Inhalt
Die Welt wurde durch Kriege und Klimakatastrophen zerstört. Lediglich auf dem künstlichen Kontinent Lex ist noch Leben möglich. Utopia wurde erschaffen - friedvoll, gesund und sicher. Doch blickt man hinter das System, könnte die Frage aufkommen, ob Freiheit oder Sicherheit das höchste Gut der Menschen ist.
Meinung
Mir ist lange kein Buch untergekommen, dass Fiktion und Realität so aktuell verbindet, wie „Wir waren frei“. Die Parallelen zu vielen heutigen Themen und Geschehnissen sind nicht von der Hand zu weisen und das Ergebnis zu dem Keah mit ihrer Geschichte kommt ist faszinierend zu Lesen und erschreckend zugleich. Das dystopische Zukunftszenario schien mir (leider) an vielen Stellen sehr realistisch und viele Entwicklungen bewegen sich (leider) durchaus im Rahmen des Möglichen.
Das Buch konnte mich von Beginn an packen und half mir aus einer absoluten Leseflaute. Eigentlich wollte ich nur kurz Reinlesen. Am Folgetag war die Geschichte dann beendet.
Vinnie konnte mein Herz wie im Flug erobern. Ihre Entwicklung war so nachvollziehbar und ihre Zweifel und Zerrissenheit immer wieder aufs Neue spürbar. Für mich war sie eine extrem starke Protagonistin, die komplett durch Charakter überzeugte, ohne abenteuerliche Unternehmungen, flotte Sprüche oder schmückendes Beiwerk.
Auch für Paul konnte ich viel Sympathie aufbringen. Ich mochte den Wechsel der Ausdrucksweise, wenn ich Pauls Tagebucheinträge lesen durfte. Sie zeichneten mir Bilder in den Kopf, die mir Paul und seine Welt in allen Farben zeigten.
Fazit
Keah hat es geschafft politische Themen, Krieg, das Klima und Emanzipation in eine emotionale und packende Geschichte zu integrieren, die hoffentlich viele, viele junge Leser erreicht, die die genannten Themen im Alltag eher meiden.
Ein Hoch auf „Wir waren frei“ - packend, nachdenklich und erschreckend real.