Jessica Potthast - Erloschene Stimmen

  • Inhalt (laut Amazon)


    Dunkel, atmosphärisch, gefährlich gut – ein packender Thriller von Jessica Potthast


    Wo ist Luisa? Spurlos verschwindet die Fünfjährige aus dem heimischen Garten. Ein Anruf bringt ihrer verzweifelten Mutter Maja Verstaad furchtbare Gewissheit. Ihre Tochter wurde entführt. Ist es ein Racheakt? Genau vor einem Jahr sollte Maja einen Abend lang auf die Nachbarstochter Joline aufpassen, die seitdem nicht mehr auffindbar ist. Jetzt stellt der Entführer eine schreckliche Forderung: Maja bleiben fünf Tage Zeit, um herauszufinden, was damals mit Joline geschah. Gelingt es nicht, muss Luisa sterben. Wer ist der Entführer?

    Maja ist verzweifelt. Durch eine Krankheit kann sie andere Menschen nicht an ihrer Stimme erkennen. Die Polizei ermittelt fieberhaft. Die Fälle hängen zusammen, aber wie? Jede Befragung endet mit noch mehr Fragen, jeder in der gediegenen Vorortsiedlung scheint ein düsteres Geheimnis zu haben. Und unerbittlich läuft Luisas Lebenszeit ab …



    Meine Rezension:


    Fünf Tage - Das Ultimatum


    Dieser nur 280 Textseiten umfassende Thriller trifft genau meinen Lesegeschmack. Von der ersten bis zur letzten Seite wird der Spannungsbogen hoch gehalten. Die 58 Kapitel sowie der Prolog und der Epilog sind kurz und enden häufig in einem Cliffhanger. Wenn es die Zeit erlauben würde, wäre das eine Geschichte, die ich hintereinander weg lesen möchte. Ohne Störung, ohne Unterbrechung...


    Die Handlung spielt in einer eigentlich auf den ersten Blick beschaulichen Wohngegend mit in solidem Wohlstand lebenden Menschen. Dazu gehören gepflegte Häuser und ebensolche Grundstücke. Das ist der äußere Eindruck! Aber so nach und nach erfährt man, dass da so einiges in den Familien im argen liegt. Ein zehnjähriges Mädchen war vor Jahresfrist in dieser so idyllisch wirkenden Siedlung spurlos verschwunden. Aus dem Klappentext erfährt der Leser, das nun die fünfjährige Tochter Luisa der alleinerziehenden Maja aus deren heimischen Garten entführt wird.

    Nach und nach werden Kapitel für Kapitel die handelnden Personen en détail vorgestellt. Bald merkt der Leser, dass jeder etwas zu verbergen hat. In jedem Haus gibt es Geheimnisse, die zuletzt in ungeahnten Abgründen enden. Die beiden sehr unterschiedlichen Ermittler Julia Meissner und Carsten Mahrenholz brauchen ihren gesamten Erfahrungsschatz, viel Einfühlungsvermögen und schnelle Entscheidungsfähigkeit. Das Geschehen gestaltet sich sehr abwechslungs- und wendungsreich.

    Sehr gut geschrieben und beobachtet von der Autorin Jessica Potthast. Was da hinter den Fassaden so abgeht! Das ist unfassbar und doch sehr glaubhaft dargestellt.


    Den Titel „Erloschene Stimmen“ und die Covergestaltung mit der verwaisten Schaukel finde ich gelungen.


    Ich kann diesen Thriller, den ich auch als Milieustudie bezeichnen möchte, allen empfehlen und vergebe die Höchstbewertung.

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  • Das Cover des Buches mit der einsamen Schaukel und dem Titel hat mich sofort angesprochen und passt perfekt zur Geschichte, die sich zwischen den Seiten entfaltet. Zusammen mit dem vielversprechenden Klappentext war es für mich ein Muss, dieses Buch zu lesen. Die Autorin, Jessica Potthast, hat die Geschichte brillant geschrieben. Bereits zu Beginn werden die Charaktere lebendig und detailliert vorgestellt, und noch bevor etwas passiert, ist man schon mitten im Geschehen. Als die kleine Luisa entführt wird und die Polizei ihre Ermittlungen aufnimmt, fühlt man sich als Leser*in, als wäre man direkt involviert. Potthasts Schreibstil ist leicht und flüssig, und die Seiten fliegen nur so dahin. Gerade als man denkt, man hätte einen Verdächtigen entlarvt, überrascht die Autorin mit einer unerwarteten Wendung, und man liegt wieder einmal daneben. Es war faszinierend, wie geschickt sie falsche Fährten legt und den Leser*innen bis zum Ende im Unklaren lässt. Und das Ende selbst hat mich völlig überrascht - eine fesselnde Wendung mit einer Lösung, die ich nie erwartet hätte. Insgesamt ist "Titel des Buches" ein packender Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat. Ich kann es nur wärmstens empfehlen.