Anna Deacon + Vicky Allen - The Ripple Effect: A Celebration of Britain's Brilliant Wild Swimming Communities

  • Zitat
    Zitat It begins with a ripple, it always does.

    Anfangs waren es nur wenige Schwimmer, die sich aus den Schwimmbädern in Seen, Flüsse oder ins Meer wagten. Aber es wurden schnell mehr und bald wurde das Wild Swimming zu einer Bewegung, in der es nicht nur um den Sport, sondern hauptsächlich um die Gemeinschaft ging. In ihrem zweiten Buch besuchen die Autorinnen verschiedene Gruppen, die sich aus den unterschiedlichsten Motiven gefunden haben.


    Schon die Widmung hat es mir angetan:

    Zitat
    To all the Tits, Balls and Wild Ones of our beloved Edinburgh beaches.

    Das Erste, was mir beim Lesen aufgefallen ist, war das Gemeinschaftsgefühl, das immer wieder angesprochen wurde. Viele der Gruppen, die die Autorinnen besuchten, fanden sich im Frühjahr und Sommer 2020, zu einer Zeit, in der es für viele Menschen oft die einzige Möglichkeit war, an den Strand zu gehen und dort zu schwimmen. Anfangs waren sie alleine, aber bald trafen sich Gleichgesinnte und so fanden sich die ersten Gruppen zusammen. Die meisten existieren immer noch und sind sogar noch gewachsen.


    Im Buch werden die unterschiedlichsten Gruppen vorgestellt: eine Gruppe passt ihr Schwimmen dem Mondkalender an, eine andere ist aus einer Yogagruppe am Strand entstanden und auch reine Männergruppen kommen zu Wort. Die sind aber eher selten, die meisten Gruppen sind gemischt. Aber auch einzelne SchwimmerInnen kommen zu Wort und berichten, wie ihre Schwimmanfänge waren und wie sich die jeweilige Gruppe gebildet hat. Im Anhang geben die Autorinnen eine Übersicht über alle Gruppen, die sie besucht haben, wo und wann sie schwimmen und wie man sie erreichen kann. So etwas würde ich mir hier auch wünschen, weil ich den Eindruck habe, dass Freiwasserschwimmen in Deutschland nur für Wettkämpfe und nicht fürs Spaßschwimmen organisiert ist, zumindest habe ich bisher noch nicht viel gefunden.


    Das Schwimmen im kalten Wasser macht etwas mit den Schwimmern, auch wenn man das (noch) nicht wissenschaftlich belegen konnte. Auch wenn die Überwindung immer größer wird, je tiefer die Temperaturen werden, ist die Wirkung noch lange nach dem Schwimmen zu spüren. Aber die Autorinnen sprechen auch deutliche Worte: gerade in den kalten Monaten sind Gruppen immer besser als alleine zu schwimmen. Sie zeigen nicht nur die schönen Seiten, sondern sprechen Warnungen und Ratschläge gleichermaßen aus.


    Es geht in dem Buch zwar auch ums Schwimmen, sondern hauptsächlich um die Menschen um Wasser. Sie machen die Geschichten noch lebendiger, als sie ohnehin schon sind. Ein Buch hauptsächlich, aber nicht nur für Wildwasserratten.

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    Eine deutsche Ausgabe ist noch nicht erschienen.