merklich. Auch ich wurde daher immer neugieriger wie es wohl weitergeht und rätselte eifrig mit. Das letzte Drittel zog sich meiner Meinung nach etwas in die Länge. Die Auflösung des Falles war für mich persönlich fast vorhersehbar. Dies ist der sechste Band einer bisher sechsteiligen Reihe. Er ist in sich abgeschlossen. Der Leser braucht nicht die Vorgängerbücher zu kennen. Es gibt keine Rückblenden. Bei diesem eher ruhige Regionalkrimi hat mir dann doch der Kick oder das gewisse Extra gefehlt. Er hat mich dennoch in weiten Teilen gut unterhalten und vergebe daher gute drei Sterne.

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