Patrick Barkham - The Swimmer: The Wild Life of Roger Deakin

Roger Deakin (11 Februar 1943 – 19 August 2006) gilt als einer der Begründer des Wild Swimming in Großbritannien, dem Schwimmen in offenen Gewässern wie Seen und Flüssen, aber auch kleinen Teichen oder Bächen. Sein Buch Waterlog, die Beschreibung wie er Großbritannien in den unterschiedlichsten Wasserwegen durchquert, gilt als eines der wichtigsten Bücher zu diesem Thema.

Ich kannte Roger Deakin nur als den Schwimmer aus seinem Buch und wusste wenig über das Leben, das er führte, bevor er sein Haus, die Walnut Tree Farm kaufte. Patrick Barkham zeichnet ein ganz anderes Bild als das bisher bekannte. Dabei kommen nicht nur Roger Deakin, sondern auch seine Wegbegleiter zu Wort und mehr als einmal weichen die Eindrücke stark voneinander ab. Wo Roger Deakin sich als Pionier sieht, reden Freunde von Egoismus und Chaos. Anfangs hat mich dieser Unterschied gestört und ich war mir nicht sicher, was ich nicht nur von Deakin, sondern auch von den Menschen in seinem Umfeld halten sollte. Denn es wirkte so, dass niemand mit Roger Deakin über sein Handeln gesprochen hatte, aber sehr wohl über ihn.

Aber so einfach war es nicht, denn rückblickend sieht man die Dinge immer anders als in der jeweiligen Situation selbst. Anfangs habe ich mehr über die Zeit erfahren, in der Roger Deakin lebte, als über den Mann selbst. Erst als er in sein Traumhaus zog, gewann seine Geschichte m ehr Struktur, nicht aber sein Leben. Denn die Walnut Tree Farm ist eine Ruine, deren Renovierung ihn an seine Grenzen bringt. Und nicht nur ihn, sondern auch seine Familie. Nicht nur die Beziehung zur Mutter seines Sohnes zerbricht, sondern auch die Beziehung zu jeder anderen Frau und viele Freundschaften. Auf mich macht er den Eindruck eines Menschen, der am liebsten alleine ist, aber auch nicht alleine sein kann. Er erwartet viel von den Menschen in seinem Umfeld, ohne das geben zu vollen, was er von ihnen erwartet.

Tatsächlich war ich anfangs ein wenig enttäuscht, so wenig über den Schwimmer zu erfahren, der der Biografie ihren Namen gegeben hat. Ich habe dafür vieles über den Menschen erfahren. Aber wie Waterlog auch hat mir bei diesem Buch etwas gefehlt, das ich noch nicht benennen kann.

Eine deutsche Ausgabe ist noch nicht erschienen.