Patrick Stewart - Making it so. A memoir / Mein Leben

  • Die Karriere von Patrick Stewart umspannt sechs Jahrzehnte. Der Schauspieler kann auf zahlreiche Erfolge auf der Theaterbühne und der Leinwand zurückblicken. In seiner Autobiografie beschreibt er seinen Weg von West Yorkshire auf die Bretter, die die Welt bedeuten bis nach Hollywood.


    Die Geschichte des jungen Patrick klingt wie eine von vielen. Die Mutter war Weberin, der Vater fand nach dem zweiten Weltkrieg keinen Anschluss mehr ans normale Leben. Als Kind musste er immer wieder miterleben, wie der Vater die Mutter gegenüber handgreiflich wurde, die Gründe dafür hat er erst später begriffen, heute unterstützt er Combat Stress, die in solchen Fällen hilft. Mit 16 Jahren verließ er die Schule und begann als Journalist bei einer kleinen Zeitung, aber seine Karriere dort war kurz, weil er mit einem Stipendium die die Old Vic Theatre School besuchen konnte und schnell erste kleine Erfolge hatte und sich schnell einen Namen machen konnte.


    Ich mag die Art, wie Patrick Stewart über sein Leben erzählt. Er schaut nicht verbittert zurück, auch wenn er über die Probleme in seiner Familie erzählt. Das tut er aus der Sicht des Kindes, das er damals war, aber auch rückblickend mit dem Verständnis für die Probleme seines Vaters. Böse Worte lese ich keine, auch später nicht. Patrick Stewart schreibt immer freundlich, anders kann ich seinen Stil nicht beschreiben. Wenn er von Fehlern erzählt, die bei Aufführungen passiert sind, dann sind es seine eigenen und er erzählt sie immer mit einem Schmunzeln, ist aber auch kritisch.


    Jean-Luc Picard ist immer präsent. Oft beschreibt er das gerade Erzählte als nur einen weiteren Schritt auf dem Weg zu dieser Rolle. Manchmal habe ich mich beim Lesen auch gefragt, wie viel von Patrick Stewart in seiner Rolle steckt, aber auch umgekehrt. So sehr ich das Buch auch mochte, hatte ich doch immer den Eindruck, als ob Patrick Stewart auf einer Bühne stehen und zu einem Publikum, in diesem Fall ich, sprechen würde. Das ist sehr unterhaltsam, aber gerade wenn es um Persönliches geht, hätte ich mir weniger Effekt und mehr Gefühle gewünscht. Die kann ich nur lesen, wenn er über Sunny Ozell erzählt, mit der er seit 2013 verheiratet ist.


    Ich fand die Biografie angenehm zu lesen, aber ich habe aber auch immer das Gefühl gehabt, als ob Patrick Stewart nicht alles erzählt, sondern mir nur einen kleinen Einblick in sein Leben gewährt hat.

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