Richard Brox - Kein Dach über dem Leben

Inhaltsangabe:

Richard Brox beschreibt, wie es zu seiner Obdachlosigkeit kam und wie es ist, als Obdachloser in Deutschland zu leben. Bekannt wurde er in der Szene durch eine Webseite, die anderen Obdachlosen darüber Auskunft gibt, wo die besten Quartiere zu finden sind und unter welchen Bedingungen man dort übernachten darf.

Meine Meinung:

Dieses Buch beschrieb detailliert das Leben des Autors als Obdachloser auf Deutschlands Straßen. Man "begleitet" ihn quasi bei seinem Leben. Ich baute sehr schnell einen Bezug zu dem Protagonisten auf. Das Buch las sich sehr spannend, machte betroffen ohne niederzuschlagen. Der Autor blieb das ganze Buch über er selbst, ohne drastisch anzuklagen. Er blieb sachlich. Das Buch war intelligent aufgebaut und ist in gutem Schriftdeutsch geschrieben.

Das Buch räumt mit Vorurteilen auf und klärt auf, warum es in Deutschland möglich ist, keine Sozialleistungen zu erhalten. Und warum es für Obdachlose schwierig ist, in Heimen für Obdachlose Unterschlupf zu finden. Und wie demütigend man dort häufig behandelt wird, weshalb viele Obdachlose einen Platz auf der Straße bevorzugen.

Nach der Lektüre bin ich mit ganz anderen Augen durch die Straßen gegangen und habe wesentlich häufiger gespendet als zuvor, da mir durch das Buch klar wurde, dass es nicht stimmt, dass in Deutschland niemand hungern muss.

Zuvor hatte ich das Buch "Streetkid" von Jimmy Kelly gelesen. Das Buch vervollständigte das Bild vom Leben auf deutschen Straßen.