Alex Michaelides - Die Insel des Zorns / The Fury

  • Inhalt:



    Rezension: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Eigenwillige, spannende Erzählweise


    Dramatische Rätsel-Psychothriller-Spannung – so steht es in der Überschrift der Kurzbeschreibung. Was ich mir darunter auch vorstellte, ich wurde nicht enttäuscht und immer wieder überrascht. Auf jeden Fall darf hier fröhlich mitgerätselt werden. Dachte ich, ich hätte die Lösung, kam eine Wendung daher. War ich mir unsicher, schien eine Begebenheit meine Vermutung zu bestätigen oder zu hinterfragen.


    Ein Thriller in fünf Akten wird die Geschichte auch betitelt. Einerseits deswegen, da das Buch in fünf große Kapitel mit weiteren Unterkapitel eingeteilt ist und andererseits wohl auch, weil der Erzähler, also Elliot Chase, aus seiner Perspektive erzählt und die Geschichte stellenweise als Theaterstück beschreibt. Ob es nach seinem Wunsch aufgeführt und das Ergebnis zu seiner Zufriedenheit verlaufen ist, möge jeder selbst nachlesen.


    Der Schreibstil von Alex Michaelides war zwar gut zu lesen, aber manchmal bin ich bei den Gedankensprüngen von Elliot kurz ins Stocken geraten. Nicht aus Unverständnis, eher hat mich die Geschwindigkeit seiner Gedanken hinten nach holpern lassen.


    Alle sieben Figuren sind in meinen Augen gut dargestellt, mal sympathischer, mal geheimnisvoller, mal anmaßender. Je nachdem haben sie sich auch Verhalten. „Die Insel des Zorns“ liegt angeblich in der Nähe von Mykonos und soll mit einem alten Fluch belegt sein. Vielleicht stimmt das ja.


    Als Fazit stelle ich fest, dass ich hier ein sehr ungewöhnlich aufgebautes Buch gelesen habe. Ich bin positiv überrascht und kann es für Leser, die an Psychothriller interessiert sind, empfehlen.

    2024 - bis Ende März :study: : 22

    2023 - 100 gelesene Bücher :applause:

    2022 - 84 gelesene Bücher

    2021 - 88 gelesene Bücher

    2020 - 64 gelesene Bücher

    2019 - 65 gelesene Bücher

    2018 - 61 gelesene Bücher


  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Alex Michaelides - Die Insel des Zorns“ zu „Alex Michaelides - Die Insel des Zorns / The Fury“ geändert.
  • Die Erzählweise dieses Thrillers ist so einzigartig, dass sie mich von einem Genre überzeugt hat, welches ich sonst kaum lese. Die Kombination aus Unterhaltung und Spannung macht dieses Buch wirklich einzigartig.


    Es gibt sicherlich komplexer aufgebaute Fälle mit mehr Wendungen, aber das nimmt diesen Buch nichts an Lesespaß weg. Es geht nicht so sehr um die Tat, als um die Dynamik zwischen den Personen.


    Ich muss sagen das Cover finde ich persönlich nicht ganz passend. Es fängt zwar den Krimianteil gut ein, aber ich hätte das Buch in einer Buchhandlung vermutlich nicht in die Hand genommen, da es keinen Hinweis auf die einzigartige Erzählweise des Buches liefert.


    Aber alles in allem ist das Buch definitiv eine Empfehlung wert!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Beginnen möchte ich mit der ausgefallenen Idee des Autors zu diesem Roman. Allerdings habe ich darauf gehofft, da ich schon andere Bücher des Autors mit großem Vergnügen gelesen habe, und festgestellt habe, dass er aus der Reihe tanzt. Im Positiven Sinne. ;)


    Auch zu dieser Geschichte ließ sich Alex Michaelidas was einfallen. Hier geht es um die Erzählart, die eher ungewohnt ist. Die Geschichte wird von einem der Protagonisten, als einem allwissenden Erzähler, präsentiert. Obwohl der Charakter in seinen Ausführungen betont, dass er objektiv berichten möchte, muss der Leser dennoch die Geschichte allein aus seiner Sicht erleben. Zugegeben, ich musste mich erst in die Art der Erzählung einlesen. Und nicht immer fand ich die Stimme von Elliot Chase angenehm. Zuweilen wirkte er auf mich zu geschwätzig und ausufernd. Dennoch fand ich ein wenig eigenwillige Art zu erzählen spannend. Er geht auf die Situationen, wie auch auf die Charaktere ausreichend ein, sodass man beim Lesen Spaß hat.


    Als Thriller würde ich diese Geschichte nicht bezeichnen, für mich war es vielmehr ein Drama. Auch wenn der Plot an sich nicht neu ist, punktet der Autor hier mit einer ausgefallenen Erzählart.

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Eine unerfüllte Liebe


    Diese Geschichte ähnelt eher einem Theaterstück in fünf Akten, so wie die einzelnen Abschnitte auch übertitelt sind (Akt I, Akt II usw.), niedergeschrieben von einem Schriftsteller und Dramaturgen, wie er sich selbst nennt.


    Sieben Personen verbringen eine gemeinsame Zeit auf einer einsamen Insel. Nur der Verwalter Nikos lebt dort dauerhaft. Die fiktive griechische Insel trägt den Namen Aura. Sie befindet sich im südlichen Teil der Ägäis und gehört zur Inselgruppe der Kykladen wie z.B. Mykonos. Die Einheimischen nennen Aura ehrfurchtsvoll »Die Insel des Zorns«, weil Wirbelstürme die Insel oft von der Außenwelt abschneiden.


