Lucy Worsley - Agatha Christie

  • Agatha Christie ist eine der meiste bekannten Schriftstellerinnen, nur die Werkte von Shakespeare und die Bibel wurden häufiger verkauft als ihre Bücher. Auch ihr Leben birgt ein großes Geheimnis: 1926 verschwand sie für mehrere Tage und die Suche nach ihr war für die englische Bevölkerung spannender als mancher ihrer Krimis. Was damals genau geschah, wurde nie wirklich erzählt und lässt immer noch viel Raum für Spekulationen.



    Von Agathas Familiengeschichte deutete nichts darauf hin, dass sie ihre Leben einmal so verlaufen würde. Als Kind und auch als Jugendliche lebte sie ein sorgenfreies Leben im Wohlstand, das mit dem Tod des Vaters endete. Agatha und auch ihre ältere Schwester schrieben schon früh Geschichten, meistens über die Dinge, die sie selbst kannten. Ihre erste Ehe mit dem Archibald Christie war eine fast schon überstürzte Kriegsheirat zu Beginn des ersten Weltkriegs. Sie selbst leistete freiwillige Arbeit in einem Krankenhaus und lernte in der dortigen Apotheke viel über Gifte und nutzte das dort erworbene Wissen in ihren Krimis.



    In den 1920er Jahren wurde Agatha Christie als Schriftstellerin immer erfolgreicher, aber in ihrem Privatleben sah es anders aus. Archie und sie hatten sich auseinandergelebt. Sicherlich war der berufliche und auch private Stress einer der Auslöser für die Krise, die zu ihrem Verschwinden führte. Die Frau, die die Autorin nach dieser Zeit beschreibt, hat sich deutlich verändert. Langsam, aber sich übernahm Agatha Christie die Verantwortung für ihr Leben.



    Für mich war Agatha Christie immer die ältere, rundliche Dame mit Perlenkette und Hut und ich fand es interessant, aus ihren jüngeren Jahren zu erfahren. Aber nicht nur das: die Autorin hat mir auch einen Einblick die Zeit von Agatha Christie gewährt, von dem man viel in den Krimis wiederfindet, darunter auch viele Vorurteile der damaligen Zeit.



    Die Krimis von Agatha Christie sind eng mit ihrer Lebensgeschichte verknüpft und Lucy Worsley nimmt immer wieder Bezug darauf, wenn sie über bestimmte Krimis schreibt. Hier hat sie für meinen Geschmack zu viel gespoilert. Auf der anderen Seite fand ich es auch interessant, über den Hintergrund bekannter Krimis zu lesen.



    Lucy Worsley hat eine Biografie geschrieben, in der sie auch die Schattenseiten der Autorin gezeigt hat. Das Verhältnis zu ihrer Tochter war schwierig, hier hat sich Agatha Christie manchmal eher abweisend. Aber auch diese Seiten gehören zu einem vollständigen Bild dazu und ich bin froh, dass sie sie nicht ausgelassen hat.

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    Eine deutsche Ausgabe habe ich nicht gefunden.