Candice Fox - Stunde um Stunde / Fire with Fire

  • Kurzmeinung

    Murphy12
    kommt leider an die beiden Trilogien der Autorin nicht heran
  • Kurzmeinung

    easymarkt3
    Die dramatische Verzweiflung von Eltern – ein realistischer Plot?
  • Ein Cold Case mit Folgen

    Elsie und Ryan Delaney dringen in das forensische Labor der Strafverfolungsbehörden ein, um ihnen ein Ultimatum zu stellen: Findet unsere Tochter Tilly, die vor zwei Jahren verschwunden ist.
    Als Druckmittel dienen den beiden Beweise von ungeklärten Fällen, vor allem One-Shots, die von ihnen mit jeder vergangen Stunde vernichtet werden, außerdem haben sie drei Geiseln genommen.
    Detektive Charlie Hoskins, der fünf Jahre Undercover in einer Motorradgang ermittelt hat, bekommt Angst, dass seine Beweise vernichtet werden und die Arbeit der letzten Jahre umsonst war. Deswegen fängt er an in dem Fall der vermissten Tilly Delaney zu ermitteln. Ihm zur Seite steht die 21-jährige Lynette Lamb, die bereits vor ihrem ersten Einsatz in LA gefeuert wurde. Für beide könnte der Fall der kleinen Delaney der wichtigste in ihrer Laufbahn werden, können sie den Cold Case lösen?

    Stunde um Stunde ist mein erster Thriller der Autorin Candice Fox. Fox hat einen einnehmenden Schreibstil, der durch raffinierte Wechsel in den Perspektiven Schlag auf Schlag geht. Wir erleben den Thriller aus drei Perspektiven:
    - Charlie Hoskins, der mit Lynette Lamb den Cold Case bearbeitet
    - Saksia Ferboden, die den Fall der Geiselnahme leitet
    - Gary Bendigo, eine Geisel von Ryan und Elsie Delaney
    Mich konnten alle Perspektiven gleichermaßen unterhalten und die Wechsel wurden so geschickt eingefädelt, dass ich jedesmal gespannt auf den nächsten Abschnitt war.
    Das Ermittlerteam um Hoskins und Lamb konnte mich zudem überzeugen, weil wir die Ecken und Kanten beider Charaktere gezeigt bekommen, dies macht beide nahbar und sympathisch und lässt mich auf weitere Bücher mit den beiden hoffen.

    Inhaltlich konnte mich Stunde um Stunde komplett einnehmen und wirkt auch nachhaltig nach, da das Thema einen zum Nachdenken anregt und die Charaktere nicht nur schwarz-weiß gezeichnet sind. Dabei konnte Fox alle Erzählstränge geschickt zusammenführen und ein rundes Gesamtwerk präsentieren, dass von der ersten bis zur letzten Seite spannend war.

    Auch wenn manche Aspekte vielleicht zu einfach gelöst erscheinen, konnte dies meine Lesefreude nicht mindern, sodass ich
    Stunde um Stunde uneingeschränkt empfehlen kann.


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  • Die dramatische Verzweiflung von Eltern – ein realistischer Plot?


