Hannah Whitten - Für den Wolf / For the Wolf

  • Kurzmeinung

    Darcys_Lesestuebchen
    Anders als gedacht und nach dem holprigen Start entwickelte es sich immer mehr zu einem Highlight. Ich liebe es !
  • Kurzmeinung

    freddoho
    Ganz nette Geschichte, aber viel zu langatmig
  • Inhalt (Quelle : Amazon)


    Wie alle Menschen fürchtet die Königstochter Red den Wilden Wald – einen verwunschenen Ort, an dem schreckliche Monster hausen. Das schlimmste unter ihnen ist der Wolf, dem seit jeher die zweitgeborene Königstochter geopfert wird. Red ist diese Tochter, und obwohl ihre ältere Schwester Neve ihr verbieten will, den Wilden Wald zu betreten, sehnt sich die jüngere danach. Denn in Red glüht eine gefährliche Macht, die sie nicht kontrollieren kann – und im Wilden Wald kann sie wenigstens niemanden verletzten, den sie liebt. Doch an dem Tag, als sie dem Wolf gegenübersteht, ahnt Red nicht, dass sie dieses Monster in Menschengestalt mit jeder Faser ihres Wesens lieben wird.


    Über die Autorin (Quelle : Amazon)


    Hannah Whitten schreibt, seit sie einen Stift halten kann. Kein Wunder, dass sie als Autorin des romantischen Bestsellers »For the Wolf«, mit dem sie von 0 auf Platz 10 der »New York Times«-Bestsellerliste einstieg, heute unzählige Leser*innen zum Träumen bringt. Sie lebt in Tennessee mit ihrem Mann und ihren Kindern in einem Haus, das von einer temperamentvollen Katze regiert wird.


    Allgemeines


    Erscheinungstermin : 18. Oktober 2023, Verlag Blanvalet, Broschiert, 608 Seiten


    Meine Meinung


    Zuerst möchte ich erwähnen, dass ich mit Fantasy nicht so vertraut bin und ich eine gewisse Anlaufzeit benötigte. Das Buch ist flüssig geschrieben, hat aber m.E. einige Längen, die man vermeiden könnte. Auch mit einigen der Namen bin ich etwas durcheinander gekommen.

    Eigentlich passiert nicht sehr viel trotz der knapp 600 Seiten. Die Personen sind sehr oberflächlich gezeichnet und irgendwie ist das Ganze nicht sehr tiefgründig. Die ständigen Wiederholungen, das ganze Blut, die Bäume und Äste und Wurzeln sind mit der Zeit irgendwie öde geworden.

    Die Beziehung zwischen Red und Eammon hingegen wird sehr schön beschrieben und ist recht romantisch dargestellt.

    Einige Begebenheiten finde ich befremdlich und nicht nachvollziehbar. Das Buch hat ein offenes Ende, aber ich weiss noch nicht, ob ich die Fortsetzung lesen werde.


    Fazit : Ein ganz netter Roman mit leider zuvielen Längen und Ungereimtheiten, der von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: bekommt.

    ☆¸.•*¨*•☆ ☆¸.•*¨*•☆ La vie est belle ☆¸.•*¨*•☆☆¸.•*¨*•☆

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Hannah Whitten - Für den Wolf“ zu „Hannah Whitten - Für den Wolf / For the Wolf“ geändert.
  • Um den Wilden Wald ranken sich allerlei Geheimnisse, nur eines steht fest: Die erste Tochter gehört dem Thron, die zweite dem Wolf. Als es nach langer Zeit wieder zwei Königstöchter gibt, fällt das Schicksal Red zu, sich zu opfern. Denn dann kehren vielleicht die verschwundenen Könige zurück, die der Wald sich einverleibt hat, aber nur, wenn der Wolf dieses Opfer auch akzeptiert. Doch mit dem, was Red im Wald erwartet hätte sie nicht gerechnet, vor allem nicht mit der Anziehungskraft, die der Wolf auf sie üben wird.


