Steven Grass - Beta

  • Kurzmeinung

    ViktoriaScarlett
    Der Auftaktband der »Tales of Ascendreya“ überzeugte mit einer grundsoliden Geschichte, die tolle Ideen in sich trug.
  • Das Hörbuch holte mich in ein Genre hinein, dass ich bisher immer wieder gestreift hatte, doch in das ich nie so intensiv wie jetzt eingetaucht war. Erfahre nachfolgend im Text wie es mir gefallen hat.

    Zitat
    Inhaltsangabe:
    Kennst du das Gefühl der Vorfreude, wenn man sehnsüchtig auf den Release eines brandneuen Spiels hinfiebert? Oder wurdest du sogar schon einmal zu einem Beta-Test eines MMORPGs eingeladen? Dann weißt du ganz genau, wie sich Charly, ein Nerd mit Leib und Seele, im Moment der Ankündigung von Ascendreya fühlt. Zusammen mit seinem besten Freund Bjarne nimmt er an einem Gewinnspiel für zehn der heißbegehrten Betaplätze teil und hat die einmalige Chance, das Spiel noch vor seiner offiziellen Veröffentlichung auf Herz und Nieren zu testen. Begleite Charly auf seinen Abenteuern in Ascendreya. Kämpft zusammen mit seinen neuen Freunden gegen Monster, cleared Dungeons und seid die Ersten, die einen Fuß in das neue, von Silverdoor Studios erstellte Spiel setzen. Doch es ist nicht Friede, Freude, Eierkuchen. Ohne es zu wissen macht sich Charly mächtige Feinde unter den NPCs. Wird er es schaffen, den Klauen der Bruderschaft zu entkommen?
    (Quelle: https://www.audible.de/pd/Beta…Roman-Hoerbuch/B0CM4R7D26, Datum: 03. Dezember 2023)


    Meine Meinung zur Geschichte:

    Schon oft hatte ich in der Vergangenheit Bücher mit einigen Elementen aus dem LitRPG-Genre und MMORG-Spielen gelesen. Hochleveln, Quests, Dungeons u.a. waren mir bereits bekannt. Allerdings hatte ich noch kein Buch, dass komplett in diesem Genre angesiedelt ist. Den Fachjargon bzw. die speziellen Begriffe habe ich alle verstanden. Ich bin somit weder ein Neuling, noch ein Profi darin. Umso mehr freute es mich deshalb, dass der Autor mich in sein Buch eintauchen ließ.


    Der Schreibstil von Steven Grass ist klar und direkt. Er hielt sich nicht lange mit blumigen Beschreibungen der Umgebung auf, sondern erklärte mit wenigen Worten was es zu sehen gab – egal ob im Reallife oder in der Spiele-Welt. Ich konnte mich gut in Charlie hineinversetzten. Der Jugendliche liebte Videospiele über alles, dennoch dachte er an die Schule und seine besten Freund Bjarne.

    Ein wenig unrealistisch fand ich, dass Charlie bis auf ein einziges Mal keinen Ärger fürs Zu spät kommen, sich nicht melden oder plötzliche Übernachtungen unter der Woche trotz Schule bei Bjarne bekam. Die Mutter akzeptiere alles ohne große Widerworte und unterstützte hin, obwohl er abseits der Schule nichts anderes mehr tat als Gaming bis spät in die Nacht oder den Morgen. Was sich wohl viele Jugendliche im echten Leben wünschen. Kurioserweise merkte Charlie merkte nicht, dass Bjarne ihn über sein Spielerlebnis komplett ausfrage, dieser jedoch nichts Preis über sein Eigenes gab.


    Die Geschehnisse in der Welt von Ascendreya wurden lange Zeit in gemächlichemTempo erzählt. Ich begleitete Charlie dabei wie er sich in dem Spiel zurechtfand, sich eine Basis aufbaute, Quests erledigte und vieles mehr. Er erarbeitete sich Geld, Gegenstände, Fertigkeiten, Skills und vieles mehr. Irgendwann stießen wir auf andere Spieler mit denen ein Dungeon bezwungen wurde.

    Freundschaften entstanden und Verbindungen wurden geknüpft. Manchmal war es für mich ein ganz klein wenig lästig, wenn Charlies Status bis ins kleinste Detail wiederholt wurde. Ich weiß, es gehört dazu, doch das ein oder andere Mal fand ich es nicht notwendig.

