Arabella Meran - Im Takt ihrer Träume

  • Johanna Osterkamp und ihr allergrößter Traum

    Nach ihrem Debütroman „Das Lachen der Pinguine“ hat Arabella Meran nun ihr neustes Werk „Im Takt ihrer Träume“, dass im Oktober 2023 bei Tinte & Feder by Amazon Distribution erschienen ist, vorgelegt. Leider muss ich gestehen, dass weder die Autorin kenne, noch ihr Buch (vom Titel war es mir bekannt) gelesen hatte, aber das hat meine Neugierde umso mehr geweckt. Das Buchcover und der dazugehörige Klapptext waren quasi die berühmten I-Tüpfelchen, die mich dazu bewogen haben, diesen Roman zu lesen und so startete ich meine Reise nach Wien.


    Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin hat mich mehr als nur angenehm überrascht. Dazu gesellte sich der bildhafte Erzählstil, der mich ab der ersten Seite in die Geschichte der Johanna Osterkamp ein- und abtauchen ließ. Hinzu kam die atemberaubende Kulisse Wiens und deren Opernhäuser. Sie wurden nicht nur brillant eingefangen, sondern auch eindrucksvoll wiedergegeben. Ein Highlight für mein Kopfkino. Was jetzt noch zu einer gelungenen Geschichte fehlt sind die Charaktere und auch hier ein großes Kompliment, wie Arabella Meran sie dargestellt hat. Manchmal hatte ich den Eindruck, sie würde all diese Personen persönlich kennen, so reell wurden hat sie sie wiedergegeben.


    Die Handlung erzählt den steinernen Weg der Dirigentin Johanna Osterkamp, die nur ihren großen Traum verwirklichen möchte: sie will in der dominanten Dirigentenwelt, die von Männern beherrscht wird, endlich Fuß fassen und beweisen, dass eine Frau genauso gut den Job machen kann wie ein Mann. Leicht wird es nicht, denn es hagelt Absagen um Absagen, bis Johanna einen Trick anwendet. Sie gibt sich als Johann Osterkamp aus und erhält prompt den begehrten Job. Ihr Doppelleben ist eine reine Tortur und jeden Tag muss sie bangen, nicht entdeckt zu werden. Ihr Kollege Eduardo macht die Situation nicht leichter, denn die beiden verbringen eine leidenschaftliche Nacht zusammen, die für Johanna (Johann) Folgen hat. Wie wird sie sich entscheiden? Kind oder Karriere? Was bedeutet das für Eduardo und sie? Wird es eine gemeinsame Zukunft für sie geben?



    Arabella Meran hat nicht nur einen wundervollen Roman über die Schwierigkeiten einer jungen Dirigentin geschrieben, nein, sie nimmt ihre Leserschaft mit in die Welt der Oper und deren Musik. Sie beschreibt so einfühlsam und einzigartig die einzelnen Aufführungen, dass man das Gefühl hat, man säße selbst mitten im Geschehen. Ihre Hauptfigur Johanna hat sie als taffe und mutige junge Frau beschrieben, deren Weg ich sehr gerne gefolgt bin. Eindrucksvoll schildert sie die Hürde, die Johanna auf sich genommen hat, nur um einmal als Dirigentin zu arbeiten. Während des Lesens spürte ich auch, mit wieviel Herzblut die Autorin diesen Roman geschrieben hat. Dank der zahlreichen Recherchen über die damalige Zeit der Opern und Künstler konnte Arabella Meran eine fiktive Geschichte mit einem wahren Hintergrund schreiben, die schon fast den Eindruck machte, dass sie sich so abgespielt haben könnte. Leider ist dem nicht so. Zwar haben sich die Zeiten ein wenig geändert, aber Frauen in der Dirigentenwelt zu finden, hat leider immer noch ein Seltenheitswert.


    Da ich mich in der Welt der Klassischen Musik überhaupt nicht auskenne, danke ich dem historischen Anhang, der sich im letzten Teil des Buches befand. So konnte ich mich ein wenig in die Materie einlesen und fand sehr wichtige Informationen über die Künstler und ihren Werken.


    Auch das wienerische Wörterbuch fand ich sehr interessant!



    Für mich war der Roman eine sehr berührende und musikalische Zeitreise in die Welt der Dirigenten und Opern. Note für Note – Ton für Ton wurde ich durch die Geschichte getragen.


    5 von 5 Sternen und ein Muss für alle Leser, die historische Romane lieben. Vielleicht auch für diejenigen, die mehr über die Opernwelt erfahren möchten.


    P.S: Dies war garantiert nicht mein letztes Buch von Arabella Meran! Ich freue mich auf weitere Werke von ihr!

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