Inhalt:
Februar 1963: Etwas widerwillig besucht Aurelio Tasso den Egetmann-Umzug in Tramin, bei dem traditionell der Winter ausgetrieben wird. Vor allem die hölzernen Schnappviecher flößen Tasso Respekt ein. Dann wird mitten in der Menge ein junger Mann umgebracht. Niemand will etwas gesehen haben. Die Möglichkeit, es könne ein Unglück gewesen sein, ist schnell vom Tisch, Beschuldigungen werden ausgesprochen. Sogar ein Schnappviech wird verdächtigt. Mit Hilfe von Mara Oberhöller versucht Tasso tapfer, die vielen verschiedenen Fäden zu entwirren, aber er muss erst einige Knoten lösen, bevor er den Mörder findet.
Rezension:
Interessant, aber Spannung könnte etwas mehr sein
Tramin in den 60iger Jahren. Ein kleines Dorf. Eine eingeschworene Gemeinschaft. Ein Mord. Die Geschlechterrolle der damaligen Zeit. Alles das vermengt mit drei sympathischen Ermittlern verfeinert und Gianna Milani hat einen weiteren Kriminalroman geschrieben. Ich kannte die zwei Vorgängerbücher nicht. Es wird zwar immer wieder darauf Bezug genommen, aber dem Verständnis für diesen Fall stört das nicht. Trotzdem kann man „Commissario Tasso treibt den Winter aus“ problemlos folgen.
Da fand ich es schon eher schwierig zu Beginn die vielen Figuren auseinanderzuhalten. Hier hat die Autorin jedoch vor die Geschichte ein hilfreiches Personenverzeichnis gesetzt. Da konnte ich mir hin und wieder Rat holen.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen, leider blieben mir bis auf die Ermittler fast alle Personen etwas fremd. Aber immerhin fand ich zu den dreien einen Zugang.
Vom Mordfall, seinem Motiv, dem Täter oder der Täterin her kann ich als Fazit anführen, dass mir das Buch gefallen hat. Zu bemängeln habe ich die Ermittlungsarbeit von Commissario Tasso. Eigentlich hat Mara hier sehr viel gemacht und die relativ vielen Figuren, die mir eher nichtssagend blieben. Allerdings konnte ich die meisten Schritte nachvollziehen, weder Motiv noch Mörder war mir ins Auge gesprungen, sodass ich bis zum Schluss mitraten konnte.
Ich empfehle den Krimi für alle Fans von Cosykrimis, die in der jüngeren Vergangenheit spielen.