• Klappentext

    König Iasos von Arkadien will einen Sohn und Erben. Er lässt seine Tochter Atalanta in der Wildnis aussetzen. Eine Bärin zieht das Mädchen auf, und Atalanta wird stark und wild, schneller und ausdauernder als jeder Krieger. Artemis, die jungfräuliche Göttin der Jagd, beschützt sie und schärft ihr ein, sich vor Männern in Acht zu nehmen. Doch Atalanta verliebt sich und geht mit den Argonauten auf Fahrt. Mit dem gestohlenen Goldenen Vlies und der tödlichen Medea an Bord segelt Atalanta zurück nach Arkadien. Sie ist entschlossen, ihren Platz in der Welt zu finden, wo sie lieben und sie selbst sein kann.


    Über die Autorin

    Jennifer Saint begeisterte sich schon als Kind für die griechische Mythologie, und während ihres Studiums der Altphilologie am King's College in London hat sie ihre Liebe zu den antiken Sagen vertieft. Als Englischlehrerin versucht sie die Faszination für Geschichten aller Art und die reiche Erzähltradition seit Homer zu vermitteln. Jeder Erzähler hat die antiken Stoffe für sich neu interpretiert. Jennifer Saint stellt die weibliche Heldin in den Mittelpunkt.


    Mein persönliches Fazit

    Ich liebe Romane, in der die griechische Mythologie aus neuen Perspektiven erzählt wird. Mit Atalanta hat die Autorin zudem eine weniger bekannte Figur gewählt. Leider hat mich das Buch nicht begeistern können. Irgendwie fehlte mir all das, was der Klappentext versprochen hat. Eine schlagfertige Heldin, eine feministische Neuerzählung, Spannung, Abenteuer. Stattdessen plätschert die Geschichte eher langsam vor sich hin, es wollte einfach kaum richtige Spannung aufkommen. Mir fehlte hier eine neue Erzählweise, andere Perspektiven auf eine alte Sage. Dazu kommt, dass ich Atalanta furchtbar unsympathisch dargestellt finde. Der immer wiederkehrende Hinweis auf ihre überragenden Fähigkeiten nervte mich zusehends. Auch das Ende hat dann nicht unbedingt dazu beigetragen, mir die Figur näher zu bringen.

    Es bleibt für mich eine nett zu lesende Neuerzählung einer alten Sage.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Jennifer Saint - Atalanta / Atalanta“ zu „Jennifer Saint - Atalanta“ geändert.
  • Ein historischer Roman mit einer Heldin der griechischen Mythologie im Mittelpunkt.


    Der Mythos von Atalante oder Atalanta erzählt von einer weiblichen Figur, die von den Griechen aufgrund ihres Mutes und ihrer militärischen Fähigkeiten bewundert wurde. Sie, eine starke und eigenständige, wunderschöne Jägerin, die aufgrund ihrer großen Leidenschaft für die Natur und die Jagd ihr Leben der Göttin Artemis, der Schutzgöttin der Jagd, widmet und sie in allem imitiert. Sie ist im Roman auch die Frau, die den Kampf und das Abenteuer liebt. Hier ist sie die einzige Frau, die an der gefährlichen Expedition von Jason und den Argonauten teilnimmt. Allerdings wird sie erst wirklich berühmt durch ihre Teilnahme an der dramatischen kalydonischen Eberjagd. Die Mythologie besagt, dass die anderen Jäger sich weigern, sie mitzunehmen. Aber der Held Meleagros erlaubte der Frau, sich der Gruppe anzuschließen. Sie schießt als erste den verletzenden Pfeil auf den Eber ab, doch seine Onkel halten sie trotz ihres Mutes ihrer immer noch nicht für würdig. Sie ist auch das Sinnbild einer fähigen, selbstbestimmten Frau, die schließlich in Ungnade fällt, weil sie sich verliebt. In der griechischen Mythologie gibt es die Sage um ihre Jungfräulichkeit. Sie will nur heiraten, wenn sie in einem Wettlauf besiegt wird. Doch sie bückt sich im Lauf, um einen von Hippomenes fallen gelassenen Apfel aufzuheben. Das Orakel jedoch prophezeite bei ihrer Geburt, dass sie sich in ein Tier verwandeln würde, sollte sie jemals heiraten.


    Die Naturbeschreibungen des Waldes, die faszinierende Reisebeschreibung nach Kolchis inmitten den Argonauten zwischen bekannten Helden wie z.B. Herkules oder Medea – über allem thront die Botschaft: Lass dich nicht durch Männer unterkriegen. Durch den bildhaften Schreibstil hier wird die ansonsten "trockene" griechische Mythologie äußerst lebendig und voller Magie. Für Fans der griechischen Mythologie und Fantasy auf jeden Fall zu empfehlen.

  • Ich wollte Jennifer Saints Roman "Atalanta" wirklich so gerne mögen, wurde in meinen Erwartungen aber leider enttäuscht.

    Der Aufhänger der Geschichte ist wirklich vielversprechend und hat mein Interesse geweckt, so wird die toughe Atalanta - nachdem sie von ihrem Vater als Baby ausgesetzt wurde, zunächst von einer Bärin großgezogen wurde, bis sie in Artemis Obhut genommen wurde und den Schwur leistete, niemals zu heiraten - von eben jener Königin in das Abenteuer gesandt, zusammen mit anderen männlichen Helden Griechenlands den Argonauten beizutreten.

