Helga Weinzierl - Stahlglatt

  • Triff deine Entscheidung, aber schnell ...


    Chefinspektor Gottfried Buchner und seine Frau Gerlinde haben gerade eine veritable Ehekrise. Sie ist seit Längerem arbeitslos, was an ihrem Selbstbewusstsein nagt. Er findet, ihr Malkurs ist hinausgeworfenes Geld. Da kommt ihm die Serie von eigenartigen Verbrechen gerade recht, weil er vom häuslichen Streit abgelenkt ist ung mehr zeit im Büro verbringen kann.


    Worum geht’s?


    Ein Mann dringt in Wohnungen und Büros ein und zwingt die dort Anwesenden, eine Entscheidung zu treffen. Eine Wahl, die ausschließlich er vorgibt. Sei es zwischen dem Leben des Schoßhündchens und dem wertvollen Inhalt des Tresors zu wählen oder die Sekretärin, die sich zwischen ihrer Katze und dem Auge ihres ekelhaften Chefs entscheiden muss.


    Gemeinsam mit dem neuen Mitarbeiter Andy Stifter jagt Gottfried Buchner den Täter, bis auch er in dessen Fänge gerät und eine schwerwiegende Entscheidung treffen muss...


    Meine Meinung:


    Mit diesem 4. Fall für Gottfried Buchner hat Autorin Helga Weinzierl einen spannenden Krimi geschrieben.

    Jeder Mensch muss im Laufe des Tages mehrmals seine Wahl Entscheidungen treffen. Meistens fallen sie eher harmlos aus: Tee oder Kaffee, Krapfen oder Croissant, Polo oder Hemd. Manchmal stehen allerdings auch schwerwiegende Entscheidungen an. In der Medizin oder bei der Polizei zum Beispiel: Ob ein medizinisches Gerät abgeschaltet werden soll, weil es keine Hoffnung mehr gibt. Ärzte sind von solchen Einschätzungen mehrfach betroffen. Oder manchmal muss innerhalb weniger Sekundenbruchteilen ein Beschluss zu einer Aktion gefasst werden, schießen oder nicht. Das kann für den Entscheidungsträger eine PTBS bedeuten, die ihn letztlich aus der Bahn wirft.


    Zu Beginn hat mich die Autorin ein wenig in die Irre geführt, denn der übermotivierte Neuzugang, der noch dazu Sohn eines ehemaligen Kollegen ist, hat bei mir die Alarmglocken läuten lassen.


    Fazit:


    Ein gelungener Krimi aus der Stahlstadt Linz, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)