    Vorwort:

    "Für den Wolf" von Hannah Witten ist der erste Band der Wilderwood-Dialogie und erschien 2023 bei Blanvalet. Es sollte der Reihe nach gelesen werden, umfasst ca. 445 Seiten und ist als Paperback, sowie e-book erhältlich.


    Meine Meinung:

    Als ich das Buch in der Buchhandlung das erste Mal sah, war es praktisch um mich geschehen. Nicht nur das wunderschöne Cover mit der jungen Frau vor einem Wald, sondern auch der Buchschnitt machten mich sofort neugierig auf mehr. Ich finde es so toll und sehr passend zu der Geschichte. Nur der Klappentext reizte mich ehrlich gesagt nicht so stark, aber die unterschiedlichen Meinungen anderer Leser und die meiner Kollegin ließen mich nicht los und ehrlich gesagt bin ich nun froh, es endlich gelesen zu haben. Dieses Buch ist nicht nur ein absolutes Highlight für mich, sondern macht mir auch wieder Lust auf Fantasy, was nicht mehr unbedingt mein Genre ist.


    Und dabei war ich anfangs gar nicht glücklich damit. Es prasselten sehr viele Figuren, Namen, Beziehungskonstellationen, politische Infos und die Sache mit der zweiten Tochter auf mich ein, sodass ich gar nicht wusste, wo mir der Kopf stand. Ehrlich gesagt dachte ich öfters daran, es gleich wieder aufzugeben, weil es mir einfach zu viel auf einmal war und ich mich sehr erschlagen fühlte. Ich kam schlecht in die Welt rein und bekam kein Gefühl für die Charaktere, was ich sehr schade fand. Und auch die erste Zeit im Wilden Wald mochte ich nicht sehr gerne, es las sich langatmig und war schlicht langweilig.


    Aber durchalten lohnt sich und nach und nach wurde ich immer mehr mit dieser Geschichte warm, die mich zum Schluss so sehr packte, was ich nie erwartet hätte. Es ist eine sehr ruhige Fantasy-Geschichte, die sich viel Zeit für ihre Welt und die Beziehungen zwischen ihren Figuren nimmt, was nicht unbedingt für jeden etwas ist, weil relativ wenig passiert und viel erzählt wird. Aber gerade das gefiel mir dann so gut daran und es war eine schöne Abwechslung zu den üblichen Geschichten aus diesem Genre, die mir irgendwann zu ähnlich geworden sind. Ich mochte die ruhige und beinahe gemütliche Atmosphäre, die trotz der unterschwelligen, stets präsenten Gefahr, mich stets fesselte. Die wenigen Ausbrüche an Spannung wurden gut platziert und lockerten es immer ein wenig auf, wenn es drohte, sich festzufahren.


    Nur eines sollte man hier nicht erwarten und so ganz verstehe ich die Erwartungen anderer Leser auch nicht ganz, weil es nie explizit im Klappentext erwähnt wird, aber diese Geschichte dreht sich nicht um Rotkäppchen. Nun gut, ein wenig verstehe ich es doch, weil der Name Red, der Wolf und der rote Umhang ein wenig irreführend sind, aber dennoch wird es nie konkret genannt. Es ist eher eine Mischung aus Rotkäppchen und die Schöne und das Biest, aber die Autorin schafft es wunderbar, dieser Mischung ihren eigenen Stempel aufzudrücken und etwas ganz anderes als erwartet entstehen zu lassen. Das mochte ich sehr gerne, weil ich immer wieder überrascht wurde, mit den Figuren mitfieberte und trotz der Längen im Finale absolut gebannt war. Die Zwischensequenzen, in denen man erfuhr, wie es Reds Schwester, ihrer Mutter und ihrem Volk erging, passten sehr gut rein und störten mich nicht. Zwar gab es dadurch ein paar kleinere Längen, aber ich fand es klasse, wie diese beiden Handlungsstränge miteinander verwoben und zum Ende hin schließlich vereint wurden.


