Warum schreibt ihr?

  • Hallo


    Mich würde mal interessieren, aus welchem Grund ihr Schreibt? Egal ob Buch, Geschichten, Gedichte, usw...


    Ist es ein Hobby, bereitet es euch einfach Freude, oder verdient ihr sogar Geld damit?


    Ich bin auch gerade dabei ein Buch zu schreiben. Schon länger habe ich eine Geschichte im Kopf die ich einfach zu Papier bringen möchte. Außerdem kann ich vieles niederschreiben, das mich beschäftigt und was für mich eine große Rolle in meiner Vergangenheit spielte.


    Bin gespannt auf eure Antworten :wink:


    Gruß

    Fabio

  • Angefangen habe ich mit Gedichten, kurz nachdem meine Frau ihre Diagnose bekam.

    Ich brauchte damals irgendein Ventil, um den Gedanken freien Lauf zu lassen und meine Emotionen zu kanalisieren.

    Der Druck hat natürlich irgendwann nachgelassen und dann haben sich auch die Gedichte verändert. Mir gefällt Sprache, dass Spiel mit den Worten und kleine Geschichten.

    Mein Kopf ist voll davon, wiewohl ich manchmal Schwierigkeiten habe, es in annehmbare Formen zu bringen.


    Den meisten Spaß habe ich an den Biographien meiner Figuren.

    Es macht mir solche Freude, Personen die es nie gegeben hat mit Leben zu füllen. Ihnen Erinnerungen und Erfahrungen mitzugeben, sie zu beobachten.

    Auf diese Weise klappt es anscheinend viel besser, weswegen ich gerade dabei bin, aus einem dieser Biopics eine längere Geschichte zu machen. Das Grundgerüst steht ja schon und wohin ich mit diesem Charakter möchte, weiß ich auch sehr genau.

    Momentan bin ich richtig glücklich damit und werkele gedanklich permanent daran. Das macht mich sehr glücklich!

    "Ich bin eitel, hochmütig, tyrannisch, blasphemisch, stolz, undankbar, herablassend - bewahre aber das Aussehen einer Rose" Pita Amor

  • Bereits mit vierzehn Jahren schwirrte eine Fantasie (noch keine ausgereifte Geschichte) in meinem Kopf herum und diese schleppte ich über viele Jahre mit mir herum, weil ich mich lange nicht getraut hatte, sie niederzuschreiben. Kein Wunder, war ich doch sehr prüde erzogen worden und bei dieser Fantasie handelte es sich nun einmal um etwas Erotisches. Ich hatte mich furchtbar geschämt, überhaupt solche Gedanken zu haben, aber ich konnte sie kaum daraus verbannen.


    Mit 35 Jahren war ich dann endlich so weit, dass ich gesagt habe: Schei* drauf! Ich muss es ja niemandem zeigen. Außerdem fand ich es zu schade, sollte ich irgendwann einmal den Löffel abgeben, dass diese Fantasie, die mich nie losgelassen hatte, mit mir sterben würde. Also habe ich sie niedergeschrieben und weiter entwickelt, bis daraus ein Roman mit über 600 Seiten wurde, immer noch mit dem Gedanken, dass ich das niemals jemandem zeigen würde.

    In einem Chat hatte ich dann mal diese Geschichte erwähnt, woraufhin eins zum anderen führte, bis ich es (kostenfrei) veröffentlichte. Die Resonanz war wirklich gut. Und dann kam mir eine Geschichte nach der anderen in den Kopf und wollte raus.


