Meike Stoverock - Tod im Museum

  • Band 2 der Tier-Fantasy Krimireihe um Skarabäus Lampe


    Klappentext


    Überraschend stirbt der Vater von Skarabäus Lampe, ein bekannter Archäologe. Als es bei der Trauerfeier im Museum einen zweiten Toten gibt, ist das Misstrauen des Detektivs geweckt. Einmal mehr muss er ermitteln. Unterdessen wird die Stadt von einer Welle sozialer Aufwallung und Wut erfasst…


    Es gibt Unruhen! Nach einem Ausbruch der gefürchteten Arbeiterkrankheit und ausbleibender Hilfe vom Magistrat, gehen die Armen auf die Straße. Eine Welle der Wut, die Straßenbarrikaden, brennende Dreischnecks und fliegendes Gemüse mit sich führt, rollt durch Überstadt. Als der Vater von Skarabäus Lampe, berühmter Archäologe und Ehrenbürger der Stadt, plötzlich stirbt, ist der Detektiv nach Jahren der Entfremdung völlig überfordert. Er wird jäh aus seiner Gefühlsverwirrung gerissen, als auf der Trauerfeier zu Ehren seines Vaters der Vorsitzende der Archäologischen Gesellschaft während seiner Rede ebenfalls vor aller Augen stirbt. Der Detektiv lässt das Museum abriegeln und beginnt mit der Spurensuche.


    Meine Meinung


    Ich war sehr gespannt auf den neuen Fall mit Skarabäus Lampe, dem tierischen Detektiv á la Sherlock Holmes. Das Setting ist zwar hier fiktiv und nicht in London angesiedelt, aber es gibt schon so kleine Details, die an die Figur von Arthur Conan Doyle erinnern.

    Wie man auf dem Cover schon sieht sind die Charaktere hier alle in Tiergestalt, aber mit ganz normalen menschlichen Eigenschaften - wobei sie schon ihre Eigenheiten haben. Vor allem bei den Fischen fällt das auf, die zwar auf dem Land leben können, aber zuhause ihre Aquarien stehen haben, in denen sie ihren Bezug zum Wasser ausleben können; an der Luft allerdings auch Hilfsmittel haben um zu atmen.

    Diese ganze Idee fand ich sehr cool und ich hab auch schon sehr lange nichts mehr in der Richtung gelesen. Oftmals sind ja Tiere dabei, auch sprechende Tiere, aber dass eine Geschichte in dem Sinn aufgebaut ist, kenne ich eigentlich sehr wenig.

    Ein bisschen hat mir hier gerade dieser Charme der tierischen Gesellschaft gefehlt, wie es im ersten Band immer so schön beschrieben wurde. Vielleicht, weil das Setting hier sehr auf einen einzigen Schauplatz fokussiert war.


    Vielleicht empfand ich es deshalb auch anfangs etwas zäh bzw. hatte das Gefühl, dass es nicht so gut vorwärts geht.

    Es gibt Unruhen in Überstadt, weil es um die Arbeiterviertel extrem schlecht bestellt ist. Das Geld ist knapp, die Kosten allgemein zu hoch und Krankheiten greifen um sich. Im Gegenzug beschließt der Stadtrat allerdings keine Hilfe, sondern möchte ein neues Museumsportal sponsern: was natürlich einen Aufruhr und Demonstrationen auslöst.

    Das alles bleibt allerdings erstmal zurück, denn der Detektiv Skarabäus Lampe muss mit dem plötzlichen Tod seines Vaters klarkommen. Als bei der Gedenkfeier im Museum auch noch ein weiterer, hochrangiger Kollege stirbt, ist klar, dass da mehr dahintersteckt!


    Es dauert also etwas, bis die Ermittlungen in Gang kommen - ich hatte das Gefühl, dass erst so richtig Spannung ab der Hälfte der Geschichte aufkam. Ich musste dann auch ein bisschen an die Agatha Christie Krimis denken, die auch oft eine längere Vorlaufzeit haben, aber dennoch hat es mich hier anfangs einfach nicht so mitreißen können.


    Im Nachhinein ist klar, warum es so aufgebaut wurde, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass etwas aufgelockert gewesen wäre. Gerade der Witz aus Band 1 hat mir auch ein bisschen gefehlt, denn da waren eindeutig mehr Momente zum Schmunzeln dabei.

    Interessant fand ich wieder die Fähigkeit von Lampe, Gerüche in Farben zu sehen. Dieses Detail hilft hier wieder sehr, um dem Mörder auf die Spur zu kommen.


    Und natürlich ist auch wieder der Straßenkater Teddy mit von der Partie. Auch wenn er mir immer noch etwas fern bleibt, hab ich ihn ins Herz geschlossen in seiner eigenwilligen und selbst bestimmten Art. Als Partner von Lampe ist er immer erpicht zu helfen, auch wenn viele ihn wegen seines Alters nicht ernst nehmen - was ja auch oftmals Vorteile bringt.

    Einige gesellschaftliche Probleme werden hier auch integriert - neben der Spaltung zwischen Arm und Reich fließen noch andere zwischendurch ein und am Ende auch ein wichtiges Thema, mit dem wir schon sehr lange kämpfen müssen. Dazu kann ich aber nichts verraten ;)


    Insgesamt war es durchaus unterhaltsam und die unterschiedlichen Figuren, die hier eine Rolle spielen, waren auch interessant, aber es konnte mich einfach nicht so mitnehmen und begeistern wie der erste Band.


    Mein Fazit: 3 Sterne


    Weltenwanderer