Ana Galana - Das Geheimnis der Zigarrenkönigin

  • Eine eher durchschnittliche Liebesgeschichte in einer beeindruckenden Darstellung des historischen Kubas und der Lebensumstände der Sklaven - Durchaus unterhaltsam, hat mich aber mit den Gefühlen nicht abgeholt


    Der Inhalt (Klappentext):

    Zitat

    Kuba 1867: Findet eine junge Zigarrendreherin ihre Wurzeln und die Liebe oder zerstört die Revolution ihre Träume?


    Auf der Suche nach ihrem Vater verlässt die 16-jährige Anna im Jahre 1867 ihre Heimatstadt Bremen und heuert als Matrose verkleidet an Bord eines Schiffes Richtung Neue Welt an. Die junge Zigarrendreherin landet auf Kuba, wo sie vom Manufakturinhaber Hoffmann in Obhut genommen wird.


    Dort begegnet sie dem ehemaligen Sklaven Luca. Zwischen den beiden entbrennt heftige Leidenschaft. Doch unüberwindbare Gräben liegen zwischen ihren Welten.


    Meine Bewertung:

    Gefallen hat mir am Roman die historische Darstellung Kubas und der Lebenssituation der Sklaven. Anschaulich wird vermittelt, dass ein schwarzes Menschenleben dort und damals rein gar nichts zählte, weil Nachschub billig zu haben war. Dies halte ich für einen wichtigen Beitrag, weil man sich nach meiner Meinung falsche Vorstellung von den damaligen Lebensumständen macht. Es zeigt sich, dass man sie sich gar nicht genug negativ vorstellen kann. Die Realität war schlimmer. Die Geschichte von Anna lässt sich gut verfolgen und flüssig lesen.


    Nicht gefallen am Roman hat mir die eindimensionale Darstellung der Figuren. "Der Böse" ist schnell identifiziert und in allem, was er tut, ist er abscheulich. Auf dem Klappentext klingt die Hauptfigur Anna couragiert. Aber eigentlich stolpert sie in die Handlung hinein und der Zufall spielt mir eine zu große Rolle in der Geschichte. Ich mochte zudem nicht die magischen Elemente. Richtig gestört hat mich die Naivität der Hauptfigur, dass sie einfach nicht schlau geworden ist. Die Liebesbeziehung war mir zu verbissen, zu pathetisch und zu unbedacht für die damalige Situation. Die Sprache fand ich zu bemüht. Was die Wortwahl betrifft, war dies wenig aufdringlich. Mehr gestört hat mich dagegen, dass Szenen der Handlung mit zu vielen Details aus dem unmittelbaren Hintergrund beschrieben wurden.


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