Catalina Ferrera - Spanischer Feuerlauf

  • Die Frau, die vom Himmel fiel ...

    In der Nacht des berühmten Corrfoq, dem traditionelle Feuerlauf in Barcelona, beobachten die beiden Mossos, wie die Ermittler hier heißen, Alex Diaz und sein Schwager Karl Lindberg das teuflische Treiben, als ihnen mitten auf der Via Laietana plötzlich eine Frau buchstäblich vor die Füße fällt. Schnell ist klar, dass sie weder aus einem Fenster noch von einem Dach gefallen sein kann. Die Überraschung ist perfekt, als sich herausstellt, dass die Frau schon tot war, bevor sie sie auf dem Asphalt aufgeschlagen ist. Nachdem auch die Identität der Frau geklärt werden konnte, sie ist vor mehr als acht Jahren verschwunden, konzentrieren sich Alex und Karl auf ihre Ermittlungen, die sie nach Tor, einem ehemaligen Schmugglerdorf in den Pyrenäen führt.


    Karl fällt diese Reise nicht wirklich leicht, denn seine Frau Alba ist hochschwanger und die Geburt des Kindes steht unmittelbar bevor.

    Der Showdown in den Pyrenäen hat es in sich und Karl muss, wenn er es noch bis zur Geburt ins Krankenhaus schaffen will, nicht nur seine Flugangst überwinden, sondern auch zu einem nicht ganz legalen Transportmittel greifen.


    Meine Meinung:


    Der Beginn der Ermittlungen scheint wie in Wirklichkeit ein wenig langatmig zu sein. Bis alle Puzzlesteinchen sortiert sind und die Fahrt in die Berge beginnen kann, ist übliche Polizeiroutine angesagt. Gekonnt lotst uns die Autorin in unwegsames Gelände und die beiden Mossos, die sich lieber in der Stadt bewegen, bekommen einiges aufzulösen.


    Der Showdown hat es in sich! Alex wird angeschossen, der Täter erhält eine Ladung Schrot in den Hintern und Vio, einer Freundin der Toten, fehlen letzten Endes zwei Fingerkuppen.


    Dass Karl es gerade noch rechtzeitig ins Spital schafft, bevor seine Tochter ihren ersten Schrei macht, versteht sich von selbst.

    Man merkt, das die Autorin lange in Barcelona gelebt hat, denn wir können - fast ohne Stadtplan - den Ermittlern in der Stadt folgen. So bildhaft sind die Stadt und ihre Umgebeung beschrieben. Tja, und das savoir vivre, das köstliche Essen darf natürlich auch nicht fehlen. Für diejenigen, die gerne regionale Spezialitäten nachkochen wollen, gibt es am Ende des Buches einige Rezepte.


    Fazit:


    Ein temporeicher Krimi, der im schönen Barcelona spielt und einiges über Land und Leute erzählt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)