Isabelle Trummer - Schatten über dem Schilcherland

  • Ein komplexer Krimi mit interessanten Wendungen


    In ihrem 6. Fall bekommen es Inspektor Harald Kammerlander und sein Kollege Franz Ratzinger nicht nur mit einer neuen Kollegin, der Apollonia Schlagenhaufen, sondern auch mit bislang noch nie da gewesenen Abgründen der menschlichen Seele zu tun.


    Zu Beginn steht einmal Leo Kranzelmeier im Mittelpunkt. Ein junger Mann, der sich vom Leben benachteiligt und vom Pech verfolgt fühlt. In ärmliche Verhältnissen ist er im weststeirischen Teigitschgraben aufgewachsen. Niemals sucht er die Schuld für sein Versagen bei sich selbst, sondern ausschließlich bei den anderen. Als er beim Glücksspiel mit Kriminellen hohe Spielschulden anhäuft und in seinem Umfeld mehrere Menschen sterben, gerät er in den Fokus von Kammerlanders Ermittlungen zu einem Tankstellenüberfall.

    Kranzelmeier setzt alles auf eine Karte und weiß noch nicht, welche Abgründe sich vor ihm selbst auftun werden.


    Neben dem Kleinkriminellen Kranzlmeier bekommen es die Ermittler und die Leser noch mit einem Verkehrsunfall, mit den Skeletten zweier Kinder zu tun, sowie dem Verschwinden eines syrischen Flüchtlingskindes. Und dann gibt es auch noch den Sohn des pensionierten Richters, der tot aufgefunden wird. Also jede Menge Arbeit für Harald Kammerlander und sein Team.


    Meine Meinung:


    Isabella Trummer lässt Harald Kammerlander wie schon in den Vorgängern in ihrer Heimat, der Weststeiermark, ermitteln. Die Polizei bekommt es mit mehreren scheinbar nicht zusammenhängenden Handlungssträngen zu tun. Dabei legt sie zahlreiche Spuren, die mitunter in diversen Sackgassen enden.


    Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Die Ermittler sind sympathisch, aber nicht unfehlbar. So hat Apollonia Schlagenhaufen eine gescheiterte Ehe hinter sich und ein Gerichtsverfahren am Hals, weil sie mit ihren 1,80 m eine größere Reichweite als ihr gewalttätiger Ex hat.


    Fazit:


    Ein vielschichtiger Krimi, den es zu lesen lohnt und deshalb 5 Sterne erhält.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)