    In erster Linie schreibe ich also zunächst für mich, um die Geschichten aus meinem Kopf zu bekommen. Da ich aber weiß, dass andere sie ebenso gern lesen, veröffentliche ich sie auch – korrigiert und lektoriert –, damit das Lesen für meine Leser ein Genuss ist und kein Verdruss 😊

    Mir ist dabei klar, dass ich damit kein Vermögen verdiene, aber ein kleines Taschengeld nebenbei ist doch auch recht nett 😉

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Ich hatte schon immer Spaß daran, mir Geschichten auszudenken, und habe schon in der Grundschule angefangen, meine persönlichen Fortsetzungen zu meinen damaligen Lieblings-Buchserien aufzuschreiben; Fanfiction sozusagen, lange bevor das Wort in vieler Munde war. Der Spaß daran ist geblieben, und es sind mehr und mehr Geschichten dazugekommen, die unabhängig von Vorlagen anderer Autoren waren. Auf die Idee, etwas dazu zu veröffentlichen, bin ich paradoxerweise in einem Forum gestoßen, wo jemand Rat suchte, wie er eine Freundin davon abhalten kann, viel Geld für die Veröffentlichung ihrer Geschichte auszugeben, und dabei auch die Möglichkeiten des Selfpublishing zur Sprache kamen.

  • Es gibt Momente, in denen mir eine alltägliche Situation, manchmal nur einige Sekunden lang, so sehr im Kopf herumwandert, dass ich beginne, im Kopf darum eine Geschichte zu entwickeln. Die kurze Begegnung mit einem ungewöhnlichen Menschen, die Beobachtung eines Bleistiftes, der auf der Tischkante liegt und für mich wie in Zeitlupe zu Boden fällt oder auch ein Spaziergang im dichten Nebel. Und was sich da in meinem Kopf wie Mosaiksteine zusammensetzt, beginne ich dann irgendwann ohne Ziel aufzuschreiben. Daher weiß ich bei den meisten meiner Geschichten auch zunächst nicht, wie sie enden werden. Manchmal entstehen daraus auch nur kleine Szenen oder Textschnipsel, die ich irgendwann, manchmal Jahre später, in einer Geschichte verwende.


    Es macht mir also einfach Spaß, mich von meiner eigenen Phantasie überraschen zu lassen.

  • Also definitiv nicht, um Geld zu verdienen. :wink:


    Spaß beiseite. Ich schreibe und veröffentliche Romane, überwiegend im Fantasy-Genre. Das hat, wenn ich es runterbreche, 3 wesentliche Grüne.

    Der erste liegt in der Flucht vor der Realität. In andere Welten eintauchen und alle Sorgen zurücklassen. Deswegen auch Fantasy.

    Aber das passt auch auf Lesen. Schreiben muss ich allen voran, weil die Ideen da sind und irgendwie rausgelassen werden müssen. Wer weiß schon, was sie sonst mit meinem Gehirn anstellen... Der etwas poetischere Grund liegt darin, dass ich, wenn ich schreibe, ich selbst sein kann. Auf eine Weise, die in der realen Welt einfach nicht geht.


    Ich wette ich würde noch hundert weitere Gründe finden, aber belassen wir es hierbei:D.

  • Und was sich da in meinem Kopf wie Mosaiksteine zusammensetzt, beginne ich dann irgendwann ohne Ziel aufzuschreiben.


    Mir geht es mit Worten und kurzen Sätzen so.

    Zuletzt ist mir z.B. unwillkürlich "Wütender Sturm vertreibt sanften Regen" eingefallen.

    Ich muss das dann sofort aufschreiben, weil es etwas in mir auslöst. Vielleicht dient es mir später als erste Zeile eines Gedichtes oder ich überlege mir, welche Assoziationen es in mir herorruft.

    Ich weiß nur das es irgendwie wichtig ist, mein Kopf ist voll mit Wörtern und Begriffen.

    Dieser Drang es aufzuschreiben ist dann manchmal übermächtig. Darum besitze ich auch extra ein Telefon mit integriertem Stift, dass hilft ungemein.

    "Ich bin eitel, hochmütig, tyrannisch, blasphemisch, stolz, undankbar, herablassend - bewahre aber das Aussehen einer Rose" Pita Amor