Tyron Varges - Der Mythos

  • Beschreibung Amazon:

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    Tom und seine Tochter Cora reisen in den Ferien nach Transsylvanien. Seine Berufung ist die Wissenschaft, das Mädchen hingegen glaubt an Vampire. Ein Motorschaden zwingt zur Übernachtung in einem abgelegenen Bergdorf, wo das Abenteuer ihres Lebens beginnt. Es führt vom Ägypten der Pharaonenzeit bis ins postapokalyptische Amerika einer fernen Zukunft.

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    Gothic-Fantasy und Science-Fiction, Schatzsuche an exotischen Schauplätzen, die Erforschung uralter Relikte, Hoffnung auf der einen Seite, das Grauen auf der anderen. Und ein Mann, der das Schicksal in die eigenen Hände nehmen möchte. Ohne zu ahnen, welches Unheil er damit für jene heraufbeschwört, die ihm am nächsten stehen. Denn wo Licht ist, ist auch Schatten ...

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    Es handelt sich um einen sechsteiligen Zyklus. Keine Serie, sondern eine zusammenhängende Story, aufgegliedert in einzelne Episoden. Im Taschenbuchformat sind es aufgrund des Textumfangs sechs einzelne Bände, bei denen kein Platz verschenkt wurde. Zum Beispiel keine neue Seite für das nächste Kapitel. Das spart nicht nur Papier ein, sondern in der Folge auch Gewicht. Wodurch das Buch nicht so schwer in der Hand liegt und doch über ein angenehmes und gut zu lesendes Schriftbild verfügt. Den vollständigen Roman in einem Stück (ca. 2300 Seiten) gibt es verständlicherweise nur als Ebook.

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    Der Schreibstil ist professionell und flüssig zu lesen. Wenngleich zu Anfang gelegentlich technische Beschreibungen und Bezüge auf historische Ereignisse eingestreut werden. Diese sind jedoch ebenfalls leicht zu verdauen und zumeist recht kurzweilig in die Handlung eingegliedert. Letztere ist in sich geschlossen und weist keine Logikfehler auf. Manchmal scheint es zwar, als hätte sich der Autor nicht auf den Kern der Geschichte konzentriert. Im späteren Verlauf erweisen sich solche Nebenquests jedoch als essentiell (was unter anderem zu ebenso glaubhaften wie überraschenden Wendungen führt).

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    Genretechnisch wird der Roman unter Science-Fiction, Abenteuer und Zeitreisen eingeordnet, geht aber darüber hinaus bzw. deckt ein etwas breiteres Feld ab. Bisweilen kann es auch ganz schön dramatisch werden. Woanders könnte so etwas abschweifend wirken, tut dieser Story aber erstaunlich gut. Es ist jedoch kein Thriller. Auch auf exzessive Gewaltorgien wird verzichtet, obwohl etliche Leute auf teilweise sehr interessante Weise ums Leben kommen.

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    Anleihen bei bekannten Sterotypen findet man kaum. Und was die Fiction als solche angeht, die ist nicht einfach nur aus den Fingern gesogen. Da liegt die Betonung tatsächlich auf Science. Auch die Charaktäre sind gut durchgezeichnet und verändern sich entsprechend Zeitablauf und Storyline.

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    Nun zum Haken an der Sache: Man sollte sich beim Lesen Zeit nehmen und wach genug sein, um auch die subtileren Details wahrzunehmen. Die Sache taugt nicht, um sich nach erfolgter Reizüberflutung geistig vollends niederzuprügeln. Auch als Lektüre mal eben so kurz zwischendurch ist es nicht wirklich geeignet. Ein paar Kapitel am Stück sollten es schon sein. So habe jedenfalls ich es empfunden.

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    Wer sich nun fragt, weshalb hier immer noch nichts zur eigentlichen Handlung verlautet wird - das ist Absicht und entspricht einem am Ende des Romans angeführten Ersuchen des Autors, dass nichts verraten werden soll. Meine persönliche Auslegung dazu: Auf dieses Buch muss man sich einlassen, um frei von klischeehaften Erwartungen in ein ganz besonderes Abenteuer entführt zu werden.

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    Aus vorgenanntem Grunde erstelle ich keine Einzelrezensionen zu den fünf Folgebänden. Der Vollständigkeit halber wäre noch anzuführen, dass sich in jedem Band eine kurze "Bonusstory" findet. Einige lesen sich wie Kindergeschichten, sind aber gerade deshalb eine nette Abwechslung zwischendurch. Man muss ja nicht immer nur Cool sein.

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    FAZIT: Eine interessante und auf ihre Art sogar echt spannende Story. Wer auf Adrenalin aus ist, sollte aber die Finger davon lassen. Im übrigen folgt der Roman auch auf anderem Gebiet nicht immer den Vorgaben, wie ein Buch angeblich zu sein hat, wenn es dem breiten Publikum gefallen soll. Dass es ganz bewusst vom Mainstream abweicht, merkt man schon beim ersten Absatz. Ich habe das als erfrischend empfunden.

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    Last, not least: Für gewöhnlich schreibe ich keine Rezensionen. Das hier ist eine Ausnahme und fällt in die Sparte "Neuzugang schreibt einzelnen Kommentar zum Werk eines unbekannten Schriftstellers" :-k . Und obwohl ich mir keine großen Chancen ausrechne - vielleicht erhalte ich auf diese Weise den einen oder anderen Tipp, unter welchem Titel man etwas Ähnliches finden kann (ich befinde mich gesundheitlich in einer schwierigen Situation und möchte mich ohne Thriller-Stress in die Handlung hineinträumen können).

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Tyron Varges - RÜCKBESINNUNG AUF DAS MORGEN: Der Mythos“ zu „Tyron Varges - Der Mythos“ geändert.