Lotte Römer - Du, ich und das glitzernde Meer

  • Kalimera!


    An grauen, regnerischen Tagen träumt man von einem Urlaub im sonnigen Süden. Umso mehr freut man sich über eine literarische Auszeit mit dem Roman "Du, ich und das glitzernde Meer" von Lötte Römer auf der Trauminsel Rhodos, die zu den schönsten Inseln der Dodekanes-Gruppe zählt.


    Das Cover ist in warmen Farben gehalten und lässt auf einen unbeschwerten Urlaub hoffen. Eng umschlossen, unternimmt ein verliebtes Paar einen Strandspaziergang, im Licht der untergehenden Sonne. Der Titel klingt wie ein Versprechen. Kann Lotte Römer es einlösen?


    In ihrem Roman greift Lotte Römer ein nach wie vor vieldiskutiertes Thema auf. Darf eine alleinstehende Frau zwischen 30 und 40 Jahren sich ihren Wunsch nach einem Kind ohne einen festen Partner erfüllen? Darf sie sich über alle moralischen Bedenken hinwegsetzen und für eine Insemination oder In-Vitro-Fertilisation in einer Fachklinik entscheiden? Meiner Ansicht nach gibt es nur eine einzige Antwort: Ja, sie hat das Recht. Denn es ist ihr Körper - und ihre Entscheidung. Weder eine feste Beziehung noch eine eingetragene Lebenspartnerschaft noch eine mit staatlichem/kirchlichem Segen geschlossene Ehe bieten eine absolute Garantie für ein stabiles familiäres Umfeld, in dem alle Kinder auf dieser Welt aufwachsen sollten.


    Ehrlich gestanden, bewundere ich Nele für ihren Mut, den steinigen Weg zu ihrem Wunschkind zu gehen. Gegen alle Widerstände, vor allem ohne die Unterstützung ihrer Mutter Petra, die sie an diesem Wendepunkt ihres Lebens so dringend gebraucht hätte. Im Gegensatz zur Realität läuft alles rund; Nele wird im ersten Versuch schwanger und kann ihre Schwangerschaft bis zur Entbindung eines gesunden Kindes genießen - obwohl die Erfolgsquote bei max. 10 % pro Versuch liegt (und eine anschließende natürliche Fehlgeburt binnen der kritischen ersten drei Monate als "Erfolg" in der offiziellen Statistik einer Kinderwunsch-Klinik verbucht wird.


    Wie viele ungewollt kinderlose Frauen unternimmt Nele einen Ausflug zum Kloster Tsambika. V. ielleicht hat eine himmlische Macht ihre Hände im Spiel? Auf jeden Fall hat Nele nicht nur Glück mit ihrer Schwangerschaft, sondern findet auch Rio, einen aus Deutschland stammenden Animateur, der ihr künftig zur Seite stehen wird. Glaube kann viel bewegen...


    Des weiteren thematisiert Lotte Römer die Liebes-Beziehung zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren am Beispiel von Marco, Neles jüngstem Bruder, und Ivan, einem Restaurant-Besitzer auf Rhodos. In Deutschland und vielen europäischen Ländern können Schwule und Lesben ihre sexuellen Präferenzen offen leben, in anderen Staaten sehen sie sich mit strafrechtlichen Konsequenzen bis hin zur Todesstrafe konfrontiert. Wollen wir hoffen, dass diese intolerante Haltung bald der Vergangenheit angehört...


    Alles in allem hat mir dieser erste Band aus der Reihe "Liebe auf Rhodos" sehr gefallen. Für mich ist er weitaus mehr als ein heiterer Urlaubsroman. Ich halte ihn für ein klares Bekenntnis zu Toleranz und Wertschätzung. Aus diesem Grunde spreche ich eine ausdrückliche Lese-Empfehlung aus!

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Lotte Römer: Du, ich und das glitzernde Meer“ zu „Lotte Römer - Du, ich und das glitzernde Meer“ geändert.