Edith Pattou - North Child

  • Klappentext


    A beautiful, epic story of destiny, magic and love... Reborn for a new generation of readers.


    Rose is an unusual child, a North Child. Rose was born facing north, and the old stories say she will venture far from home and embark on a dangerous journey. Making a pact with an enormous white bear, Rose travels on his back to a mysterious castle that holds a dark enchantment, a darker temptation, and the key to her true destiny...


    A spellbinding adventure to curl up with on long winter nights.


    (eine Adaption des norweg. Märchens "Östlich der Sonne und westlich vom Mond")


    Meine Meinung


    Was für ein bezauberndes Wintermärchen <3 Trotz kleiner Verständigungsschwierigkeiten am Anfang durch die Sprache hab ich diese Handlung mit großer Spannung verfolgt und bin gebannt an den Seiten geklebt. Eine wundervolle, wilde winterliche Atmosphäre, ein starkes Mädchen das ihren Weg sucht und ein alter Fluch, der endlich gebannt werden will...


    Schon die Geburt von Rose war von einer Lüge geprägt.
    Ihre Mutter ist vom Aberglauben durchdrungen und will nicht wahrhaben, dass Rose ein "Nordkind" ist. Die Weissagung darüber, dass dieses Kind in Eis und Kälte sterben wird lässt die Mutter mit allen Mitteln versuchen, sie in eine andere Richtung zu drängen als es ihre Wesensart ist. Denn Rose ist nicht wie ihre Geschwister. Sie ist ungezähmt und von Abenteuerlust geprägt - und der Freude am Entdecken und einem Drang, alles zu erforschen und ihren Willen durchzusetzen.
    Man hat schon früh den Eindruck, dass die Mutter mit ihr nicht so recht warm wird und kann dadurch manche Entscheidungen besser verstehen. Rose lässt sich dadurch aber nicht verändern. Ihr Vater liebt sie, wie sie ist und auch mit ihrem Bruder Neddy verbindet sie eine starke Zuneigung.

    Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt und während man im ersten Rose´s Familie kennenlernt, beginnt im zweiten ihre Reise mit dem mysteriösen weißen Bären. Auch über ihn erfährt man Stück für Stück mehr und über die alten Wesen im eisigen Norden, die Huldra, die mancher vielleicht schon aus den skandinavischen Mythen kennt.

    Durch die verschiedenen Perspektiven erhält man einen weiträumigen Blick über die Ereignisse.
    Neben Rose und ihrem Bruder Neddy sowie ihrem Vater erleben wir auch den Weißen Bären, der seine Gedanken und Gefühle nur schwer ausdrücken kann. Somit sind das nur sehr kurze Einblicke, die aber umso intensiver sind. Besonders ein Zitat möchte ich euch zeigen, bei dem ich direkt Gänsehaut bekam:

    All changed, in a moment.
    Lost.

    But now...
    Hope.
    Zitat Seite 112

    Jetzt so aus dem Zusammenhang gerissen wirkt es sicher nicht so, wie bei mir als ich es gelesen habe. Aber glaubt mir, dass es einige Gänsehautmomente gegeben hat, die mich sehr berührt haben!

    Ein weiteres Zitat möchte ich euch ebenfalls noch zeigen. Im eisigen Norden ist das Überleben ja stark von der Jagd abhängig, weil es einfach nicht viel anderes an Essbarem gibt. Der Respekt vor dem Leben entgegen gestellt der Tötung von Tieren hat eine Schamanin hier sehr schön in Worte gefasst:

    Because it is part of the cycle. Wie must hunt to survice. Disrespect would be to hunt when you are not hungry and then to treat the dead in a wasteful, unclean way. The words I sing are to ask forgiveness for taking the seal´s life, and to send its soul safely to the spirit world.
    Zitat Seite 342

    Es gibt einige Märchenelemente, die eher unscheinbar mitschwingen, und den mystischen Charme umso mehr unterstreichen. Es ist auch eine Liebesgeschichte, die nur nach und nach durchsickert, während man Rose auf ihrer langen Reise begleitet, die sie durch viele Abenteuer lotst, um schließlich - vielleicht - an ihrem Ziel anzukommen.
    Sie muss einiges auf sich nehmen und harte Zeiten durchleben, und während man mit ihr bangt und um das Ende fürchtet, empfindet man die letzten Seiten umso spannender, weil die Autorin immer wieder neue Überraschungen bereit hält.

    Ich war absolut verzaubert von der märchenhaften Atmosphäre, dem klirrenden Winter und den harten Prüfungen, der liebevollen Protagonistin Rose und dem "verlorenen" Weißen Bären - und dem langen Weg, der durch Hoffnung und Liebe geprägt ist und die schließlich zu einem Ziel führen sollen: der wahren Freiheit, auch wenn diese einen Verlust bedeuten.
    Jedes Märchen hat ein Happy End und so auch dieses: und es hat mich unglaublich berührt.


    Mein Fazit: 5 Sterne

    Weltenwanderer