    Die Liebesgeschichte zwischen Red und dem Wolf wurde sehr dezent gehalten, was ich absolut begrüßte, aber dennoch spürte ich vom ersten Moment an diese besondere Chemie zwischen ihnen. Und wie auch die eigentliche Geschichte wurde diese ruhig erzählt und kam ohne unnötige oder ausschweifende Erotikszenen aus, stattdessen standen die langsam wachsenden Gefühle zwischen ihnen im Vordergrund.


    Sehr gut gefielen mir auch die Charaktere, bei denen ich zwar nicht immer jede Entscheidung oder jeden Gedankengang verstehen konnte, die ich aber sehr angenehm und interessant fand. Damit will ich sagen, dass eigentlich kaum Klischees erfüllt wurden und sie authentisch wirkten. Die Nebencharaktere wurden gut in das Geschehen mit eingewoben, störten aber nicht die Entwicklung der Hauptfiguren, die immer im Zentrum standen. Vor allem bei Zophia und Kiri war ich sehr gespannt, weil die beiden mehr als undruchsichtig waren und ich zunächst nicht wusste, was ich von ihnen halten sollte.


    Red fand ich anfangs sehr egoistisch und unfair. Das begann schon damit, dass sie eine Beziehung zu einem Mann hatte, der sie liebte, sie ihn aber nicht und es ihr egal war, dass sie mit seinen Gefühlen spielte und auch in ein paar Rückblenden wirkte sie nicht gerade sympathisch. Ich mochte sie nicht sonderlich und fragte mich, ob sie eine gute Entwicklung durchlaufen könne, denn danach sah es zunächst nicht aus. Aber sie überraschte mich sehr und ich fand es klasse, wie stark, mutig und empathisch sie wurde, ohne ihre spitze Zunge zu verlieren. Sie handelte selbstlos und versuchte alles, um dem Wald und seinen Bewohnern zu helfen.


    Der Wolf alias Eammon war für mich zunächst ein Mysterium und wirkte recht kalt und unbeherrscht. Aber je mehr man über ihn, seine Hintergrundgeschichte und seine Verbindung zum Dunklen Wald und den Königen erfuhr, desto näher kam man ihm. Ich mochte seine zurückhaltende und barsche Art irgendwie und fand es toll, wie er sich im Laufe der Geschichte veränderte, als ihm immer mehr von seiner Last genommen wird und er und Red sich näher kamen. Er wurde ruhiger, entdeckte irgendwie Humor für sich und war mir einfach sympathisch.


    Der Schreibstil las sich erst recht schleppend, eigentlich schon sehr zäh, aber nachdem ich damit warm wurde, flog ich quasi durch die Seiten und ich mochte den Charme sehr gerne. Es war sehr ruhig und hatte wenig Action, aber gerade das gefiel mir sehr gut und es war klasse, dass sich auf die Ausarbeitung der Welt und die Entwicklung der Figuren konzentriert wurde. Die Autorin schrieb bildhaft und teils sehr genau, sodass ich ein sehr klares Bild vor Augen hatte.


    Fazit:

    Nach dem etwas anstrengenden und chaotischen Start entwickelte es sich immer mehr zu einem Highlight, dem erst zum Ende hin wieder leicht die Puste ausging. Die langsame Entwicklung der Geschichte und der Figuren war klasse ausgearbeitet worden und überzeugte mich gerade darurch. Zwar hatte es auch kleinere Längen, aber die störten mich nicht sehr, weil ich auch die Liebesgeschichte zwischen Red und dem Wolf spannend fand. Nach dem heftigen Ende und dem Cliffhanger bin ich sehr auf den zweiten und letzten Band der Dialogie gespannt. Mir hat schon lange nicht mehr Fantasy so gut gefallen und von mir gibt es:


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: