Rebecca Schulz - Zwischen Herzklopfen und Schneegestöber

  • Ein Herz erwärmender humorvoller Liebesroman für die kalte Jahreszeit


    Lesetechnisch war ich in letzter Zeit gar nicht außerhalb meiner Lieblingsgenres – Krimis und Thriller sowie Fantasy – unterwegs. Als im Netgalley-Adventskalender am ersten Dezembertag ein Rezensionsexemplar des Liebesromans „Zwischen Herzklopfen und Schneegestöber“ zu finden war, lud ich ihn mir vor allem wegen dem Untertitel „Ein Fehmarn Roman“ auf meinen Kindle.


    An die Sonneninsel habe ich ein paar sehr nette Erinnerungen. Zum Beispiel ging meine allererste richtig lange Alleinfahrt mit dem Auto dahin, vor der ich mich im Vorfeld ziemlich fürchtete. Am ersten Adventssonntag, mein Mann musste leider arbeiten, begann ich zu lesen, konnte das Buch schon kurze Zeit später kaum noch aus der Hand legen und hatte es am Abend bereits ausgelesen.


    Marie lebt als erfolgreiche Paartherapeutin in Hamburg. Ihr Mann Julius ist ein ebenso erfolgreicher Zahnarzt. Maries letzter Arbeitstag vor Weihnachten ist angebrochen, gleichzeitig ist es ihr 19. Hochzeitstag. Für den Abend ist einiges geplant und als sie mit ihrer Arbeit fertig ist, stellt sie fest, dass sie ihr Telefon morgens wohl in der Praxis ihres Mannes vergessen hat. Dort angekommen erwischt sie ihren Mann bei einem intimen Stelldichein mit seiner blutjungen Assistentin und ihre gesamte Welt bricht zusammen.


    Auch ein Jahr später, Marie hat Julius verlassen und lebt seit geraumer Zeit allein in einer neuen Wohnung, ist sie noch nicht über diese unschöne Trennung hinweg und glaubt ihren Mann noch immer zu lieben. Im letzten Jahr hat sie aufgrund der Ereignisse die jährliche Reise nach Fehmarn, um ihrer Familie über die anstrengende Weihnachtszeit auf deren Ferienhof mit angeschlossener Alpaka-Farm zu helfen, nicht angetreten. Ihre Schwester Lina ist deshalb bereits extrem wütend auf sie. Diesmal kommt sie nicht drum rum und muss.


    Kurz nachdem sie angekommen ist, trifft ein Feriengast ein, dem sie am liebsten nicht begegnen möchte. Als dann auch noch weitere Gäste eintreffen, mit denen sie überhaupt nicht auf engstem Raum sein möchte, ist das Chaos perfekt…


    Dieser Roman ließ sich von Anfang an leicht und flüssig lesen und ich hatte sehr viel Spaß mit ihm. Durch sehr gelungene bildhafte Beschreibungen fand ich mich jeweils nahezu sofort in der Umgebung wieder, in der die Hauptfigur Marie, aus deren Perspektive die Geschichte in der ersten Person erzählt wird, sich gerade befindet. In einfacher, aber angenehmer Sprache erlebte ich mit ihr witzig-komische Situationen in ihrem Arbeitsalltag, schlimmste persönliche Enttäuschungen, große und zwiespältige Gefühle, herrliche Peinlichkeiten sowie ganz viel Liebe.


    Damit meine ich jetzt nicht nur Liebe zwischen Partnern, sondern auch die zur Landschaft, zur Familie, zu Tieren und zum Leben an sich. Alle handelnden Charaktere wurden situationsbezogen und ohne langwierige Erklärungen eingeführt. Das gelang der Autorin super gut und vor allen deshalb verspürte ich beim Lesen wohl auch nie irgendwelche Längen. Die Hauptfigur Marie war mir von Anfang an sehr sympathisch und auch ihre Familie musste ich einfach lieben.


