Mari Mancusi - New Dragon City



  • Klappentext (Verlag):


    Seit vor fünf Jahren plötzlich Drachen die Menschen angegriffen haben, hat sich Noahs Welt komplett verändert: Statt in die Schule zu gehen oder sich mit Freunden zu treffen, streift der 12-Jährige nun auf der Suche nach Lebensmitteln durchs völlig zerstörte New York City. Und auch das geht nur in den Monaten, in denen die Drachen Winterschlaf halten, denn im Sommer jagen sie erbarmungslos jeden, der in den Straßenschluchten unterwegs ist. Für Noah ist völlig klar, wer die Schuld daran trägt, dass sein Leben diese schreckliche Wendung genommen hat: die Drachen. Niemand ist vor ihnen sicher und niemals wird Noah sich wieder unbeschwert durch die Stadt bewegen können, niemals wieder einen Sommer im Freien verbringen dürfen.


    Doch dann trifft er auf ein junges Drachenmädchen. Zwischen den beiden entsteht eine verbotene Freundschaft – und eine gefährliche. Denn Noahs Vater versucht mit allen Kräften, die Drachen auszurotten. Kann Noah seine neue Freundin und ihre Familie retten?


    Zur Autorin (Quelle: Verlag):


    Mari Mancusi wollte immer einen Drachen als Haustier haben. Leider waren die Kosten für die Feuerversicherung ein bisschen zu hoch und ihr Haus ein bisschen zu klein, deshalb hat sie stattdessen lieber ein Buch über Drachen geschrieben. Wenn sie nicht schreibt, ist sie gerne auf Reisen, macht Cosplay, spielt Videospiele und schaut kitschige (und schaurige) Horrorfilme. Sie lebt mit Mann, Tochter und zwei Hunden in Austin, Texas.



    Unser Lese-Eindruck:


    Einer unserer kleinen Mitbewohner gehört zur Zielgruppe: K. ist 10 Jahre alt, und daher haben wir das Buch beide gelesen. K. hat das Buch zügig gelesen und begeistert davon erzählt. Er fand es spannend und insgesamt richtig gut. Besonders gut fand er, wie sich die Einstellung der Menschen zu den Drachen und umgekehrt ändert. Hatten sie beide vorher die Auffassung, dass die jeweils andere Partei ein Feind ist und daher vernichtet werden muss, ändert sich nun ihre Einstellung. Sie erkennen, dass sie sich ergänzen und gegenseitig das Leben leichter machen können. Diesen Perspektivenwechsel fand ich selber auch sehr gelungen, und ich denke, dass die jungen Leser hier etwas für ihr Leben mitnehmen.


    Weniger gut fand K. aber, dass Noahs Vater „so stur“ ist; ein bisschen weniger Verbissenheit hätte ihm bei der Zeichnung dieser Figur besser gefallen. Allerdings kam er selber zum Schluss, dass dann die Spannungskurve etwas abgeflacht wäre.


    Welcher Figur brachte K. die größten Sympathien entgegen? Das war eindeutig Noah. Und warum? „Weil der sich was getraut hat.“ K. hat Recht: diese Figur ist hilfsbereit, verantwortungsbewusst und entwickelt eine gehörige Portion Zivilcourage, ohne jedoch überzeichnet zu sein. Sie muss auch Misserfolge hinnehmen, aber lässt sich dadurch im Grundsätzlichen nicht beirren. Insofern bietet der Protagonist einem jungen Leser ein hohes Identifikationspotential.


    Mir ist allerdings nicht klar, wieso das Buch einen englischen Titel haben muss.

    Trotzdem: Wir waren uns einig: ein spannendes, kurzweiliges Buch mit einem tollen Cover!


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    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).