    Dass sie als Frau nie ernst genommen wurde, aber sich stets ihren Weg an den Männern vorbeigekämpft hat, fand ich wirklich super! Dennoch habe ich leider keinen Draht zu der Protagonistin finden können. Generell hatte ich meist das Gefühl, Handlungen werden einfach nur abgehandelt, damit viel passiert; aber so richtig in die Geschichte konnte ich dadurch nie kommen. Lieber weniger Szenen, aber diese dann detaillierter und spannender gestalten.

    An sich ein ganz gutes Buch für zwischendurch, würde es aber nicht nochmal lesen; musste mich teils schon aufrappeln, wieder weiterzulesen.

  • Unbekannte Sage - neu erzählt


    Ein sehr schönes Retelling einer eher unbekannten Sage - zumindest in Teilen. Obwohl ich mich in griechischer Mythologie als ziemlich bewandert einschätzen würde, kann ich mich nicht erinnern, in Verbindung mit den Argonauten von ihr gehört zu haben. Dass sie eine "gefallene" Gefährtin von Artemis war und die Sache mit dem Wettlauf und den Äpfeln war so ziemlich das Einzige, was mir halbwegs bekannt vorkam.

    Das hat es zum Großteil zu einer sehr spannenden Erzählung gemacht, dennoch gab es ein paar Längen und für meinen Geschmack eindeutig zuviele Wiederholungen. Zwar ist Atalanta eine sehr kluge und sympathische Frau, die ich gerne kennengelernt habe, aber dadurch, dass sie immer wieder- und wiederholen musste, wie toll sie ist, kam sie auch ziemlich versnobt rüber.

    Auch sonst gibt es viele Namen, die man wiedererkennen kann (z.B. Jason und Medea, Herakles oder auch Peleus). Leider beschränkt sich auch bei ihnen die Erwähnung immer wieder auf bestimmte Eigenschaften, die unermüdlich wiederholt werden, als wäre das der einzige Teil ihrer Persönlichkeit. Das ist sicherlich für die Geschichte gewollt, um sie von Atalanta abzuheben, machte die Lektüre für mich aber etwas zäher, als ich es mir gewünscht hätte.

  • Atalanta wird direkt nach ihrer Geburt von ihrem Vater ausgesetzt, eine Bärenmutter zieht sie zusammen mit ihrem Nachwuchs auf, schließlich wird sie von Artemis, der Göttin der Jagd, aufgenommen.


    Atalanta entwickelt sich zu einer starken und talentierten Jägerin, die schneller als jeder andere laufen kann, so dass Artemis sie schließlich ausschickt, sich zu ihren Ehren den Argonauten anzuschließen. Diese sind zwar zunächst gar nicht davon angetan, eine Frau in ihren Reihen aufzunehmen, entschließen sich aber dann doch dazu.


    Die Argonautensaga ist sicher den meisten zumindest in Grundzügen bekannt. Sie nimmt in diesem Roman einen großen Part ein, aber auch Atalantas Leben vor- und nachher wird erzählt. Die Autorin lässt dabei die Protagonistin selbst in Ich-Form erzählen, was der Geschichte guttut. Atalanta kommt mir trotzdem nicht so nahe, wie ich es mir gewünscht hätte, ihre Gedankengänge und Gefühle kann ich zwar verstehen, aber nicht immer nachempfinden. Das ist aber etwas, was vielen Romanen, die sie sich mit mythologischen Charakteren befassen, eigen ist, erzählt werden keine „normalen“ Leben, so dass man sich nicht unbedingt mit den Charakteren identifizieren kann.


    Atalantas Leben ist interessant, und auch immer wieder spannend. Artemis hat Atalanta zudem eine Bedingung gestellt. Schon vorher hat man erlebt, was Artemis von Männern hält, und wie sie mit Gefährtinnen umgeht, die Männern näher gekommen sind, egal ob gewollt oder, meist, ungewollt. Atalanta also soll die Finger von Männern lassen, gar nicht so einfach, wenn man auf einem Schiff voller Männer unterwegs ist, und darunter auch welche sind, die man mag. Dass Atalanta mit so vielen Helden unterwegs ist, und sich behaupten kann, gibt dem Roman einen feministischen Touch.


    Atalantas Name sagte mit erst einmal nichts, obwohl ich natürlich die Argonautensaga kenne, jetzt, nach dem Lesen, werde ich ihn wohl nie wieder vergessen. Ich habe während des Lesens viel gegoogelt, vor allem auch die anderen Argonauten, die Autorin erwähnt eine ganze Reihe, aber natürlich auch Atalanta. Der Autorin ist es in meinen Augen gut gelungen, die mythologischen Geschichten zu verarbeiten und atmosphärisch umzusetzen. Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen.


    Atalanta – ein Name, der nun in meinem Wissen um die griechische Mythologie seinen Platz gefunden hat. Der Roman ist atmosphärisch erzählt, und auch wenn mir die Protagonistin nicht so nahe gekommen ist, wie ich es erhofft habe, habe ich ihr Leben interessiert begleitet und den Roman gerne gelesen.