    Das einzige was ich an Marie manchmal leicht nervig fand war, dass sie auch einigen Menschen aus ihrem nächsten Umfeld immer wieder versuchte eine Paartherapie aufzuschwatzen. Irgendwann sah ich aber auch das eher als Running Gag. Natürlich gab es auch einige Figuren, die nicht so sympathisch waren. Die gehören für mich jedoch zu einer guten Geschichte genauso dazu, wie die Sympathieträger. Mich hat dieser humorvolle Liebesroman auf jeden Fall bestens unterhalten und da er zeittechnisch immer in der Vorweihnachtszeit spielt, passte er gerade hervorragend.

  • Manchmal braucht das Herz ein bisschen Fehmarn.


    Worum es geht:

    Marie ist Paartherapeutin und lebt zusammen mit ihrem Mann in Hamburg, eine glückliche Ehe, bis sie ihn an ihrem 19. Hochzeitstag dabei erwischt, wie er mit seiner Sprechstundengehilfin rummacht. Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt. Ein Jahr später rafft sie sich auf und fährt, nicht ganz freiwillig, zu ihrer Familie nach Fehmarn. Hier soll ihr klar werden, was sie eigentlich will und wie es nun weiter gehen soll.



    Ich hatte Lust auf einen Weihnachtsroman und habe mir deshalb dieses Buch ausgesucht.

    Die Geschichte findet je rund um Weihnachten statt, hat aber nicht wirklich viel mit Weihnachten zu tun. Sie hätte auch so im Sommer stattfinden können.


    Marie hat zu Beginn des Buches ein junges Paar für eine Sitzung bei sich. Dieses Paar hat vertraglich festgelegt, wann und wie oft es in ihrer Ehe Sex gibt. Es tut mir leid, aber das habe ich als sehr unrealistisch empfunden. Das ist auch irgendwie nicht mein Humor. So ein Vertrag dürfte sogar sittenwidrig sein, glaube ich. Ein Jahr später fährt Marie zu ihrer Familie nach Fehmarn. Dort kommt dann auch Tom als Feriengast hin. Erst da erfährt man, dass Marie einen One-Night-Stand mit ihm hatte und so nebenher, wie gut es ihr gefallen hat. Warum wurde das nicht einfach in dem Buch beschrieben? Nachdem Marie ihren Mann beim Fremdgehen erwischt hat, mag sie nicht nach Hause gehen. Sie geht in eine Kneipe und lernt dort Tom kennen. Da hätte ich mir eine nette Erzählung zu gewünscht. Das fand ich sehr schade. Die Zerrissenheit von Marie, als dann beide Männer in Fehmarn waren, hätte ich so auch besser nachempfinden können. Die Vorgeschichte zu Marie und Tom habe ich mir gedanklich selber ausgemalt. Ich finde allerdings, dass sollte so nicht sein. Dadurch fand ich das Buch leider insgesamt auch eher schwach. Es geht nicht besonders tief.


    Mein Fazit:

    Wer ganz seichte Liebesgeschichten alle Rosamunde Pilcher mag ist hier gold richtig. Mein Geschmack war es leider nicht.

  • Dieser Liebesroman beinhaltet 8 längere Kapitel und spielt sich überwiegend auf Fehmarn ab. Die mir sympathische Marie erzählt aus ihrer Sichtweise und der Schreibstil ist dabei leicht und zügig zu lesen. Die Hauptdarsteller unter den Tieren sind die Alpakas und Schwarznasenschafe - ich hätte sie am liebsten alle zusammen geknuddelt. Da die Story im Winter spielt wird es auch richtig weihnachtlich. Dazu noch einen großen Schuß Romantik, etwas Spannung und dazwischen eine ordentliche Portion Liebeschaos und schon ist der Leser mittendrin in dieser Lovestory. Diese Geschichte ist meiner Meinung nach mit viel Gefühl geschrieben und sie wurde für mich persönlich mit der Zeit zum Wohlfühlroman. Es ist aber auch ein Familienroman bei dem sich der Leser meiner Meinung nach gleich zuhause fühlt. Diese Story war für mich persönlich kurzweilig und unterhaltsam zu lesen. Dieser leichte aber auch gefühlvolle Liebesroman lässt das Eis schmelzen und ist genau richtig für die kalte Jahreszeit. Mich hat der Roman überzeugen können und vergebe daher gerne fünf Sterne.

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