    Kann man den Titel des Buches aber nicht auch anders deuten? Beispielsweise könnte es auch eine bewusste Andeutung der Zornesausbrüche einiger Figuren sein!?


    Abgesehen von dem Erzähler ist Lana Farrar die Protagonistin dieser Geschichte. Sie war einst eine gefeierte Hollywood-Schauspielerin und war mit dem Hollywood-Regisseur Otto Krantz verheiratet. Er hat auch diese Insel erworben und Lana geschenkt. Außer Lana sind noch ihr Ehemann Jason, ihr siebzehnjähriger Sohn Leo, ihre beste Freundin Kate sowie die Haushälterin Agathi, der Verwalter Nikos und Elliot Chase auf der Insel. Nicht alle können Chase leiden. Einige haben eine ablehnende Haltung ihm gegenüber, zuweilen tritt sogar Hass auf.


    Die Erzählung erfolgt durchgehend von Elliot Chase. Durch seine Sichtweise bekommen wir fast ausschließlich von ihm Einblicke in das Handeln der einzelnen Figuren. Und was ist eigentlich mit ihm? Wir erfahren von Chase, dass er keine schöne Kindheit hatte und sich unsterblich verliebt hat. Durch seine Erzählungen erfahren wir viele Charaktereigenschaften – gewollt oder ungewollt? – über sich selbst. Er ist zum Beispiel eifersüchtig (Die Treffen von Lana und Jason hält er penibel nach Ort und Uhrzeit in einem Notizbuch fest). Aber auch über Lana selbst hat er viel zu berichten. Es hat den Anschein, dass er sie ausspioniert.


    Zwischen den einzelnen Personen entstehen Spannungen, die sich mit der Zeit verstärken. Keiner traut dem anderen, und es wird Kritik geübt an dem einen oder der anderen. Chase ist in meinen Augen ein Intrigant und Soziopath. Er will die Handlungsabläufe so beeinflussen, wie es für ihn am vorteilhaftesten ist. Mit seinem Verhalten säht er Zwietracht unter den anderen Personen.


    Es ist schwierig zu glauben, was er erzählt. Viele seiner Szenen entspringen seiner Fantasie und er adaptiert sie in den Ablauf der Geschichte. Einmal spricht er sogar davon, dass Lana ihn mit sieben Millionen Pfund in Ihrem Testament bedacht habe. Aber Elliots Freundschaft zu Lana ist ein einziges Missverständnis, sowohl aus seiner Sicht als auch der von Lana.


    Final nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung und einen Ausgang, mit dem man so nicht rechnen konnte.


    Fazit:


    Dieses Buch würde ich nicht als Thriller bezeichnen. Am Anfang habe ich mit Interesse gelesen und fand den Ansatz der Erzählung aus ein und derselben Sichtweise noch interessant.

    Danach flachte aber mein Interesse ab. Durch viele Twists und Turns ist keine klare Gliederung zu erkennen und ich empfand das Setting mit zunehmendem Maße langatmig.

    Elliot Chase ist gleichzeitig Teil der Gruppe. Ich hätte es besser gefunden, wenn ein Außenstehender die Geschichte erzählt hätte, also ein auktorialer Erzähler.

    Ebenso werden Passagen auch doppelt erzählt (wie z.B. die Einladungen zum Besuch der Insel erfolgt sind).

    Ich war von diesem Buch enttäuscht und vergebe daher nur zwei Sterne.

  • Ermüdender Aufbau


    Die ehemalige Hollywood-Größe Lana Farrar verbringt Ostern auf ihrer griechischen Privat-Insel und lädt dazu ihre Freunde und Verwandte ein. Unter ihnen befindet sich der Erzähler Elliot Chase, Lanas beste Freundin Kate, ihr Mann Jason, ihr Sohn Leo und die Angestellten Agathi und Nikos. Die Flucht aus dem verregneten London wird zu einem tödlichen Spiel.


    Die Insel des Zorns von Alex Michaelides klang nach einem packenden Thriller mit psychologischer Tiefe und einigen Abgründen. Sieben Menschen auf einer abgeschotteten Insel, ein Sturm und ein verhängnisvoller Tod. Doch leider konnte mich das Buch in seiner Umsetzung nicht erreichen.


    Wir bekommen die Geschichte von Elliot Chase erzählt, der bereits zu Beginn erwähnt, dass wir vor allem das ‚Warum‘ der Tat erfahren werden. Der Fokus würde also auf der Psyche liege, eine Ansage, die für mich nicht eingehalten wurde. Ja, wir lernen die Hintergründe kennen, aber psychologische Tiefen und Abgründe sucht man hier vergebens.


    Außerdem wird direkt angemerkt, dass er gewisse Perspektiven nur erahnen kann, seine Erzählung also nicht unbedingt der Wahrheit entspricht. Das mag einen Spannungsbogen erzeugen können, wurde aber letztendlich lediglich anstrengend und ermüdend.


    Die Auflösung war dann alles andere als überraschend, denn sie ergab sich praktisch durch den Aufbau des Buches und so konnte mich Die Insel des Zorns leider nicht abholen. Werke, bei denen man ähnliche Strickmuster erkennen kann, sind auch eher dem Drama zugeordnet und passend dort auch besser hin.


    :bewertung1von5: :bewertungHalb: