Ingo Bartsch - Opakalypse

  • Kurzmeinung

    kleinschorschi
    Ein sehr ernstes Thema, amüsant verpackt, sollte man gelesen haben
  • Als sein Vater ihm den Geldhahn zudreht, muss Julius Wicküler sehen, dass er einen Job bekommt und so bewirbt er sich bei einer Zeitarbeitsfirma, die ihn in einem Altenheim unterbringt. Nur einen Tag, länger nicht, denkt sich Julius, doch als er sich am zweiten Tag krankschreiben lassen will, hat sein Hausarzt Urlaub und bei der Vertretung stehen sie Schlange. Als dann auch noch seine Freundin Nadja anruft und fragt wo er denn bleibt, macht er sich auf den Heimweg. Also geht er am nächsten Tag wieder ins Altenheim, aber mit der Absicht, sich doch krankschreiben zu lassen. Gesagt getan. Doch zuhause merkt er, dass er sein Handy im Altenheim vergessen hat und als er dort wieder auftaucht bringt er es nicht übers Herz, die Krankmeldung abzugeben. Und so vergeht Tag um Tag, Woche für Woche und Monat für Monat in denen er tagtäglich seine Arbeit dort verrichtet. Von der Pflegedienstleitung für zig Personen eingeteilt, die er schon vor dem Frühstück waschen und anziehen muss, alles in einer gewissen Zeit, die eigentlich viel zu kurz ist. Eines Tages macht er eine Doppelschicht und als er doch früher als geplant nach Hause kommt, erwischt er seine Freundin mit seinem besten Freund inflagranti. Er beschließt, sich fürs erste im Altenheim in einem Zimmer eines kürzlich verstorbenen Bewohners einzuquartieren.


    Neben all der ganzen Arbeit entwickelt Jules mit der Zeit einen gewissen Ehrgeiz und steht den pflegebedürftigen Menschen meist mehr oder weniger zur Seite, auch wenn das dem einen oder anderen Pflegepersonal missfällt. Julius hat ein Herz für diese alten Menschen. Er wird gemobbt und fliegt bei der einen Zeitarbeitsfirma raus, fängt bei einer anderen an und ist immer noch im Haus Nikolaus als Pflegehelfer angestellt. Nach etwas mehr als einem Jahr kommt dann der Sinneswandel, er möchte nun doch wieder studieren. Aber bevor er endgültig einen Strich unter das Haus Nikolaus macht, muss er noch etwas aufklären, denn ein Bewohner erzählt ihm, dass nachts Gevatter Tod zu ihm ins Zimmer kommt, da er aber den Kuchen vom Nachmittag noch stehen hat, nimmt sich Gevatter Tod den Kuchen und lässt den Bewohner am Leben.



    Fazit/Meinung:


    Ein sehr tolles Buch, aufschlussreich und wohl auch aus dem Leben gegriffen. So hart es sich auch anhören mag, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass es so oder so ähnlich vorgehen könnte. Leider. Viele Menschen, um die man sich kümmern muss, aber wenig Zeit. Finde ich sehr schade.


    Ein Buch, das zugleich auch ein Anreiz sein sollte, ob in dieser Hinsicht nicht irgendetwas grundlegend falsch läuft.


    Toller Schreibstil. Die einzelnen Kapitel sind von der Länge her genau richtig.


    Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne!!