Robert MacFarlane - The old Ways / Alte Wege

  • Kurzmeinung

    Lavendel
    Anspruchsvolle Sätze, poetische Sprache, bildreiche Schilderungen & dramatische Anekdoten - ein Buch, das nachhallt.
  • Die alten Wege sind nicht die, auf denen wir uns heute durch die Landschaft bewegen. Es sind die Pfade, die aus einer Notwendigkeit heraus entstanden sind: um auf die Felder oder ins nächste Dorf zu kommen oder um Vieh über lange Strecken zum Markt zu treiben. Diese Wege waren nicht immer die kürzesten, aber sie waren sicher. Mittlerweile sind sie oft von gut dokumentierten Wanderwegen ersetzt, aber sie sind immer noch da. Man muss nur wissen, wo man sie findet.


    In seinem Buch sagt der Autor einen schönen Satz, der übersetzt ungefähr so lautet: "Die Pfade sind die Gewohnheit der Landschaft". Gewohnheiten werden oft nicht bemerkt und so ist es auch mit den alten Pfaden. Deshalb gibt er den Rat, sich die Landschaft aus der Luft anzusehen. So sieht man das Netzwerk, das die Landschaft durchzieht, wie auf den Äußeren Hebriden. Manchmal muss man auch einen Schritt zurücktreten, um den Weg wieder zu sehen, wie den gefährlichsten Weg Großbritanniens, der an der Küste entlangführt.


    Robert Macfarlane hat mich auf diesen alten Wegen mitgenommen. Zuerst nur abends einem kleinen Hohlweg direkt hinter seinem Haus, der zu einer Wiese führt, die auch nach vielen Malen immer noch magisch für ihn ist. Später geht es für ihn weiter von zuhause weg, zuerst auf alten nach Schottland, später auf durch Spanien, Palästina bis zum Himalaya. Während er der Wanderer ist, hat für viele der Menschen, denen er begegnet, der Weg, auf dem sie wandern eine andere Bedeutung. Auch wenn zwei Menschen auf dem gleichen Weg gehen, erleben sie ihn doch völlig unterschiedlich.



    Die alten Wege sind nicht immer leicht zu finden, aber sie sind es wert, dass man auf ihnen geht. Es muss nicht immer für eine lange Wanderung sein, aber man sollte sie nicht vergessen.

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