Sonja Zimmer - Klaus muss wech

  • Inhalt:

    Veronika ist der größte Fan der Krimi-Serie Friesenwache und will endlich einen Urlaub im ostfriesischen Leer verbringen. Komischerweise fehlt aber der schöne Strand, den sie aus der Fernsehserie kennt und dank der Wegbeschreibungen des alten Seebären Fiete verläuft sie sich im Nirgendwo. Dabei beobachtet sie in der Dämmerung, wie jemand mit Schubkarre und Rasenmäher-Traktor eine Person transportiert. Veronika kann sich keinen Reim darauf machen, bis sie in der Zeitung von einem skurrilen Leichenfund im Rheiderland liest. Als sie mit ihrer Entdeckung zur Polizei geht, glaubt die ihr natürlich kein Wort und denkt, die Touristin aus Bayern will sich bloß wichtig machen. Da hat Veronika endgültig die Nase voll von Ostfriesland, doch ausgerechnet Seebär Fiete steht ihr zur Seite und gemeinsam macht sich das ungleiche Duo auf Spurensuche …



    Rezension: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Mit Witz und Charme auf Mörderfang, Softkrimi


    Da will die Touristin Veronika aus Bayern nur einen gemütlichen Kurzurlaub am Drehort ihrer Lieblingssendung in Leer verbringen und findet sich plötzlich in einem Krimi wieder. Ich ordne „Klaus muss wech“ zwar unter Softkrimi ein, aber mit Witz und Charme hat mich Sonja Zimmer gekonnt gefangen.


    Ihre Figuren sind sehr unterschiedlich angelegt, wie im Leben eben. Von etwas stur, über liebenswürdig, bis schrullig finden sich die Personen hier ein. Doch alle handeln für ihre Position, für ihre Eigenschaften authentisch und nachvollziehbar.


    Die humorvollen und manchmal leicht schrägen Szenen baut die Autorin fliesend ins Geschehen. Ich hatte nie den Eindruck, dass etwas konstruiert oder zwanghaft gewollt passiert.


    Auch fand ich den Schreibstil einfach und flüssig zu lesen. Die manchmal auftauchenden regionalen Wörter oder Sätze verleihen der Geschichte einen eigenen Charme.


    Ich habe Veronika sehr gerne auf ihrer Mörderjagd begleitet und war etwas enttäuscht, als ich bei der letzten Seite ankam. Insofern gibt es von mir eine volle Leseempfehlung.

    2024 - bis Ende März :study: : 22

    2023 - 100 gelesene Bücher :applause:

    2022 - 84 gelesene Bücher

    2021 - 88 gelesene Bücher

    2020 - 64 gelesene Bücher

    2019 - 65 gelesene Bücher

    2018 - 61 gelesene Bücher


  • Unterhaltsamer Wohlfühlkrimi


    Buchmeinung zu Sonja Zimmer – Klaus muss wech


    Klaus muss wech ist ein Kriminalroman von Sonja Zimmer, der 2024 im dp Verlag erschienen ist.


    Zum Autor:
    Sonja Zimmer, Jahrgang 1973, ist im ostfriesischen Leer geboren und lebt noch heute dort. Schon als Kind hatte sie zwei heimliche Lieben - spannende Abenteuergeschichten lesen und schreiben - und die Evenburg, damals noch nicht öffentlich zugängig.


    Zum Inhalt:
    Die erste Begegnung der bayrischen Touristin Veronika und des ostfriesischen Seebärs Fiete brachte Veronika einen langen Fußmarsch ein, bei dem sie Zeugin einer seltsamen Begebenheit wurde. Veronika und Fiete raufen sich zusammen und ermitteln gemeinsam, denn die Polizei hält Veronikas Zeugenaussage für unglaubwürdig.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch ist voller Klischees und doch ist es eine unterhaltsame Geschichte geworden. Veronika will sich die Originalschauplätze einer Fernsehserie anschauen und gerät an den Seebär Fiete. Sie sind sich auf Anhieb unsympathisch und Fiete schickt Veronika aufs platte Land, wo sie ausgelaugt einen Leichentransport beobachtet. Sie meldet dies der Polizist, doch der Kommissar, Fietes Sohn, glaubt ihr nicht. Ausgerechnet Fiete, der Veronika auf den zweiten Blick doch nicht so unsympathisch ist, hilft ihr. Gemeinsam ermitteln sie und kommen sich auf Fietes Kleinmotorrad näher. Die Figuren sind durch die Bank nicht sonderlich tief gezeichnet und wirken meist sympathisch, trotz oder dank ihrer sonderlichen Verhaltensweisen. Der Fall hat durchaus Überraschungen zu bieten und ist mit Humor geschrieben. Friesische Atmosphäre und teils slapstickhafte Szenen sorgen für angenehme Unterhaltung, die ein Wohlgefühl beim Leser aufkommen lässt. Trotz der ein oder anderen Ungereimtheit habe ich mit dem ungleichen Ermittlerpaar mitgefiebert und die überraschende, aber nachvollziehbare Auflösung erlebt.


    Fazit:
    Ein überraschend interessanter Wohlfühlkrimi, der mit Vorurteilen und Klischees spielt und mich gut unterhalten hat. Deshalb bewerte ich den Titel mit knappen vier von fünf Sternen (70 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

    :study: James Lee Burke - Die Tote im Eisblock


    :musik: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln