Roslyn Sinclair - Wie Frau eine Anwältin verführt

  • Erotik und Humor – eine nette prickelnde Mischung


    Worum es geht:

    Diana, eine sehr erfolgreiche Anwältin und eine Eiskönigin mit einem großen Verschleiß an Assistentinnen. In ihrem Privatleben läuft es allerdings gerade nicht so gut. Um ihre Ehe mit ihrem 2. Mann John steht es nicht so gut.

    Dann bewirbt sich Laurie als neue Assistentin bei ihr. Trotz ihrer pinken Haare, die schon allein eigentlich ein klares Ausschlusskriterium wären, kann Laurie Diana mit ihrer selbstbewussten Art überzeugen. Diana gibt ihr eine Chance, wenn sie auch eigentlich nicht viel von Laurie erwartet.


    In Laurie steckt auf alle Fälle mehr, als man auf den ersten Blick erwarten würde. Diana bemerkt, dass sie sich zu Laurie, einer Frau!, hingezogen fühlt. Die beiden beginnen eine Affäre. Hierbei ist gerade Laurie diejenige, die Diana dominiert. Diana kann sich der Dominanz und der Anziehung von Laurie einfach nicht widersetzten.


    Dieser Roman ist als humorvoller Roman zu verstehen. Ich habe sehr viel gelacht. Die dominante Art von Laurie darf man hier nicht ernst nehmen. Gerade was Diana, die selber nicht glauben kann, welche Macht Laurie über sie hat, dabei denkt, ist wirklich zum Totlachen. Dabei gibt es hinreichende erotische und prickelnde Szenen. Roslyn Sinclair hat hier so ihren eigenen Humor, den ich schon in ihrem ersten, auf deutsch erschienen Buch The Lily and the Crown zu schätzen gewusst habe.

    Ich mag einfach Roslyn Siclairs Schreibstil. Bitte mehr davon.

  • Man kennt das... man nimmt einen neuen Job als persönliche Assistentin an und steht auf die Chefin, die aber NATÜRLICH eine Eiskönigin ist.


    Seit Anfang des Jahres habe ich jetzt schon einige lesbische Romane gelesen (oder entsprechende Hörbücher gehört) und dieses Trope begegnet mir hier in dieser Konstellation schon zum dritten Mal.


    "Wie Frau eine Anwältin verführt" fühlt sich in Teilen irgendwie wie "50 Shades of Grey" in lesbisch an... und eine Spur anders. Gerade der BDSM-Einschlag und die vielen, vielen Sexszenen tun ihren Beitrag dazu bei.

    Und gerade diese beiden Aspekte sind es auch, die mir das Buch tatsächlich ein wenig... vermiest haben. Nicht komplett, aber doch ein wenig.

    Zum einen fand ich den BDSM-Kram... auch wenn er sehr mild ist, schon etwas arg Klischee. Und die Sexszenen sind zwar gut, ausführlich, aber nicht geschmacklos beschrieben... es sind aber zu viele. Zwischendurch hätte ich mir schon etwas mehr Charakterentwicklung gewünscht, bzw. hätte die Entwicklung nicht durch die x-te Sexszene unterbrochen werden müssen.


    Für mich, der ich das Hörbuch gehört habe gibt es aber einen Aspekt, der das Buch aber SEHR aufwertet. Sophie Meyer spricht so phantastisch... sie geht so richtig mit, stöhnt manchmal ordentlich... ist sich einfach nicht zu schade.

    Ja, für die junge Laurie ist ihre Stimme ein wenig zu... reif. Zu Diana passt sie aber hervorragend. Hier hätte ich mir vielleicht zwei Sprecherinnen auf dem Niveau von Frau Meyer gewünscht.


    Die Geschichte ist gut erzählt, sowohl Diana als auch Laurie sind mir irgendwie sympathisch und ich hab mich am Ende... nein, keine Spoiler.

    Die Nebencharaktere bleiben ein wenig blass, der Fokus liegt GANZ klar bei Laurie und Diana. Aber zumindest, und das muss ich dem Buch wieder anrechnen, werden die Nebenfiguren nicht auf halber Strecke vergessen, das habe ich schon anders erlebt.


    Alles in allem ist "Wie Frau eine Anwältin verführt" ein gutes Hörbuch, welches von seiner eindrucksvollen Sprecherin lebt.

    Ein/zwei Sexszenen weniger hätten die restlichen noch außergewöhnlicher gemacht und dem Rest des Buches gut getan.


    Insgesamt würde ich hier 4/5 Stenen vergeben... also dem Hörbuch... ob ich dem reinen Buch auch 4/5 gegeben hätte weiß ich nicht.


    Zumindest wird "Lilablasspink" jetzt abgelöst... als Buch mit den meisten und krassesten Sexszenen. ^^


    Charaktere 3,5/5

    Romantik 3/5

    Story 4/5

    Spice 5/5

    Insgesamt 4/5