    Das Cover in Schwarz und Rot zeigt eine zerbrochene, wohl Blut verschüttende Ampulle neben weiteren aufgereihten, mit roter Flüssigkeit gefüllten Ampullen– eine doch düstere Atmosphäre passend herauf beschwörend. Denn als wichtiger Tatort sticht das Labor 21 im Hertzberg-Davis Institut für Forensische Forschung in Los Angeles heraus, denn in diesem Labor lagern viele Proben, auch sogenannte One-Shots, die für die Aufklärung wichtiger Fälle existenziell sind. Man hat also nur eine einzige Chance für die Auswertung der Probe zur möglichen polizeilichen Aufklärung, danach ist alles verloren. Ein Cold-Case, aufgeklärt in 24 Stunden, bildet den spannenden Rahmen zur Vorstellung von Undercover-Detective Charlie Hoskins und der frischgebackenen Polizistin Lynette Lamb. Das verzweifelte Ehepaar Delaney, Geiselnehmer von 3 Personen, zerstört zunächst alle zwei Stunden eine solche einzigartige Probe, wenn man nicht ihr seit zwei Jahren vermisstes Kind findet. Im Verlaufe dieses Geiseldramas kommt es zu Verletzten und Getöteten, bei denen die Einsatzkräfte vor Ort der Polizeichefin kräftig in den Rücken fallen, während sich der enttarnte Undercover-Agent Charly Hoskins und die noch vor Dienstantritt geschasste Polizistin Lamb auf die Suche nach diesem Kind machen. Stunde um Stunde werden nun unwiederbringliche Beweise anderer ungeklärter Fälle im Labor vernichtet. Die beiden Hauptcharaktere ermitteln unter Zeitdruck aus unterschiedlichen Motiven: Charlys Proben aus 5-jähriger Undercover-Arbeit über eine äußerst kriminelle Rockerbande drohen auch die Vernichtung im Labor 21, Lynette möchte als Polizistin bei der LAPD eingestellt werden. Die zwei Handlungsstränge das Schicksal des vermissten Kindes Tilly und das Geiseldrama betreffend werden durch drei Erzählperspektiven aufgelockert: Sicht der Geiseln und Geiselnehmer, der Polizei rund um die Geiselnahme, während Charles Rückblicken und beider Suche nach Beweismitteln. Besonders die originellen, sympathischen Charaktere rund um Charly wie sein Kumpel Surge oder seine große Schwester begeistern wie auch die kreativen Dialoge im ganzen Krimi. Es entwickeln sich dramatische Ereignisse mit einigen Cliffhangern, auch in etlichen, vielleicht zu vielen Nebenschauplätzen, mit einem ebensolch überraschenden Ende. Für unrealistisch halte ich die Aufklärung eines solchen Cold Cases innerhalb von 24 Stunden. Die Polizeiarbeit mit ihren ungenügenden Ermittlungsmethoden sowie deren Loyalität gegenüber der Vorgesetzten sorgen in ihrer Beschreibung für Nachdenklichkeit.


    Insgesamt ist das kreative Setting, die verschiedenen Charaktere, der Plot vielfältig gelungen.

  • Spannung ohne mitreißend zu sein


    Von der Autorin Candice Fox habe ich schon einiges gelesen. Im Vergleich insbesondere mit den beiden vorher erschienenen Trilogien, erscheint dieses Buch leider eher mittelmäßig.


    Die Grundidee der Geschichte hat mir gut gefallen und der Klappentext hat mir Hoffnung auf eine mitreißende Story gemacht. Leider wirkt die Geschichte auf mich überfrachtet mit zu vielen Einzelsträngen, die schließlich eher gezwungenermaßen zusammen geführt werden und auffälligen Persönlichkeiten, die alle stark und unbeirrbar sind, aber einen (kleinen) Makel haben. Die Hauptfiguren der Ermittlung Detective Charlie Hoskins, der gerade aus einer missglückten Undercover- Mission zurückgekehrt ist, Lynette Lamp, die an ihrem ersten Tag als Polizistin gefeuert wurde und Chief Saskia Ferboden werden zwar hinsichtlich ihres Charakters beschrieben, sie sind für mich jedoch nicht real geworden, so dass ich schlicht nicht um sie gebangt habe. Das Buch ist zweifellos spannend, jedoch habe ich diese Spannung eher distanziert wahrgenommen- ich konnte das Buch auch problemlos während des intensiven Spannungsbogens weglegen. Etwas Vergleichbares ist mir bei den beiden Trilogien nicht passiert.


    Hier habe ich lediglich einen überwiegend realistischen und solide aufgebauten Thriller vorgefunden, der eine spannende Unterhaltung bietet, gekonnt geschrieben ist und einige Überraschungen bereithält. Die Leserstimmen, die den Leser erinnern wollen „auch mal Luft zu holen“, haben eine Erwartungshaltung bei mir geweckt, die nicht erfüllt wurde.

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  • Zwei Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden ihrer Tochter Tilly gehen Ryan und Elsie Delaney einen drastischen Schritt: Sie dringen in das forensische LAPD-Labor ein, nehmen Geiseln und stellen ein Ultimatum: Wird Tilly nicht gefunden, zerstören sie Beweise anderer ungelöster Fälle. Detective Charlie Hoskins und Polizeibeamtin Lynette Lamb nehmen die Ermittlungen auf…


    „Stunde um Stunde“ ist ein Thriller von Candice Fox.