    Langweilig wurde mit trotzdem nie. Mir gefielen die Erzählweise und die Wendungen, die die Handlung nahm. Vor allem das Erledigtn der Quests und die Bezwingung des Dungeons machten mir Spaß. Schade fand ich, dass die Sache mit dem schlechten Karma nicht aufgelöst wurde. Ich hatte den Eindruck, dass da eine Idee begonnen wurde, aber irgendwann verloren ging. Außerdem gab es etwas, dass ich nicht verstand und das mir den Eindruck vermittelte, im Hintergrund würde jemand absichtlich manipulieren. Charlie fiel sehr viel in den Schoß, was laut Erfinder nicht möglich sein sollte. Ich hoffe sehr, dass dieser Teil der Handlung im nächsten Band aufgelöst wird. Amüsant war, dass der Autor absichtlich viele Klischees eingebaut hatte und diese aufs Korn nahm.


    Eine bestimmte Wendung führte zu weiteren kuriosen Erlebnissen, die auch für Charlie und die anderen Spieler komisch waren. Mittlerweile bin ich sicher, dass da etwas im Hintergrund mitschwing, was noch nicht aufgedeckt wurde. Schließlich näherte sich das Ende, welches mich ziemlich überraschte. Mir persönlich ging es zu schnell. Die Geschehnisse wurden rasch und plötzlich abgehandelt. Was zuvor über viele Kapitel aufgebaut wurde, war von einer Sekunde auf die Andere vorbei. Der Epilog stellte mich nicht ganz zu frieden. Das mit den mächtigen Feinden und der Bruderschaft ist auf jeden Fall noch aufbaufähig und gehört kräftiger ins Geschehen eingewoben. Dennoch möchte ich erfahren wie es weitergeht und hoffe die nächsten Bände auch hören oder lesen zu können.


    Meine Meinung zum Sprecher:

    Der Sprecher Lukas Speitling las mir anfangs etwas zu unruhig und überhastet. Als er sich ein wenig eingelesen hatte, wurde es besser und er sprach den Text über weitere Strecken sehr solide. Ich hatte den Eindruck je weiter er kam, umso besser wurde er. So manche Figur las er etwas eigenartig (z.B. Gnome), was einiger Gewöhnungszeit bedurfte, weil es sich in meinen Ohren „quietschend“ anhörte. Ich finde leider nicht das passende Wort dazu. Mit der Zeit entwickelte sich dennoch eine angenehme Höratmosphäre, da er gut in die Geschichte hineinfand. Bei mir entstand der Eindruck, dass dies nicht nur das Debüt des Autors, sondern auch des Sprechers ist. Jeder fängt mal an und so bin ich der Meinung, dass der Sprecher mit genügend Übung und Erfahrung richtig gut werden wird.


    Mein Fazit:

    Der Auftaktband der »Tales of Ascendreya“ überzeugte mit einer grundsoliden Geschichte, die tolle Ideen in sich trug. Ich befand mich durch die vollständige Immersion tief im Geschehen und begleitete Charlie durch das MMORPG. Die Handlung im Spiel wurde klassisch mit absichtlich eingebauten Klischees erzählt. Mir war in keiner Hörsekunde langweilig, vielmehr fand ich Gefallen an der entschleunigten Erzählweise. Im letzten Drittel gab es einige gute Wendungen, die gleichzeitig mein Misstrauen weckten. Manches Element oder manche Tatsache sind zwar noch etwas ausbaufähig, dennoch war es für mich ein guter Debütroman des Autors. Der Sprecher Lukas Speitling fand nach einem leicht holprigen Start gut in die Geschichte hinein und wurde mit der Zeit immer besser. Bis vor dem Ende fand ich das Buch richtig gut, da es auch einige spannungsvolle Momente bot. Nur der Schluss wurde mir zu schnell abgehandelt. Dennoch freue ich mich auf den nächsten Band. Darin sollten allerdings einige Dinge unbedingt aufgelöst oder genauer behandelt werden.


    Ich habe eine Weile hin und her überlegt, ob ich 3,5 oder 4 Sterne vergebe. Am Ende habe ich mich für 4 von 5 möglichen Sternen entschieden!


    Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!