    Meine Meinung:

    Der Aufbau ist klar und durchdacht. Das Buch ist in 36 Kapitel untergliedert, an die sich ein Epilog anschließt. Es beginnt mit zwei Abschnitten, die man als eine Art Prolog einordnen könnte. Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven. Die Handlung spielt in den USA.


    Die Sprache wirkt durchaus authentisch und anschaulich, bisweilen jedoch etwas vulgär. Stilistisch ist der Thriller abwechslungsreich. Beispielsweise werden mehrfach reine Dialoge eingeschoben. Gut gefallen hat mir der spezielle Humor, der immer wieder durchblitzt.


    Die Figuren sind auch bei diesem Thriller der Autorin gelungen. Die Charaktere erscheinen lebensecht, sind zugleich reizvoll und mit viel psychologischer Tiefe ausgestaltet. Wie schon bei früheren Büchern von Candice Fox sind einige Figuren ungewöhnlich und etwas speziell. Für mich liegt darin eine der Stärken des Thrillers.


    Die Grundidee der Geschichte hat mich diesmal nicht auf Anhieb begeistert, aber trotzdem neugierig gemacht. Dass es um einen Cold Case und insbesondere um das Verschwinden eines Mädchens geht, ist zwar im Vergleich zu den anderen Thrillern der Autorin kein sehr kreatives Thema. Dennoch hat mich der Inhalt auch diesmal nicht enttäuscht.


    Auf rund 470 Seiten bleibt die Geschichte temporeich, fast durchgängig spannend und unterhaltsam. Wendungen und überraschende Entwicklungen machen sie kurzweilig. Auch die Auflösung hat für mich gepasst.


    Das Cover mit den genretypischen Farben ist durchaus originell, was das Motiv angeht. Leider spricht es mich trotzdem nicht an. Der deutsche Titel ist sehr frei aus dem englischsprachigen Original („Fire with Fire“) übersetzt, aber inhaltlich in Ordnung.


    Mein Fazit:

    Mit „Stunde um Stunde“ hat Candice Fox erneut einen überzeugenden Thriller abgeliefert. Obwohl es nicht mein Lieblingsbuch geworden ist, halte ich die neue Geschichte für definitiv empfehlenswert.


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  • Habe mehr erwartet


    Vor etwa zwei Jahren ist die kleine Tilly Delaney spurlos verschwunden. Das LAPD hat ihren Fall mittlerweile zu den Akten gelegt. Tillys Eltern können die Untätigkeit des LAPDs einfach nicht fassen. Aus purer Verzweifelung dringen sie in das forensische Labor ein und stellen der Polizei ein Ultimatum. Das LAPD soll endlich ihre Tochter finden oder es werden Stunde um Stunde Spuren aus anderen ungeklärten Fällen zerstört.

    Anfangs war ich sehr begeistert, es fing stark und spannend an. Die Idee zur Story, dem LAPD ein Ultimatum zu setzen, fand ich sehr toll, doch leider fand ich die Umsetzung nicht ganz so gut. Nach dem Klappentext habe ich hier ehrlich gesagt mehr erwartet. Doch nach dem starken Beginn wurde es recht langatmig. Die Autorin hat sich hier ein wenig in Unwichtigkeiten verloren.

    Die Handlung wurde aus sich abwechselnden Perspektiven erzählt. Das hat zwar für Spannung und Abwechslung gesorgt, doch leider waren die Wechsel teilweise so abrupt, dass es mich in meinem Lesefluss gestört hat und ich mich immer erst wieder neu einfinden musste.

    Die Protagonisten waren durchaus interessant und in ihrer Persönlichkeit auch sehr eigen. Mit ihnen identifizieren bzw. eine Bindung zu ihnen aufbauen konnte ich leider nicht. Sie waren mir mit ihrem eigenen Willen etwas "zu drüber". Außerdem kamen recht viele Charaktere vor und durch die abrupten Perspektivwechsel habe ich zwischenzeitlich immer wieder den Überblick verloren.

    Mein Fazit:

    Nach dem tollen Klappentext habe ich hier ehrlich gesagt mehr erwartet. Nach einem starken Beginn wurde es aber leider etwas langatmig und die tolle Idee nicht ganz so gut umgesetzt.


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